Basketball

Albas Zwischenbilanz macht Baldi stolz

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Dietmar Wenck
Alba hatte in dieser Saison schon einiges zu feiern. Doch um Titel und Pokale geht es ja erst noch.

Alba hatte in dieser Saison schon einiges zu feiern. Doch um Titel und Pokale geht es ja erst noch.

Foto: Jörg Carstensen / dpa

Trotz immer neuer Verletzungssorgen gelingt der vorzeitige Einzug ins Eurocup-Viertelfinale. Und jetzt will Alba Berlin noch mehr.

Berlin.  „Wir sind jetzt unter den 24 besten Teams Europas.“ Stolz schwingt mit in den Worten von Marco Baldi. Der Geschäftsführer Alba Berlins spricht noch vorsichtig von Momentaufnahmen, aber Stand heute ist die Saison für den Berliner Basketball-Klub erfolgreicher verlaufen, als man angesichts vieler Verletzungen erwarten konnte. Der vorzeitige Einzug ins Eurocup-Viertelfinale durch das 75:61 in Monaco passt ins Bild.

Alba steht im deutschen Pokalfinale gegen Bamberg, hat in der Bundesliga eine gute Ausgangsposition und nun auch international ein Zeichen gesetzt. Die 16 besten Vereine des Kontinents treten in der Euroleague an, dahinter bringen sich die Berliner in Position. Der Verein will in der nächsten Saison selbst ganz oben mitspielen. Doch nicht nur bei den Profis läuft es gut.

Kooperationspartner Lok Bernau, durch die Verletzungen zu Saisonbeginn besonders gebeutelt, weil so viele Talente bei Alba aushelfen mussten und nicht in der dritten Liga helfen konnten, hat wieder die Tabellenspitze im Visier. Die Nachwuchsteams in NBBL und JBBL sind ebenfalls auf gutem Weg. „Das Programm“, sagt Baldi, „funktioniert. Viel besser könnten wir nicht dastehen.“

Schnelles Spiel ist die DNA der Mannschaft

Die Profi-Mannschaft war dabei an der Cote d’Azur im Vergleich zur Niederlage in Göttingen am vergangenen Sonnabend nicht wiederzuerkennen. Hellwach bei Spielbeginn (17:4-Führung nach sechs Minuten) und während der gesamten Partie bereit, sich mit viel Physis den immer wütenderen Attacken der Franzosen zu widersetzen. 61 Punkte des Gegners – eine solche Verteidigung hatte die Mannschaft von Trainer Aito Garcia Reneses in dieser Spielzeit erst einmal geboten, zum Bundesliga-Auftakt gegen Jena (112:55).

Gibt es jetzt eine Rückkehr zu den „alten Werten“, bestens bekannt aus den Zeiten mit jugoslawischen Trainern (Obradovic, Pesic, Kulenovic)? Getreu dem Motto „Angriff gewinnt Spiele, Verteidigung gewinnt Meisterschaften“? Auf keinen Fall, stellt Baldi klar: „Wir wollen und werden weiter schnell spielen. Das ist die DNA der Mannschaft.“ Unter dem starken Druck der Gastgeber habe sein Team vorübergehend auf das schnelle Spiel verzichtet, sei ein bisschen vorsichtiger geworden. „Aber wir dürfen nicht statisch werden, unser Profil verlieren. Dabei geht es nicht um die Schönheit des schnellen Spiels. Das ist einfach unser Spiel.“

In der Runde der letzten Acht geht es gegen Malaga

Es scheint dabei zu dieser Saison zu gehören, dass sich immer wieder Spieler verletzen. In Monaco knickte kurz vor Schluss Joshiko Saibou um, der bis dahin eine mutige, sehr gute Leistung gezeigt hatte. Aber er ist optimistisch, nicht lange auszufallen. Ob er am Sonnabend (18 Uhr, Mercedes-Benz Arena) in der Bundesliga gegen Bayreuth schon wieder dabei sein kann, ist offen. Dafür vielleicht am kommenden Dienstag im letzten Spiel der Top 16 daheim gegen Partizan Belgrad.

Allerdings steht Alba nach der 77:78-Niederlage der Serben gegen Rytas Vilnius schon jetzt definitiv als Gruppensieger fest. Ein klarer Vorteil, denn das Viertelfinale wird nach dem Modus „Best of three“ ausgetragen; der Gruppenerste hätte in einem eventuellen dritten Spiel den Heimvorteil. „Der ist sehr wichtig“, sagt Baldi, der nun dem Duell mit Unicaja Malaga aus Spanien entgegenfiebert. Wie es aussieht, sind sie bei Alba noch nicht ganz zufrieden damit, unter den besten 24 Teams Europas zu stehen.

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