Innsbruck. Maximilian Schachmann fiel seinen Mannschaftskollegen in die Arme. Der 24 Jahre alte Radprofi und sein Quick-Step-Express waren beim WM-Teamzeitfahren in Innsbruck nicht aufzuhalten. Auch wegen einer beeindruckenden Darbietung des Berliners hat das Sextett der belgischen Mannschaft den vorerst letzten Titel im WM-Zeitfahren der Profiteams eingefahren.
„Wir sind mit dem Ziel Gold zu holen hier her gekommen. Das war ein super Abschluss für unsere Mannschaft“, freute sich Schachmann, dessen Team in der nicht zu unterbietenden Zeit von 1:07:25,94 den Titelverteidiger Sunweb (+0:18) und das Team BMC Racing (+0:19) auf die Plätze zwei und drei verwies. Auch weil Trixi Worrack (Cottbus) und Lisa Klein (Saarbrücken) zuvor im Frauenrennen mit Canyon-SRAM triumphiert hatten, wurde der WM-Auftakt in Österreich aus deutscher Sicht ein goldener.
Für Schachmann ist es der erste WM-Titel seiner noch jungen Karriere, für Quick-Step war es der vierte. Schachmann hatte in diesem Jahr bereits mit einem Etappensieg beim Giro d’Italia und starken Auftritten bei der Deutschland-Tour geglänzt. Der frühere Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin mit Katusha-Alpecin landete auf einem enttäuschenden elften Rang. Martin hatte 2012, 2013 und 2016 gemeinsam mit Marcel Kittel im Quick-Step-Trikot triumphiert. Nun trat Schachmann in die Fußstapfen. Schon auf dem Papier waren Schachmann die größeren Medaillenchancen eingeräumt worden. Quick-Step gilt als spezialisiert und hatte in den vergangenen Jahren dreimal den Wettbewerb gewonnen, dessen Format für die Zukunft noch ungeklärt ist.
Fünf Tage vor ihrem 37. Geburtstag hatte zuvor Worrack ihren fünften WM-Titel im Mannschaftszeitfahren geholt, für die 22-jährige Klein war es der erste. Auf den Bronzerang kam die deutsche Straßenmeisterin Liane Lippert (Friedrichshafen) mit dem Team Sunweb. Für die routinierte Worrack war der Erfolg bei ihrer 21. WM-Teilnahme auch angesichts ihres schweren Sturzes vor zweieinhalb Jahren besonders. Damals musste ihr eine Niere entfernt werden. „Mir bedeutet das ganz viel“, sagte Worrack, die im August in Glasgow bereits EM-Bronze im Einzelzeitfahren gewonnen hatte. In Innsbruck startet sie noch im Einzelzeitfahren und Straßenrennen.