Berlin. Was die Gründe für Berlins überraschenden Euroleague-Erfolg sind und welcher wichtige Aspekt für die nächsten Aufgaben Hoffnung macht.
Himar Ojeda hätte die ganze Welt umarmen können. „Ich bin so glücklich, das ist eine Erleichterung für die ganze Gruppe“, sagte Alba Berlins Sportdirektor: „Für die Spieler, für die Coaches, für die Fans, für die Medien. Für alle!“ Die Berliner Basketballer hatten am Donnerstag mit einem 85:82 gegen das Starensemble von Armani Mailand ihren ersten Saisonsieg in der Euroleague eingefahren.
Nach vier Niederlagen zum Auftakt war das eine große Erleichterung für das junge, umgebaute Alba-Team. „Wir sind ja noch am Anfang, bei uns müssen sich viele noch entwickeln“, sagte Berlins Kapitän Johannes Thiemann nach dem Spiel, „und währenddessen noch ein paar Siege zu holen, tut natürlich gut.“
Alba Berlins Sieg ist eine Wohltat für die Stimmung im Umfeld
Umso mehr gilt das, wenn die Erfolge durch solch eine Mentalitätsleistung wie am Donnerstag zustande kommen. Alba begann stark, kassierte dann aber noch im ersten Viertel einen deftigen 2:15-Lauf und lief fortan eigentlich immer hinterher. Erst in der letzten Spielminute konnten Sterling Brown und Thiemann die Partie für die Berliner wieder drehen. „Unsere Willensleistung war heute ausschlaggebend. Wir wollten es einfach mehr als Mailand“, analysierte Albas Weltmeister.
Dabei half auch die lautstarke Unterstützung der Fans in der Mercedes-Benz Arena. Spordirektor Ojeda war begeistert: „Sie haben uns nicht nur in der Schlussphase angefeuert. Sie waren auch noch da, als wir zwischendurch mit zehn Punkten zurücklagen. So haben die Fans uns geholfen, das Spiel zu drehen.“ Der Sieg helfe laut dem Spanier nun, die Stimmung im Umfeld auf einem guten Level zu halten: „Ich fühle, dass die Leute unserem Prozess vertrauen. Aber der Saisonstart war schon hart, deshalb tut der Erfolg jetzt gut, damit die Leute das Vertrauen auch behalten.“
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Dafür gibt es auch abseits des Ergebnisses einen guten Grund: Center Khalifa Koumadje kehrte gegen Mailand nach seiner Verletzungspause zurück und brachte den Berlinern die dringend benötigte Größe aufs Feld. In knapp 14 Minuten Spielzeit brachte er sechs Punkte, drei Rebounds und einen Block zustande – seine Körperlichkeit wird Alba in den kommenden Wochen guttun. „Er hat mich sehr beeindruckt, weil er erst am Spieltag das erste Mal wieder komplett mit der Mannschaft trainiert hat. Aber er war sehr fokussiert“, erklärte Albas Coach Israel González grinsend.