Bremen. Marco Reus schlug verzweifelt die Hände vors Gesicht, Andre Schürrle trat wütend auf den Rasen ein. Weil Borussia Dortmund Riesenchancen fast im Dutzend vergab, kann es weiter noch nicht fest für das Millionenspiel Champions League planen – dafür war das 1:1 (1:1) bei Werder Bremen am Sonntag zu wenig.
Die Werder-Abwehrspieler und vor allem der überragende Torhüter Jiri Pavlenka warfen sich bis zur letzten Sekunde in jeden Schuss, mit dem die BVB-Stars den Sieg erzwingen wollten. Dreimal (!) standen zudem Pfosten oder Latte im Weg. „Pavlenka hat ein Riesenspiel gemacht“, sagte Dortmunds Julian Weigl, „wir sind an ihm gescheitert.“ Reus attestierte dem Tschechen gar eine „Weltklasseleistung. Großen Respekt!“
Die Borussia ist weiter Tabellendritter hinter Revier-Rivale Schalke, der zwei Punkte mehr hat. Immerhin vier Zähler beträgt der Dortmunder Vorsprung auf den maßgeblichen fünften Platz, auf dem Bayer Leverkusen liegt. Das sollte in zwei ausstehenden Spielen trotz allen Ärgers ins Ziel zu retten sein. Werder erfreute sich derweil an einem hart erkämpften Punkt, wenngleich der Klassenerhalt schon vorher sicher war.
Der BVB startete zielstrebig und ging durch einen platzierten Rechtsschuss von Reus in Führung (19.). Kurz vor der Pause nutzte Werders Thomas Delaney jedoch ein Durcheinander im Borussia-Strafraum per Kopf zum Ausgleich (45.). In Durchgang zwei erarbeiteten sich die Gäste eine Vielzahl an Möglichkeiten, scheiterten aber entweder am eigenen Unvermögen, fehlendem Glück – oder Pavlenka. So blieben die Bremer auch in Heimspiel elf unter Trainer Florian Kohfeldt ungeschlagen.