Berlin. Nach der Niederlage gegen Athen schlägt Alba die Löwen Braunschweig deutlich und untermauert seine Rolle als Topteam der Bundesliga.
Albas Tim Schneider fing in der Defensive einen Pass ab, war beim Fastbreak auf und davon und hing noch ein paar Sekunden am Korb, nachdem er den Ball dort mit einem krachenden Dunk versenkt hatte. „Seht her, wie dominant wir heute sind“, war die klare Botschaft dieses Highlight-Spielzugs im Schlussviertel der Partie zwischen Alba Berlin und den Basketball Löwen Braunschweig. Der Berliner Basketball-Bundesligist gewann vor 8983 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena mit 92:64 (42:31).
Mit dem deutlichen Heimerfolg setzte sich Alba weiter in der Spitzengruppe der Bundesliga fest und baute seine Bilanz auf sechs Siegen und eine Niederlage aus. Damit zog das Team von Headcoach Israel Gonzalez mit Tabellenführer Ratiopharm Ulm gleich, der den Berlinern ja bisher die einzige Saisonniederlage in der Bundesliga zugefügt hatte. „Allein von den Ergebnissen her hätte ich nicht gedacht, dass wir so gut dastehen“, sagte Geschäftsführer Marco Baldi nach der Partie.
Das junge Alba-Team hat also zumindest in der heimischen Liga den Umbruch prächtig umgesetzt und ist konstant erfolgreich. Das ist umso beeindruckender dadurch, dass die Berliner auf internationalem Parkett in der Euroleague konstant ihre Grenzen aufgezeigt bekommen und dort einen Rückschlag nach dem anderen verkraften müssen (ein Sieg, sechs Niederlagen).
In der Euroleague bekam Alba Berlin seine Grenzen aufgezeigt
Erst am Freitag hatte es gegen Panathinaikos Athen eine 85:99-Niederlage gegeben. Die war ernüchternd, weil Alba eigentlich gar kein schlechtes Spiel gemacht hatte. Die Griechen waren jedoch schlichtweg das reifere Team und immer dann zur Stelle, wenn die Berliner sich aufbäumten und das Spiel auf ihre Seite zu reißen versuchten.
Für europäischen Frust blieb angesichts des engen Terminplans allerdings kein Raum, nicht mal 48 Stunden später wartete schon die Aufgabe gegen Braunschweig. Die Basketball Löwen aus Niedersachsen gehören Basketball-Weltmeister Dennis Schröder und sind ein tückischer Gegner: Am vergangenen Sonntag hatte Braunschweig überraschend das Starensemble des FC Bayern München besiegt (83:81).
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Alba allerdings setzte den Rollentausch im Vergleich zur Euroleague perfekt um und überzeugte nun selbst als abgeklärtes Spitzenteam. In einem temporeichen, munteren Spiel hatten die Berliner wie schon im Pokal-Achtelfinale vor knapp einem Monat früh alles unter Kontrolle und ließ den Außenseiter nie zur Entfaltung kommen.
Alba Berlin verteilt die Verantwortung auf vielen Schultern
Sterling Brown führte das Scoring mit 15 Punkten. Center Yanni Wetzell stand erstmals nach seiner überstandenen Knöchelverletzung wieder in der Starting Five und kam am Ende auf elf Punkte. Auch Weltmeister Johannes Thiemann zog immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich (10 Punkte). Überhaupt manifestierte sich Albas Dominanz vor allem in der Überlegenheit unter dem Korb. Bei den Punkten in der Zone waren sie klar vorn (42:16), bei den Rebounds etwas knapper (35:31).
Schon am Mittwoch geht es weiter mit der nächsten Chance in der Euroleague: Dann erwarten die Berliner in der Mercedes-Benz Arena Asvell Villeurbanne (20 Uhr, Magentasport). „In den Euroleague-Spielen fehlte uns zuletzt noch ein bisschen die Abgezocktheit, da müssen wir geduldig sein“, sagte Kapitän Thiemann am Sonntag. Doch vielleicht muss diese Geduld ja nur noch drei Tage anhalten.