Basketball

Alba Berlin deklassiert Schlusslicht Düsseldorf

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Theo Breiding

Mit 91:47 hat Alba Berlin am Abend gegen die Giants Düsseldorf gewonnen. Die Gäste waren gegen die wie aus einem Guss spielenden Albatrosse hoffnungslos überfordert.

Es sieht im Nachhinein so aus, als wäre der Besuch der Düsseldorfer Giants mit Bedacht im Spielplan für Freitagabend platziert worden. Denn es war Albas 300. Heimspiel seit 1990, und die Riesen vom Rhein erwiesen sich ideale Gäste dieses Jubiläums. Die Gefahr, dass Berlins Basketballer ihre 38. Heimniederlage in 20 Jahren kassieren würden, bestand nie. Im Gegenteil: Alba fegte Düsseldorf beim 262. Heimsieg der Vereinsgeschichte vor 8878 Zuschauern mit 91:47 (55:26) aus der O2 World.

Dass die Berliner nicht so richtig wussten, was auf sie zukommen würde, war verständlich. Die Bedenken, dass die Giants ausgerechnet in Berlin zu wahrer Stärke finden würden, waren unterschwellig vorhanden. Hatte Düsseldorf in dieser Saison doch mal schlanke 48 Punkte in einem Spiel gemacht, dann wieder 89. Einzige wirkliche Konstante bei den Gästen in dieser Saison war, dass sie jedes ihrer bislang sieben Spiele verloren hatten – und zwar mit einer durchschnittlichen Differenz von üppigen 15,7 Punkten. Ein Schnitt, der seit Freitag um einiges krasser ausfällt.

Das Team von Luka Pavicevic, dessen Blockade in der Lendenwirbelsäule sich so weit gebessert hatte, dass er seine Spieler in gewohnter Lebendigkeit dirigieren konnte, tat das einzig Richtige gegen den unbekannten Gegner: Es konzentrierte sich vorerst auf die Verteidigung. Düsseldorf gelangen in den ersten vier Minuten vier Punkte, Alba setzte 15 dagegen. Die Richtung war vorgeben: Die Giants würden abermals zu Zwergen degradiert werden. Es wurde schnell deutlich, dass die Gäste vor allem bei der Verteidigung von Distanzwürfen Probleme hatten, was zuerst Tadija Dragicevic mit zwei Dreiern bestrafte, Julius Jenkins ließ drei weitere folgen – kurz vor Ende des ersten Viertels stand es 33:11 (10.).

Gegen die Düsseldorfer Verteidigung, die eigentlich keine war, traf Alba in den ersten zehn Minuten 14 von 16 Würfen (88 Prozent). Die Giants waren also nicht mehr als ein mittelmäßiger Sparringspartner für den Europacup-Auftakt kommenden Dienstag bei Anwil Wloclawek in Polen. Alba dagegen zeigte sich als ein dankbarer Gastgeber mit Biss und sicherer Hand, der hier und da sogar zauberte – die Rollen in diesem Spiel waren zeitig gefunden. Nach 16 Minuten führte Alba mit 49:19, zur Pause 55:26. Die Trefferquote lag noch immer bei stattlichen 72 Prozent.

Dass der unbändige Hunger und Siegeswillen nachlässt, wenn man nach 29 Minuten mit 43 Punkten Vorsprung (73:30) führt, ist verständlich. Verletzungen vermeiden, das ungleiche Duell nach Hause spielen – das war die Strategie im Schlussviertel. Albas zweite Fünf mit Hollis Price, Lucca Staiger, Bryce Taylor, Sven Schultze, Yassin Idbihi und am Ende sogar mit Andreas Seiferth tat genau das. Der Jubiläums-Hunderter wurde allerdings um neun Punkte verfehlt – 91:47 stand am Ende auf dem Scoreboard.

„Wir wussten, dass wir das Spiel gewinnen würden“, sagte Idbihi, „haben aber nicht gedacht, dass es so leicht wird. Die zweite Halbzeit war eine bessere Trainingseinheit. Kommenden Dienstag wird uns in Polen ein deutlich stärkerer Gegner erwarten.“