Berlin. In den letzten Minuten des Topspiels der Basketball-Bundesliga mutierte der Vergleich zwischen Alba Berlin und dem FC Bayern München zum Privatduell der Distanzschützen Jaleen Smith und DJ Seeley. Beide Akteure warfen Dreier um Dreier, das bessere Ende beanspruchte jedoch der Münchner für sich. So verlor Alba trotz imposanter Kulisse von 13.666 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena das dritte von Duellen in dieser Spielzeit gegen den ewigen Rivalen aus dem Süden mit 71:76 (43:43).
Anders als beim verlorenen Pokal-Halbfinale zwei Wochen zuvor hielt Alba das Spiel am Sonnabend bis zum Schluss total offen, obgleich sich gerade in der zweiten Halbzeit das Gefühl einstellte, dass die Berliner für ihre Punkte wesentlich mehr arbeiten mussten als ihr Gegner. Dazu gesellten sich wie schon in der jüngsten Euroleague-Partie bei Partizan Belgrad mit 21 Ballverlusten acht mehr als beim Gegner.
„Uns ist mehr gelungen als im Pokalspiel und es fühlt sich sehr bitter an. Ich glaube, das Spiel war zu gewinnen. Aber leider haben wir viele unnötige Fehler gemacht“, fiel die erste Analyse von Alba-Nationalspieler Johannes Thiemann gemischt aus.
Alba tut sich im Offensivspiel nach Wiederbeginn schwer
Im Gegensatz zum hart umkämpften letzten Vergleich der beiden deutschen Basketballgrößen in Oldenburg war der erste Durchgang mehr von spielerischen Höhepunkten und luftigen Defensiven geprägt. In Hälfte zwei jedoch spielten die Bayern wieder ihre bekannten Stärken in der Abwehr aus, wenngleich Alba aufgrund guter Moral und Widerstandskraft nach lediglich sieben Punkten im dritten Viertel im Schlussabschnitt noch einmal am Sieg schnupperte.
Zu Beginn hatte es gar den Anschein gehabt, dass die Berliner ihren Kontrahenten kontrollieren könnten. Vor allem Christ Koumadje trumpfte unter dem Korb auf, ehe Bayern-Coach Andrea Trinchieri das Wirken des längsten Alba-Akteurs mit der Hereinnahme von Othello Hunter einzugrenzen wusst. Dazu genoss Münchens 36-jähriger Routinier viele Freiheiten an der Dreipunktelinie und nutzte diese auch. Hunter war mit 24 Zählern bester Schütze des Tages.
Berlins Thiemann erwartet „Entscheidungsspiel in Bonn“
Thiemann blickte trotz aller Enttäuschung schon auf den weiteren Saisonverlauf und die Lage an der Ligaspitze: „Wir haben jetzt die gleiche Bilanz wie Bonn, alles läuft auf ein Entscheidungsspiel um Platz eins in der Hauptrunde bei den Telekom Baskets hinaus. Es muss jetzt das Ziel sein, die Tabellenführung bis zu den K.o.-Spielen zu verteidigen.“
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