Handball-EM

Sexskandal bei norwegischem Team

Die norwegische Nationalspielerin Nora Mörk erhebt schwere Anschuldigungen

Die norwegische Nationalspielerin Nora Mörk erhebt schwere Anschuldigungen

Foto: BEAUTIFUL SPORTS/Mario M. Koberg / picture alliance / Beautiful Spo

Ausgerechnet während der EM gibt es heftige Sex-Vorwürfe gegen Norwegens Männer-Mannschaft. Der Verband soll weggesehen haben.

Zagreb.  Norwegens Handball-Nationalmannschaft, 2017 WM-Zweiter, wird ausgerechnet während der Europameisterschaft in Kroatien von Vorwürfen der sexuellen Belästigung erschüttert.

Die norwegische Nationalspielerin Nora Mörk (26) berichtete im Interview mit der Zeitung „VG“, dass private und sehr persönliche Fotos von ihrem Handy im Kreise des Männer-Teams herumgeschickt worden seien, nachdem ihr Mobiltelefon zuvor gehackt worden war. Ein junger Mann hatte die Tat gestanden. Seitdem geht Mørk gegen Personen vor, die die Bilder weiter verteilt haben.

Auch Vorwurf der sexuellen Belästigung

„Ich war total erschüttert“, sagte die 26-Jährige der Boulevardzeitung „VG“. Zudem sei sie von Mitgliedern der Mannschaft sexuell belästigt worden.

Die Vize-Weltmeisterin erklärte außerdem, sie habe den norwegischen Verband bereits im Oktober vergangenen Jahres davon unterrichtet, dieser habe jedoch nichts unternommen.

„Der Verband weiß, dass ich nun meine Zukunft im Nationalteam überdenke“, sagte Mörk, Torschützenkönigin der WM im Dezember in Deutschland: „Ich weiß nicht, ob ich weiter Teil eines Verbands sein will, der sich mehr um Kollegen schert, die sexuelle Belästigung betreiben, als um mich.“

Verband wehrt sich dagegen, untätig gewesen zu sein

Verbandspräsident Kare Geir Lio bestritt den Vorwurf der Untätigkeit: „Das Wichtigste für uns war, Nora beizustehen und diese Angelegenheit so gut wie möglich aufzuarbeiten. Dass Nora dies anders wahrnimmt, ist sehr bedauerlich.“

Der Verband habe den Fall ernst genommen. Es sei bekannt, dass einige Spieler die Bilder auf ihre Handys bekommen hätten. Wie sie damit umgegangen seien, wisse man nicht - nur, dass die Bilder inzwischen gelöscht seien.

( sid/dpa )