Berlin. Die Fans spendeten der Mannschaft Beifall, die Spieler goutierten die Unterstützung. Allerdings fiel das Abklatschen mit den Anhängern nach dem Spiel schwer. Denn: Alba Berlin taumelt in der Euroleague dem Saisonende entgegen. Gegen Virtus Bologna fiel die Niederlage beim 74:96 (33:49) vor 8255 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena – mal wieder – deutlich und schmerzhaft aus.
„Das fühlt sich frustrierend an“, rang der Kapitän des deutschen Basketballmeisters, Luke Sikma, hinterher nach Worten. Den Berlinern ging am Donnerstagabend jene Leichtigkeit ab, die der Spielmacher der Italiener, Milos Teodosic, verkörperte: Der 35-jährige Serbe blickte zwar missmutig drein, im Spiel allerdings tänzelte er regelrecht durch die Abwehrreihen des Gastgebers, erzielte starke 21 Punkte und setzte seine Mitspieler immer wieder gekonnt ein.
Alba hatte im ersten Viertel von einer schnellen 6:0-Führung profitiert und ordentlich dagegengehalten, lief aber spätestens nach dem ersten Rückstand (8:9) nur noch hinterher. Bologna war anzumerken, dass die Play-off-Ränge immer noch in Reichweite sind, während die Berliner den Anschein erweckten, sich möglichst schadlos aus der Affäre ziehen zu wollen.
Albas-Boss Baldi: „Die Verunsicherung ist spürbar“
„Die Verunsicherung ist spürbar, wir haben nicht die Traute, scheuen uns in vielen Momenten vor Zuspielen oder Abschlüssen. Wir haben heute dennoch viel häufiger auf den Korb geworfen als Bologna, aber ohne dieses Selbstbewusstsein will nicht viel gelingen“, musste Albas Geschäftsführer Marco Baldi konstatieren.
Nach dem knappen 63:66 gegen Kaunas zwei Tage zuvor war am Donnerstag neben den Schwierigkeiten im Offensivspiel die fehlende Griffigkeit in der Defensive das Problem. Zwar ließ Alba diesmal weniger Konter zu, doch wirkte das Team insgesamt mental sowie körperlich angeschlagen und vermittelte nicht den Eindruck, den letzten Platz in der Europaliga noch verlassen zu können.
Berlin wird nach der Pause schnell der Wind aus den Segeln genommen
„Den Willen kann man uns nicht absprechen“, fand zumindest Nationalspieler Johannes Thiemann, gleichwohl Alba nach einem kurzen Zucken Anfang der zweiten Hälfte bei 48:56 mit sagenhaften Dreiern seitens der Italiener und unglücklichen Entscheidungen der Schiedsrichter gegen die Berliner ziemlich schnell der Wind aus den Segeln genommen wurde.
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