Berlin. Sie können es auch in fremder Halle, und das sogar dreistellig. Nach dem 102:93 (56:39) bei Limoges CSP freute sich Trainer Aito Reneses über die souveräne Vorstellung seiner Basketballmannschaft von Alba Berlin. „Im Eurocup sind Auswärtssiege besonders schwer und deshalb besonders wichtig“, sagte der 71-Jährige lächelnd, der freilich nicht übersehen hatte: „In dieser Anfangsphase der Saison gibt es in allen Bereichen noch etwas zu verbessern.“
Siva, Giedraitis, Chapman statistisch top
Besonders in der anfangs noch so zupackenden Defensive ließ vorübergehend die Konzentration stark nach, wodurch die Franzosen nach 21 Punkten Rückstand auf bis zu sieben Zähler (74:81 nach einem 13:0-Lauf) herankamen. Dann funktionierte wieder das, was Alba unter seinem spanischen Trainer so auszeichnet. Die mit 282 Punkten nach drei Spieltagen beste Offensive aller 24 Eurocup-Teilnehmer mit den diesmal herausragenden Rokas Giedraitis (23 Punkte), Niels Giffey (20), Peyton Siva (18) und Martin Hermannsson (16) traf einfach wieder, als es notwendig wurde. „Phasenweise war das sehr stark“, sagte Aito, dem andererseits kaum gefallen wird, dass nur vier Teams mehr Punkte kassiert haben als seine Berliner Abwehr (259).
Zwei Siege, eine Niederlage: Das Zwischenfazit nach drei Spieltagen ist auf jeden Fall positiv aus Sicht Albas, das am kommenden Dienstag in der Mercedes-Benz Arena (20 Uhr) gegen das Tabellenschlusslicht Arka Gdynia antritt. Die erfreulichen Leistungen schlagen sich auch in Einzelstatistiken nieder. So hat der achtmalige deutsche Meister in Peyton Siva (33 Assists) den mit Abstand besten Passgeber des Wettbewerbs in seinen Reihen. Niemand hat dem Gegner mehr Bälle geklaut als Rokas Giedraitis (10 Steals), der es mit überzeugenden Leistungen geschafft hat, dass kaum mehr jemand seinen nach Kaunas abgewanderten litauischen Landsmann Marius Grigonis vermisst. Auch die hundertprozentige Freiwurfquote (12/12) von Center Clint Chapman ist Bestwert im Eurocup.
In Ulm wartet die nächste Auswärtshürde
Das sind Randerscheinungen des erfreulichen Gesamtbildes bei den Berlinern, die trotz der verletzten Dennis Clifford, Johannes Thiemann und Joshiko Saibou national wie international auf gutem Weg scheinen, noch besser abzuschneiden als vergangene Saison. Am Sonnabend (18 Uhr, Telekomsport) müssen sie in Ulm die nächste schwierige Auswärtshürde meistern. „Ulm hat in den letzten Jahren immer gezeigt, dass sie Qualität haben“, warnt Sportdirektor Himar Ojeda. Alba allerdings noch ein bisschen mehr.