Berlin. Die Tigers aus Tübingen wurden nicht, wie von einigen befürchtet, zum Stolperstein für Alba Berlin. Die Mannschaft von Coach Ahmet Caki entledigte sich der Pflichtaufgabe und gewann vor 11.123 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena mit 89:72 (51:37). Ebenfalls erfreulich: Gerald Robinson, seit anderthalb Wochen in Diensten der Berliner, war bei seiner Heimpremiere wie auch Kapitän Dragan Milosavljevic mit 16 Punkten zweitbester Berliner Werfer hinter Malcolm Miller (21).
Robinson kam, sah, brachte das Spiel umgehend unter seine Kontrolle und war bereits wenig später der Liebling der Fans. Als der 28-Jährige aus Nashville nach 5:31 Sekunden das Parkett betrat, führte Alba gegen den Tabellenfünfzehnten mit 14:13. Keine fünf Minuten später stand es 28:20. Zu diesem Zwischenspurt hatte Albas neuer Spielmacher neun Punkte beigetragen. Allgemeines Staunen im Rund: Mann, ist der schnell!
Ihm selbst „hat es Spaß gemacht“, wie er sagte. „Ich hatte von der Atmosphäre in Berlin schon viel gehört, und sie war auch wirklich super, hat mir viel Energie gegeben.“
Zu Beginn hatte Albas Team gewirkt, als sei es nach der herben Niederlage eine Woche zuvor in Oldenburg (81:93) sehr mit sich selbst beschäftigt. Bloß nicht hinterherzulaufen schien oberstes Gebot. Robinsons Gala hatte die Fans lauter werden lassen, was den Gastgebern sichtlich gut tat. Niels Giffey, Milosavljevic und Carl English ließen die Dreier fliegen, eigentlich eine Spezialität der Tübinger. Nach 17 Minuten stand es 48:30, zur Halbzeit 51:37.
Tübingen wehrte sich auch in der Folge nach Kräften, was zu einer durchaus sehenswerten Partie beitrug. Gegen die größere individuelle Qualität, die Alba zu einem mannschaftlichen Ganzen bündeln konnte, blieben sie aber machtlos. Die Berliner führten bald 60:40 (25.), trafen weiter aus der Distanz, insgesamt 15 Dreier bei 26 Versuchen (58 Prozent), von denen Miller allein sechs warf, und spielten die Partie nach Hause. Einzig noch erwähnenswert: Akeem Vargas wurde nach einem disqualifizierenden Foul an Isaiah Philmore in die Kabine geschickt, was nicht wenige in der Arena als zu hart empfanden. Ihm droht eine Sperre.
Bayern München hat die Rekordserie von Spitzenreiter Ulm beendet. Nach 26 Siegen verloren die Ulmer zu Hause gegen das Team von Trainer Aleksandar Djordjevic mit 68:83 (36:33).