Berlin. Der größte Sieger des Abends war Aito Reneses. Der 72 Jahre alte Trainer von Alba Berlin wurde gefeiert wie kein anderer beim Fanfest des deutschen Basketball-Vizemeisters. Die rund 300 Anhänger, die trotz der drückenden Schwüle auf den Mercedes-Platz gekommen waren, skandierten lautstark „Aito, Aito“.
Aito Reneses wird an den Augen operiert
Der Spanier, dessen Vertrag in Berlin ausläuft und den Alba unbedingt halten will, machte allen Hoffnung. „Ich muss jetzt erst einmal an beiden Augen operiert werden“, sagte er, „danach werden wir sehen, ob ich mit hundertprozentiger Energie weitermachen kann.“ Es klang zumindest in den Ohren der Fans wie ein halbes „Ja.“
Aber auch die Spieler, die am Sonntag das dritte Finale um die deutsche Meisterschaft bei Bayern München trotz klarer Führung mit 88:93 nach Verlängerung verloren hatten, konnten sich als Gewinner fühlen. „Es war eine wunderbare Reise“, sagte Aufbauspieler Martin Hermannsson, „wir haben die Saison nicht ganz zu Ende gebracht. Aber wir haben es geschafft, uns für die Euroleague zu qualifizieren.“ Tosender Applaus.
Franz Wagner muss diese Woche entscheiden
Mit welchem Personal der Verein das Abenteuer Königsklasse angeht, ist noch offen. Die Verträge von Peyton Siva, Niels Giffey, Joshiko Saibou, Dennis Clifford und Derrick Walton Jr. sind ausgelaufen. Auch die Zukunft der Youngster Franz Wagner (17) und Jonas Mattisseck (19) ist offen.
Franz Wagner muss sich bis Ende der Woche bekanntgeben, ob er in Berlin bleibt oder ans College in Ann Arbor zu den Michigan Wolverines wechselt, dann laufen die Fristen in den USA ab. „Ich habe mich noch nicht entscheiden, ich werde auf mein Bauchgefühl hören“, sagte der 17-Jährige. Auch Niels Giffey ist noch hin- und hergerissen. Geht er mit 28 Jahren ins Ausland oder bleibt er? „Dieses Team von Alba Berlin und die Euroleague – das ist schon superinteressant“, ließ der Kapitän eine leise Tendenz durchklingen.
Alba erhöht Etat auf rund zwölf Millionen Euro
Alba hat allen Spielern Angebote unterbreitet, wie Geschäftsführer Marco Baldi erklärte. Der Verein wolle seinen Etat um „gut zehn Prozent erhöhen“, auf dann rund zwölf Millionen Euro. Schon klar ist, dass Thomas Päch und Bennet Hundt Berlin verlassen werden. Der bisherige Assistant Coach Päch wird Cheftrainer bei den Telekom Baskets Bonn. Das 20 Jahre alte Talent Hundt, das in der abgelaufenen Saison fünf Mal zum Einsatz kam (dreimal Eurocup, zweimal Bundesliga), wechselt zum Bundesliga-Konkurrenten BG Göttingen.