Basketball

Center Thiemann wechselt zu Alba

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Dietmar Wenck
Johannes Thiemann spielte seit 2016 für Ludwigsburg

Johannes Thiemann spielte seit 2016 für Ludwigsburg

Foto: pa

Alba Berlin steht vor der Verpflichtung des Nationalspielers. Der Trainer von Ludwigsburg hat seinen Abschied schon bekanntgegeben.

Berlin. Von Alba Berlin gibt es noch keine Bestätigung. Bei den Riesen Ludwigsburg hingegen wird der Wechsel von Basketball-Nationalspieler Johannes Thiemann schon ganz offen kommuniziert. „Er geht nach Berlin, ich habe heute mit ihm gesprochen“, sagte Trainer John Patrick der „Ludwigsburger Kreiszeitung“.

Das ist eine frohe Botschaft für die Fans des deutschen Vizemeisters. Der 24 Jahre alte und 2,05 Meter große Thiemann hat bisher 23 Länderspiele bestritten und sich zuletzt auf seinen Positionen als Center oder Flügelspieler sehr gut entwickelt. Vergangene Saison bremste ihn zwar eine Oberschenkelverletzung. Doch in den 16 Bundesligaspielen, die er zuvor bestritten hatte, kam er im Durchschnitt auf zwölf Punkte und fünf Rebounds.

Ein Spieler mit solchem Potenzial wechselte in der jüngeren Vergangenheit innerhalb der Bundesliga eher zu den Branchenriesen Bayern München oder Brose Bamberg, die auch diesmal Interesse signalisiert haben sollen. Beide Klubs zahlen höhere Gehälter als Alba. Doch zum einen wächst das Personalbudget bei den Berlinern inzwischen auch wieder, die Lücke wird kleiner. Und zum anderen ist Geld nicht das einzige Lockmittel für Spieler. Jedenfalls nicht, wenn man einen Trainer wie Aito Reneses hat.

Schon im vergangenen Jahr wurde bestaunt, dass es Alba gelungen war, Leute vom Schlage eines Luke Sikma oder Marius Grigonis aus Spanien nach Berlin zu holen. Ein gewichtiges Argument war der Ruf des 71-jährigen Trainers Reneses, gute Spieler zu noch besseren zu machen. Die anschließende Saison mit dem Erreichen der Endspiele um den nationalen Pokal sowie die Deutsche Meisterschaft, mehr aber noch die erfrischende Art, wie Alba Basketball spielte, stützten diese These nachhaltig.

Das macht den achtmaligen Meister noch attraktiver – neben der Tatsache, dass Alba in jedem Jahr an einem hohen europäischen Pokalwettbewerb teilnimmt, wo die Spieler sich auch international zeigen können. Aufbauspieler Kenneth Ogbe (23), den die Berliner vergangene Woche verpflichteten und der ebenfalls eine Reihe anderer Angebote hatte, begründete seine Entscheidung unter anderem so: „Ich habe gesehen, wie Spieler sich hier weiterentwickelt haben.“

Offenbar hat das auch Thiemann gesehen: In der vergangenen Saison hat der einstige Angstgegner Ludwigsburg alle sechs Vergleiche gegen Alba verloren. Noch ein guter Grund, die Seiten zu wechseln.