Das nächste 44-Stunden-Paket ist geschnürt. Dieses Mal aber dürfte es für Albas Basketballteam noch schwieriger werden, die Knoten zu lösen als, in der vergangenen Woche. Da spielten die Berliner am Donnerstag und Sonnabend jeweils zu Hause. Am Donnerstag heißt der Gegner Asseco Prokom Gdynia (21 Uhr) und keine 48 Stunden später Neckar Riesen Ludwigsburg (19.30 Uhr). Vom Auswärtsspiel an der Ostsee zum nächsten ins Schwabenland – ein Kraftakt. Zumal die Mannschaft auch mit der Hypothek auf Reisen ging, dass schon bei den beiden Heimspielen zuletzt nach der Gala gegen Chalon in der Europaliga (74:71) gegen Ulm (80:88) die Kraft nicht reichte, eine souveräne Führung über die Zeit zu bringen.
„Wir werden sehen, ob wir das noch in den Köpfen haben“, sagt Coach Sasa Obradovic, der seinen Spielern ohne weiteres eine gewisse Müdigkeit zugesteht, diese aber „keinesfalls als Entschuldigung für Niederlagen gelten“ lässt. Ähnlich sieht es Mithat Demirel. „Wir müssen und werden Wege finden, diese Spiele zu gewinnen“, sagt Albas Sportdirektor mit Blick auf den Spielplan, der seinem Team auch in der Woche darauf ein 44-Stunden-Paket beschert. Zumal seine Mannschaft gegen Ulm ja keinesfalls chancenlos war, sondern es drei Viertel lang so aussah, als würde sich Albas fulminanter Saisonstart mit zwei Erfolgen in der Europa- und zwei Kantersiegen in der Bundesliga nahtlos fortsetzen.
Video-Analyse zeigt Schwächen
Dann aber diktierten ganz plötzlich die Gäste das Spiel. Wie es dazu kam, bekamen die Spieler gleich am Montag per Video-Analyse zu sehen. „Das war sehr wichtig, die Fehler noch einmal zu sehen, und wie wir unsere Linie verloren haben“, sagt Zach Morley. „Wir haben nicht mehr unsere Systeme durchgespielt. Ulm hat uns sein Spiel aufgezwungen.“ Je schwerer die Beine wurden, versucht Morley zu erklären, „desto schneller wirst du im Kopf und versuchst es mit purem Willen zu kompensieren. Wir werden daraus lernen.“ Darauf setzt auch Obraovic. „Meine Spieler sind erfahren und haben gesehen, warum wir gegen Ulm verloren haben.“ Er weiß aber auch: „Nach großen Spielen in der Euroleague werden wir immer verwundbar sein, egal gegen wen.“
Gegen Ulm wurde Center Yassin Idbihi schmerzlich vermisst. Am Donnerstag erscheint trotz seiner Knieprellung ein Einsatz möglich. Zudem ist Brian Randle mit dabei, der in der Bundesliga als siebter Ausländer zusehen musste.
Selbstverständlich hatte Alba versucht, so wenige 44-Stunden-Pakete schlucken zu müssen. Drei davon sind sie losgeworden. Die Spiele beim MBC (11.11.), in Gießen (9.12.) und Würzburg (23.12.) wurden jeweils auf den Sonntag verlegt.