Basketball

Nur ein kurzer Hauch von NBA

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Dietmar Wenck
Jordan Crawford wird nun doch kein Berliner.

Jordan Crawford wird nun doch kein Berliner.

Foto: imago sportfotodienst / imago/ZUMA Press

Der langjährige NBA-Profi Jordan Crawford ist durch den Medizincheck gefallen und bekommt bei Alba Berlin nun doch keinen Vertrag.

Berlin.  Am Mittwochvormittag herrschte ernüchternde Gewissheit: Die Mannschaft von Alba Berlin muss ohne Verstärkung klarkommen. Da teilte der Verein in dürren Worten mit, was sich schon tags zuvor angedeutet hatte: „Der geplante Wechsel von Jordan Crawford kommt nicht zustande: Der US-Guard, der die verletzungsgeplagten Albatrosse für einen Monat im Eurocup und in der BBL unterstützen sollte, hat den obligatorischen Medizincheck nicht bestanden und wird deshalb nicht Spieler von Alba Berlin.“

Einen anderen Spieler gibt es nicht

Weil der 30-Jährige, der insgesamt 294 Spiele in der weltbesten Basketball-Liga NBA für die Atlanta Hawks, Washington Wizards, Boston Celtics, Golden State Warriors und New Orleans Pelicans bestritten hat und dabei einen Punktedurchschnitt von zwölf Punkten erzielte, an der gesundheitlichen Überprüfung scheiterte, ist auch sein Vertrag ungültig. Crawford hatte für einen Monat unterschrieben.

Alba nimmt jetzt Abstand von dem Gedanken, für die spielunfähigen Peyton Siva (Rippenbruch), Martin Hermannsson (Bänderriss am Sprunggelenk), Joshiko Saibou (Knochenödem am Fuß) und Kenneth Ogbe (Gehirnerschütterung) einen Ersatz zu verpflichten. „Wir haben es nicht mehr vor in diesem Moment“, kommentierte Sportdirektor Himar Ojeda, „die Idee war, dass uns heute gegen Limoges und Sonnabend in Würzburg jemand helfen sollte.“ Nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe spielten die Berliner im Eurocup gegen Limoges CSP.

Per Twitter Abschied von Alba

Welche Probleme bei Crawfords Untersuchungen im Unfallkrankenhaus Marzahn aufgetreten waren, mochte der Verein nicht öffentlich machen. Kommunikationschef Justus Strauven verwies auf die „ärztliche Schweigepflicht“. Dass die Spekulationen im Internet über die Gründe danach buchstäblich ins Kraut schossen, kann kaum überraschen. Rätselhaft bleibt die Sache in jedem Fall, es kommt sehr selten vor, dass bei Alba Spieler durch den Medizincheck fallen. Zuletzt war dies im Februar 2009 der Fall. Lang ist es her: Trainer Luka Pavicevic wollte damals für den verletzten Center Patrick Femerling den Nigerianer Kenny Adeleke haben. Bei ihm wurde ein Problem an der Achillessehne festgestellt.

Nun hofft Alba, dass sich in der anstehenden Länderspielpause (bis 7. Dezember) einige der Verletzten zurückmelden. Jordan Crawford hat sich von dem Verein, für den er spielen wollte, bei Twitter verabschiedet. Da bedankt er sich für die Begeisterung, mit der er in Berlin empfangen worden sei. „Ich male mir aus, wie viel Spaß wir gehabt hätten“, schreibt er, „viel Glück für den Rest der Saison.“ Es wird spannend sein zu verfolgen, ob er jetzt einen anderen Klub findet.