Basketball

Niemand kennt die Körbe in Vilnius besser als Giedraitis

| Lesedauer: 2 Minuten
Theo Breiding
Rokas Giedraitis (l.) hat für das Alba-Spiel in Vilnius ein Dutzend Tickets gekauft – für Freunde und Familie

Rokas Giedraitis (l.) hat für das Alba-Spiel in Vilnius ein Dutzend Tickets gekauft – für Freunde und Familie

Foto: Arne Immanuel Bänsch / dpa

Rokas Giedraitis will im Eurocup mit Alba das Viertelfinale erreichen. Ein Sieg in Vilnius wäre dafür Gold wert.

Berlin.  „Irgendwie fremd“ wird es sich anfühlen, wenn der Hallensprecher in Vilnius wie so viele Male zuvor seinen Namen ins Mikrofon spricht und er auf das Parkett der Basketball-Arena läuft. Was genau Rokas Giedraitis in diesem Moment denken wird, weiß er nicht. Alba Berlins Flügelspieler kehrt zum ersten Mal als Gegner in seine Heimat und zu dem Klub zurück, in dem er zum europäischen Spitzenspieler reifte.

Sentimentalität hält sich in Grenzen

„Ich habe drei Jahre dort gespielt“, erzählt der 26 Jahre alte Litauer vor dem Spiel bei Rytas Vilnius in den Top 16 des Eurocups an diesem Mittwoch (18 Uhr, Magentasport). „Man wird mich sicher auch freundlich empfangen“, glaubt Giedraitis, der allerdings vorhat, danach schnell zur Tagesordnung überzugehen. „Wir wollen dort gewinnen“, sagt er ohne einen Anflug von Sentimentalität. „Im Eurocup musst du deine Heimspiele gewinnen und am besten auch einen Auswärtssieg holen, wenn du in die nächste Runde willst.“

Wozu sich in den Top 16 bei nur drei Kontrahenten nicht allzu viele Möglichkeiten bieten. Die erste Chance hat Alba mit dem 66:78 vergangene Woche bei Partizan Belgrad vertan. Eine weitere und zugleich auch die letzte böte sich in zwei Wochen in Monaco. Aber so lange will Heimkehrer Giedraitis, der für Freunde und Familie rund ein Dutzend Tickets reservieren ließ, nicht warten.

Litauer steht länger auf dem Parkett als seine Kollegen

Schließlich haben sein Team und er sich nach zwei „sicher schwächeren Spielen“ in Belgrad und Braunschweig mit einem Sieg in Oldenburg eindrucksvoll zurückgemeldet. Woran Giedraitis maßgeblichen Anteil hatte. Zum einen war er mit 13 Punkten Albas Topscorer, zum anderen stand er länger auf dem Parkett als seine Kollegen.

Auch im Eurocup bekam er in den bislang zwölf Partien durchschnittlich die meiste Spielzeit (27:51 Minuten), mehr als beispielsweise Lenker und Denker Luke Sikma (26:16). Gerade international hat Giedraitis mit einem Schnitt von 13 Punkten und 4,8 Rebounds pro Spiel den Weggang seines Landsmannes Marius Grigonis im vergangenen Sommer längst vergessen lassen.

Dass er wie alle anderen in seiner Mannschaft zuletzt Probleme mit den Distanzwürfen hatte, „passiert halt mal“, sagt der Litauer mit einem Schulterzucken. „Im Training treffen wir alle gut. Du musst einfach weiter werfen.“ Vielleicht hilft es ja zumindest ihm, dass er die Körbe in Vilnius so gut kennt wie kaum ein anderer.