Berlin. Vor dem Spiel gab es viele Umarmungen in der Mercedes-Benz Arena, denn Wiedersehen macht ja Freude. Simone Fontecchio, Jayson Granger, Rokas Giedraitis und Landry Nnoko wurden von einigen ihrer ehemaligen Mitspieler geherzt, auch vom Publikum freundlich begrüßt. Jetzt stehen sie in Diensten von Baskonia Vitoria. Und Geschenke für Alba Berlin hatten sie nicht mitgebracht. Im Gegenteil: Gerade sie hatten großen Anteil daran, dass der Klub aus dem Baskenland in der Basketball-Euroleague 80:76 (52:29) gewann.
Die Gastgeber waren so erwartungsfroh gewesen zwei Tage nach dem 84:70 gegen Fenerbahce Istanbul. Doch die 3145 Fans in der Arena wurden lange enttäuscht. Alba hatte im zweiten Viertel wieder einen Knoten in der Offensive, miserable Wurfquoten aus allen Distanzen. Sogar an der Freiwurflinie ließen die Berliner viele Chancen liegen, insgesamt acht Mal. Vitoria wusste das zu nutzen.
Zwei Ex-Berliner setzten Alba ganz besonders zu
Allen voran Fontecchio und Granger. Der Italiener (17 Punkte) hatte besonders in der ersten Halbzeit ein sicheres Händchen bei seinen Drei-Punkte-Würfen, der Spielmacher aus Uruguay (15) traf gegen sein Ex-Team nach der Pause in sehr wichtigen Momenten.
Bei Alba fehlten nach wie vor die Center Ben Lammers, Johannes Thiemann und Christ Koumadje sowie Scharfschütze Marcus Eriksson. Aber das war nicht der Grund für das vorentscheidende 14:31 im zweiten Viertel. Vielmehr schlechte Wurfentscheidungen und eine unaufmerksame Verteidigung. Als die Gäste in der 21. Minute beim 56:29 ihren höchsten Vorsprung hatten, drohte Langeweile.
Kapitän Sikma wieder ein Vorbild bei Alba Berlin
Aber kämpfen können die Berliner. Angeführt vom erneut vorbildlichen Kapitän Luke Sikma (19 Punkte, acht Rebounds, vier Korbvorlagen) steigerte sich das ganze Team. Oscar da Silva (15 Punkte/sechs Rebounds) kam ihm am nächsten in der Statistik. Doch auch die Israelis Yovel Zoosman und Tamir Blatt hatten mit ihren Dreiern Anteil an der immer größer werdenden Spannung.
Das dritte Viertel gewann Alba 18:10, das letzte sogar 29:18. „Unsere Defense war viel aggressiver“, sagte Sikma, „in der ersten Hälfte haben wir viel zu viele einfache Punkte zugelassen.“ Der Berliner Rückstand schrumpfte beständig, doch zweimal, als es richtig eng zu werden drohte, traf Granger für Baskonia mit seinen Dreiern mitten ins Alba-Herz. So konnte Fontecchio zufrieden kommentieren: „Das hat Spaß gemacht heute.“ Ihm ganz bestimmt.
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