Berlin. Die wichtigste Nachricht vorweg: Alba Berlin kann seit Sonntagabend nicht mehr von einem der ersten acht Tabellenplätze der Basketball-Bundesliga verdrängt werden und hat das Play-off-Ticket damit sicher. Keine große Überraschung. Verwunderlicher ist da schon der jüngste Auftritt des deutschen Meisters, der trotz des 84:67 (28:34)-Erfolgs gegen Brose Bamberg alles andere als titeltauglich auftrat.
Genau ein starker Spielabschnitt, nämlich das dritte Viertel, reichte gegen die Oberfranken zum Sieg. In jenen zehn Minuten gelangen Alba mit 31 Punkten drei mehr als in der gesamten ersten Hälfte. Dass die Mannschaft von Israel Gonzalez nur mit sechs Zählern Rückstand in die Kabinen gegangen war, war vor allem der Tatsache geschuldet, dass die Bamberger eine ähnlich schwache Wurfquote wie Alba aufwiesen. Dass beide Teams zu den wurfstärksten der Bundesliga gehören, war zu keinem Zeitpunkt zu spüren.
Vor allem nach der Willensleistung am vergangenen Donnerstag in der Euroleague gegen Anadolu Efes Istanbul ließ der Auftakt gegen den Altmeister die 8482 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena zunächst irritiert zurück: Die Berliner agierten Richtung des gegnerischeren Korbs fahrig und ließen in der Defensive gerade gegen Brose-Spielmacher Patrick Miller, mit 23 Zählern am Ende bester Werfer der Partie, die letzte Konsequenz vermissen.
Albas Yovel Zoosman fügt sich bei Rückkehr mit fünf Punkten ein
Malte Delow versuchte sich zumindest an einer Erklärung: „Es ist uns heute schwer gefallen, die Energie hochzuhalten. Und es ist ein mentales Ding, einfach menschlich, dass man bei dem Programm, was wir haben, nicht immer voll da ist.“ Dazu habe der Rhythmus darunter gelitten, dass mit Luke Sikma, Ben Lammers und Louis Olinde drei Stammkräfte ganz ausgesetzt hätten.
„Trotzdem haben wir dagegengehalten“, wollte das Alba-Eigengewächs lieber das Positive hervorheben. Im dritten Drittel drehten die Berlinern vor allem dank eines 12:0-Laufs inklusive starker Dreier auf, im Schlussabschnitt spielte es der elfmalige deutsche Meister souverän, aber glanzlos zu Ende. Am meisten durfte hinterher wohl noch Albas Yovel Zoosman strahlen, der nach wochenlanger Pause wegen Schulterproblemen seine Rückkehr feierte und die letzten fünf Punkte der Berliner im Spiel beisteuerte.
Hier lesen Sie mehr über Alba Berlin.