Berlin. Auch das zweite Saisonspiel gewinnt Alba Berlin. Crailsheim hat beim 110:75 keine Chance. Aber ganz zufrieden macht das niemanden.

Wem gehörte nun die große Show? Dem Männer-Team, dem Weltmeister, der Frauen-Mannschaft? Alba Berlin bemühte sich nach Kräften, niemanden zu kurz kommen zu lassen. Natürlich gebührte der Hauptteil des Abends des ersten Heimspiels in der Basketball-Bundesliga (BBL) überwiegend den Männern, und bei denen im Fokus stand Johannes Thiemann. Ein Bild erhielt der Kapitän als Erinnerung an den Titelgewinn, die Fans in der Mercedes-Benz Arena tobten, Gegner Crailsheim applaudierte. Und in der Pause hatten die Frauen mit der Teamvorstellung ihren großen Auftritt.

Das Spiel war da bereits mehr oder minder entschieden. Kurz vor der Halbzeit hatte sich gerade Malte Delow mit fünf Punkten als letzter bis dahin eingesetzter Berliner Profi in der Scorerliste verewigt. Ganze 19 Zähler lag Alba zur Pause vorn, am Ende hieß es 110:75 (59:40) gegen die Merlins Crailsheim vor 10.778 Zuschauern, die einen stimmungsvollen Abend erlebten beim Heimauftakt von Alba – und einen Kontrahenten, der diesen nicht zu stören vermochte.

Weltmeister Thiemann ist Albas bester Werfer

„Es täuscht ein bisschen, wir haben noch viele Fehler gemacht. Ich glaube, dass wir noch nicht auf dem Niveau gespielt haben, auf dem wir spielen können“, sagte Thiemann, der gemeinsam mit Matt Thomas mit 16 Zählern bester Werfer der Berliner war.

Wie Alba hatte auch Crailsheim sein erstes BBL-Spiel der neuen Saison gewonnen, war aber in Berlin weitgehend ohne Chance. Mit einer sehr guten Wurfquote aus dem Feld von 91 Prozent stellte die Mannschaft von Trainer Israel Gonzalez schon im ersten Viertel die Weichen in die richtige Richtung. Thiemann bestätigte mit vier Punkten, zwei davon per spektakulärem Dunk, in der Anfangsphase gleich seine tolle Form.

Alle Alba-Profis punkten gegen Crailsheim

Gonzalez hatte gegenüber dem Spiel in Heidelberg einiges verändert. Matteo Spagnolo, Yanni Wetzell und Christ Koumadje blieben draußen. Dafür kamen Justin Bean, Kresimir Nikic und Elias Rapieque zu ihren Saisondebüts. Zugang Bean erlebte gar sein erstes Spiel in Europa überhaupt und sah dabei, wie sein Team kontrolliert und ohne Mühe seinen Rhythmus aufnehmen konnte. Das Polster wuchs dabei stetig an, obwohl die starke Wurfquote nicht ganz gehalten werden konnte.

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Doch mit solider Arbeit in der Defensive, die durch 26 Rebounds gut dokumentiert wurde, und schwacher Wurfausbeute der Crailsheimer hatten die Berliner letztlich leichtes Spiel. Was Gonzalez dazu veranlasste, im letzten Viertel auch den 19-jährigen Rapieque aufs Feld zu schicken. Der traf dann ebenfalls noch, womit die komplette Alba-Mannschaft gepunktet hatte, und machte sogar die 100 voll (38.). „Es war besser als erwartet“, sagte Sportdirektor Himar Ojeda zur Partie, nach der der Abend den Fans gehörte, die alle Profis im Foyer der Arena treffen konnten.

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