Große Töne vor dem WM-Kampf zwischen Vitali Klitschko und Dereck Chisora. Der Herausforderer legt sich sogar auf die Runde fest, in der er zum K.o.-Schlag ansetzt.
Der Brite Dereck Chisora will Boxweltmeister Vitali Klitschko spektakulär besiegen. „Vitali wird in der achten Runde k.o. gehen“, sagte der Herausforderer am Montag bei einer Pressekonferenz in München. Das Schwergewichts-Duell des Verbandes WBC geht am Samstag (22.10 Uhr, RTL live) in der Olympiahalle in München über die Bühne.
„Früher war Vitali ein guter Boxer. Er ist aber nicht mehr der, der er mal war. Deshalb habe ich das Recht, den Titel auf die Insel zu holen“, verkündete der Herausforderer. Sein Manager Francis Warren kündigte ebenfalls das Ende der Klitschko-Ära an. „Es wird eine der größten Sensationen in der Geschichte“, tönte Warren.
Der WM-Kampf erweist sich als Zuschauermagnet. Die Olympiahalle wird mit 12.500 Zuschauern ausverkauft sein, 150 Länder wollen das Duell direkt oder als Aufzeichnung übertragen. „Wir haben hier den jungen Wilden gegen die lebende Legende“, sagte Klitschko-Manager Bernd Bönte und pries das Duell als „Kampf mit hoher Brisanz“ an. Der 40-jährige Klitschko hat bereits 45 Profikämpfe bestritten, 43 gewonnen, davon 40 durch K.o. Der 27-jährige Chisora bringt es lediglich auf 15 Siege (9 K.o.) in 17 Kämpfen.
"Du hast keine Chance"
Klitschko gab sich gewohnt gelassen. „Ich freue mich riesig. Der Kampf wird einmalig“, versprach der Ukrainer und entgegnete seinem selbstbewussten Gegenüber: „Ich werde dir den Gürtel nicht geben. Du hast keine Chance.“
Der WBC-Champion schätzte den Briten als „willig, jung und hungrig“ ein, warnte ihn allerdings vor zu großen Erwartungen: „Doch es gibt ein Aber: Du hast den falschen Gegner. In der Form, in der ich bin, wird das eine große Prüfung für dich. Es wäre gut, wenn Dereck überhaupt bis zur achten Runde stehen bleibt.“ Er sei bereit wie noch nie. "Mich kann jetzt niemand stoppen.“
Chisora musste lange auf eine Chance gegen Klitschko warten. Zweimal wollte der Engländer gegen Vitali Klitschkos jüngeren Bruder Wladimir antreten. Doch der war verletzt und zog letztlich das lukrativere Duell mit Chisoras Landsmann David Haye vor.
Kein Kampf Haye gegen Vitali Klitschko
Der angedachte „Superkampf“ im Schwergewicht zwischen n Vitali Klitschko und dem Briten David Haye ist offenbar geplatzt. „Haye hat unser Angebot abgelehnt“, sagte Bönte: „Ich glaube nicht, dass er der nächste Gegner ist.“ Klitschko verteidigt am Samstag in der bayerischen Landeshauptstadt seinen Titel gegen den Briten Dereck Chisora.
Im Sommer sollte es dann zu dem Kampf gegen Ex-WBA-Weltmeister Haye kommen, der am 2. Juli letzten Jahres nach Punkten gegen Wladimir Klitschko verloren hatte und danach seinen Rücktritt erklärte. Für einen lukrativen Kampf gegen Witali Klitschko hatte der 31-Jährige jedoch die Bereitschaft angedeutet, aus dem Ruhestand zurückzukehren. Das Scheitern der Verhandlungen könnte allerdings auch ein Pokerspiel des Haye-Managements sein.
dpa/sid/dapd/jr