Basketball

Alba-Legende Rödl sieht Bamberg als großen Favoriten

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Henrik Rödl (Mitte) analysiert für die Berliner Morgenpost die Viertelfinal-Duelle

Henrik Rödl (Mitte) analysiert für die Berliner Morgenpost die Viertelfinal-Duelle

Foto: Volker Essler/SVEN SIMON / picture alliance / Sven Simon

Henrik Rödl spielte elf Jahre lang für Alba Berlin. Zum Play-off-Start analysiert der heutige Bundestrainer die Viertelfinalduelle.

Berlin.  Alba-Legende Henrik Rödl (elf Jahre als Spieler im Alba-Trikot, 512 Spiele, 5226 Punkte) ist viel unterwegs, beobachtet die Basketball-Bundesliga als hauptamtlicher Bundestrainer und ist außerdem als Fernseh-Experte gefragt. Der 47-Jährige hat alle Mannschaften, die es bis ins Play-off geschafft haben, mehrmals gesehen. In der Berliner Morgenpost gibt er einen Ausblick auf das Viertelfinale.

Bamberg (1.) – Würzburg (8.)

Heimspiel: 80:61 Auswärts: 80:67
Man muss erst einmal den Hut vor den Würzburgern ziehen, die es als Aufsteiger bis in das Play-off-Viertelfinale geschafft hat. Die Mannschaft spielte allerdings in den vergangenen Wochen nicht so überzeugend wie noch in der Hinrunde. Da gewannen sie noch die engen Spiele, was sie auch ausgemacht hat, zuletzt nicht mehr. Es fehlte an Frische.

Bamberg hingegen war die beste Mannschaft in der regulären Saison und ist ganz klar der Favorit, auch wenn es in Würzburg vielleicht ein wenig schwierig werden kann.

Oldenburg (2.) – Ulm (7.)

Auswärts: 63:80 Heimspiel: 90:75
Es wird darauf ankommen, wie gesund die Ulmer in die Serie gehen können. Im Moment sind viele Spieler im Kader angeschlagen, und in dieser Verfassung hat das Team kaum eine Chance, Oldenburg zu ärgern.

Auch wenn das Team wieder komplett ist, fragt sich, ob alle auch komplett gesund sind. Für die Oldenburger spricht nicht nur der Heimvorteil, sondern vor allem, dass sie eine sehr gute Saison gespielt und auch im letzten Spiel der Hauptrunde mit dem Sieg gegen die Bayern bewiesen haben, dass sie zu Hause die wichtigen Spiele gewinnen können.

Frankfurt (3.) – Alba (6.)

Heimspiel: 82:95 Auswärts: 80:64 Pokal-Halbfinale 76:79
Sicherlich muss Frankfurt nach dem Gewinn des Fiba Europe Cups am vergangenen Wochenende in dieser Serie als Favorit gelten, auch deshalb, weil Alba in den vergangenen Wochen nicht so gut gespielt hat wie sonst.

Trotzdem darf man die Berliner niemals unterschätzen, wie ja schon beim Pokal-Top-4 zu sehen war. Wenn sie zu ihrer Intensität finden, können sie weit kommen.

Frankfurt hat sich die Talentförderung auf die Fahnen geschrieben und profitiert jetzt von dem deutschen Trio Voigtmann/Barthel/Klein, das in einem sehr tiefen Kader mit erfahrenen Amerikanern eine tragende Rolle spielt. Das könnte eine Serie werden, die über fünf Spiele geht, und da sehe ich einen kleinen Vorteil für die Frankfurter, weil sie den Heimvorteil haben.

FC Bayern (4.) – Ludwigsburg (5.)

Heimspiel: 95:92 Auswärts: 100:71
Die Serie wird für Svetislav Pesic und die Bayern sicherlich zu einer großen Herausforderung. Sein Gegenüber John Patrick liebt die Rolle des Außenseiters. In der war er zuvor schon in Göttingen und Würzburg sehr erfolgreich.

Selbst, wenn man die Serie gewinnt, tut einem jedes Spiel weh. Ein sehr unangenehmer Gegner für die Bayern, aber: Die Bayern sind auch ein sehr unangenehmer Gegner für Ludwigsburg. Die Münchner sind gesund, haben einen sehr tiefen Kader, den Heimvorteil und vor allem sehr viel vor, wollen beweisen, dass sie es drauf haben, Meister zu werden. Ich denke, dass sie die Serie am Ende auch gewinnen.


Aufgezeichnet von Theo Breiding