Berlin. Er ist da, aber noch allein. Marius Grigonis landete gestern in Berlin, wird aber auf das erste Zusammentreffen mit seinem neuen Team noch warten müssen. Die Mannschaft von Alba Berlin kehrte erst am Donnerstagabend von der Vorbereitungsreise aus Spanien zurück, dürfte allerdings das erste Training mit dem 1,98 Meter großen litauischen Nationalspieler herbeisehnen. Denn auf den beiden Positionen, die er bekleiden kann, ist Berlins Basketballteam derzeit blank. Niels Giffey plagt noch das Knie, Spencer Butterfield, gerade genesen, knickte in Spanien erneut mit dem Fuß um und muss wieder pausieren.
EM-Aus mit Litauen schon verwunden
„Ich habe davon gehört“, sagt der 23-jährige Blondschopf, und fügt schmunzelnd hinzu: „Ich werde versuchen, mich nicht zu verletzen.“ Er sei „topfit“, und auch das frühe Ausscheiden mit der litauischen Nationalmannschaft im EM-Achtelfinale von Istanbul am vergangenen Sonnabend gegen Griechenland werde ihn nicht mehr lange belasten.
Sicherlich sei sein Team einer der Favoriten gewesen. In einem Spiel nicht voll da zu sein, könne aber passieren. „Ich habe in Spanien gelernt, zu verlieren, in der vergangenen Saison aber auch zu siegen.“ Stimmt. Grigonis gewann Ende April mit Iberostar Tenerife die Fiba Champions League und wurde da zum wertvollsten Spieler des Final Fours gewählt.
Großes Vertrauen in Coach Aito
Bei der EM stand er pro Partie 19,3 Minuten auf dem Parkett (4,2 Punkte) – ist also kein Bankdrücker, sondern ausgestattet mit gesundem Selbstbewusstsein. Er sei gekommen, um bei Alba eine „große Rolle zu spielen“, erzählt er keinesfalls überheblich, eher smart und gelassen.
Sein Wechsel aus der spanischen Liga nach Berlin sei für ihn „die nächste Herausforderung“. Nicht gerade ideal sei zwar, erst zwei Wochen vor der Saison zum Team zu stoßen, aber so ginge es ja allen Nationalspielern. Bei der Express-Integration setzt er natürlich auch auf Albas Coach Aito (70), den er aus Spanien kennt. „Alle sagen, bei ihm lernt man schnell.“