Die Bilanz von Marco Baldi fiel deutlich aus: „So können wir nicht spielen. Das war zu wenig“, sagte der Geschäftsführer von Alba Berlin nach dem 87:95 (44:49) bei den Phantoms Braunschweig am Sonnabend. Auch am Tag danach war ihm die Verärgerung darüber anzumerken, was das Berliner Basketballteam vor allem in der Defensive gegen die Niedersachsen gezeigt hatte. 95 Punkte kassiert – das sagt eigentlich alles. Und das passierte einer Mannschaft, die eigentlich besonderen Wert auf die Verteidigung legt. Man muss bis zum 29. Januar 2009 zurückgehen, um eine Partie zu finden, in der Alba zum letzten Mal mehr Punkte hinnehmen musste: beim 65:96 in der Europaliga bei Maccabi Tel Aviv. Und jetzt die Pleite in Braunschweig, die zweite Niederlage in dieser Spielzeit in der Bundesliga.
Natürlich kommt da gleich die schlechte Vorbereitung ins Spiel, Albas 34-stündige Odyssee vom Eurocup-Spiel in Caserta zurück nach Berlin. Aber als Entschuldigung wollte das niemand nehmen. „Natürlich war es auch eine Energiefrage“, meinte Baldi, aber: „Wenn man in der Bundesliga und im Eurocup etwas erreichen will, muss man mit einer ganz anderen Hingabe in der Defensive spielen.“ Offensiv war der Auftritt in Ordnung, „aber unsere Abwehr war einfach schlecht, das war der Grund für die Niederlage“, meinte Cheftrainer Luka Pavicevic.
Braunschweigs Coach Sebastian Machowski, selbst viele Jahre als Profi bei Alba unter Vertrag, durfte sich freuen: „Wir haben die Schwachstellen des Gegners ausfindig gemacht und ausgenutzt.“ Wenn der Gegner doppelt so viele Rebounds hole, „kann man kein Spiel gewinnen“, meinte Albas Teammanager Mithat Demirel. 32 Rebounds der Phantoms standen lediglich 17 der Berliner gegenüber. Eine ernüchternde Bilanz.
Baldi sprach vom „falschen Weg“. Dringend muss Alba jetzt wieder in die richtige Spur kommen und sich zusammenreißen. Bereits am Dienstag wartet im Eurocup mit Pepsi Caserta (20 Uhr, O2 World) die nächste Aufgabe. Der Geschäftsführer spricht von „einem Endspiel“ gegen die Italiener. Bei einem Sieg hätte Alba die Runde der besten 16 erreicht.