Albas neuer Trainer Obradovic hat einen Berg Arbeit vor sich. Er will das Team neu aufbauen. Einen Spieler hätte er besonders gern dabei.

Kaum ist er da, ist er schon wieder weg. Am Dienstagmittag war Sasa Obradovic, der neue Trainer des Basketball-Bundesligisten Alba Berlin, in Tegel gelandet, am Freitag fliegt er bereits zurück in die Ukraine, wo er zuletzt zwei Jahre lang als Chefcoach bei BK Donezk gearbeitet hatte. In Kiew, wo seine Frau und die beiden Kinder Ania (13) und Rastko (11) wohnten, wird die Familie alles zusammenpacken und nach Berlin umziehen. Zwar ist der 43-Jährige einige Tage lang nicht in der Stadt, wird aber dauernd mit Alba-Geschäftsführer Marco Baldi und -Sportdirektor Mithat Demirel in Kontakt stehen. „Wir haben viel Arbeit“, sagt Obradovic, der sich darüber im Klaren ist: „Urlaub wird es diesen Sommer für mich nicht geben.“

Er stellt die Priorität klar: „Das Wichtigste ist nun, eine gute Auswahl an Spielern zu treffen.“ Was, im Nachhinein betrachtet, seinem Vorgänger Gordon Herbert vor einem Jahr nicht gelang – er musste gehen, nachdem Alba sang- und klanglos im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft an Würzburg gescheitert war. „Hohe Ansprüche“ habe er, sagt der Serbe, der einst zwischen 1994 und 1997 als Spieler bei Alba unter Vertrag stand.

Natürlich müssten seine Wünsche mit den finanziellen Möglichkeiten des Klubs in Einklang gebracht werden, sagt der Mann mit dem markanten Glatzkopf. Und da erklärt Baldi, dass das Budget für die Saison 2012/2013 in etwa auf dem Level des Vorjahres liegen wird. Genaue Summen werden nicht genannt, der Berliner Etat dürfte jedoch bei knapp sieben Millionen Euro liegen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Verpflichtung deutscher Spieler, nachdem in der kommenden Spielzeit sechs Deutsche im Zwölferkader stehen müssen. Die beiden Nationalspieler Yassin Idbihi und Heiko Schaffartzik sowie Joey Ney haben einen Vertrag.

Obradovic gibt offen Auskunft, welchen deutschen Profi er gerne im Team hätte: „Maik Zirbes ist sehr interessant.“ Der 22 Jahre alte Center aus Trier, in dieser Saison zum besten deutschen Nachwuchsspieler in der Bundesliga (BBL) gewählt, dürfte der am meisten umworbene Deutsche in der BBL sein.