Berlin. Erwartungsfroh stand eine Schar Journalisten am Spielfeldrand der Mercedes-Benz Arena. Der Basketball-Star Jordan Crawford wurde zum ersten öffentlichen Training erwartet, auch von seinen neuen Kollegen von Alba Berlin. Er sollte erste Interviews geben. Doch der 30-Jährige kam nicht rechtzeitig aus dem Unfallkrankenhaus Berlin-Marzahn in die Arena, die Gesprächswünsche blieben unerfüllt. Genauer gesagt, kam er gar nicht.
Später teilte der Verein mit, es habe „offene Fragen“ gegeben. Der Medizincheck, obligatorisch bei neu verpflichteten Spielern, lief anscheinend nicht wie erhofft problemlos ab. Nachuntersuchungen sollen jetzt ergeben, ob der US-Amerikaner, der 294 Partien in der NBA für die Atlanta Hawks, Washington Wizards, Boston Celtics, Golden State Warriors und schließlich für die New Orleans Pelicans bestritten hat, überhaupt spielbereit ist. Ansonsten ist sein Ein-Monats-Vertrag hinfällig.
Bis Mittwochvormittag soll darüber eine Entscheidung gefallen sein. In keinem Fall wird der Aufbauspieler am Mittwochabend im Eurocupspiel gegen Limoges CSP einsatzbereit sein. Darauf hatte Trainer Aito Reneses angesichts vier verletzter Spieler bei Alba noch große Hoffnungen gesetzt. „Ich gehe davon aus, dass er gegen Limoges spielt“, hatte der Spanier gesagt, „er wird uns mit seiner Erfahrung sofort helfen.“ Nun ist unklar, ob Jordan Crawford Alba Berlin überhaupt helfen wird.