Berufsorientierung

GirlsDay Preisverleihung: Vier Berliner Schulen gewinnen

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Am GirlsDay können teilweise auch Schüler sich über „typisch weibliche Berufe“ informieren. Zum Beispiel im Bildungs-, Gesundheits-, Pflege- und Dienstleistungsbereich

Am GirlsDay können teilweise auch Schüler sich über „typisch weibliche Berufe“ informieren. Zum Beispiel im Bildungs-, Gesundheits-, Pflege- und Dienstleistungsbereich

Foto: Bernd Wüstneck / dpa

Vier Berliner Schule haben den GirlsDay Wettbewerb gewonnen: Welche Schulen das sind und was sie auszeichnet.

Der diesjährige GirlsDay Wettbewerb ist entschieden. Die Grundschule an der Pulvermühle, die Toulouse-Lautrec-Schule, die Hugo-Gaudig-Schule und das Lilienthal-Gymnasium werden ausgezeichnet, verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von je 300 Euro.

Vor mittlerweile elf Jahren wurde der Wettbewerb vom landesweiten Aktionsbündnis GirlsDay initiiert. Das Preisgeld wird seit dem von der IHK Berlin, der Handwerkskammer Berlin, dem DGB Berlin-Brandenburg und dem Verband der deutschen Unternehmerinnen Berlin/Brandenburg e.V. zur Verfügung gestellt.

In diesem Jahr haben 7.477 Schülerinnen und 1.216 Schüler den Aktionstag GirlsDay / BoysDay für ein geschlechterdifferenziertes Berufsorientierungsangebot genutzt. In rund 700 Veranstaltungen konnten Schülerinnen in die Welt der MINT-Berufe (Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und Studiengänge schnuppern, während Schüler sich über Berufe und Studiengänge im sozialen, erzieherischen und pflegerischen Bereich informiert.

Toulouse-Lautrec-Schule

Die Toulouse-Lautrec-Schule, ein Förderzentrum in Reinickendorf, nutzt den GirlsDay auf der einen Seite, um den Schülerinnen durch den Besuch von Betrieben einen Einblick in die reale Arbeitswelt zu ermöglichen, und auf der anderen Seite, um die Aufteilung der Berufe in Frauen- und Männerberufe kritisch zu hinterfragen.

Im Rahmen einer Kooperation mit dem Annedore-Leber-Berufsbildungswerk können die Schülerinnen darüber hinaus Arbeitsbereiche in der Elektronik und der Metall- und Holzverarbeitung in Form von Schnuppertagen und Praktika kennenlernen.

Grundschule an der Pulvermühle

Die Grundschule an der Pulvermühle in Spandau möchte mit ihrer Beteiligung am GirlsDay der noch immer verbreiteten Meinung „MINT ist nichts für Mädchen“ frühzeitig und nachhaltig entgegenwirken. In diesem Jahr haben über die Hälfte der Schülerinnen aus den fünften und sechsten Jahrgangstufen Veranstaltungsangebote am GirlsDay besucht. Die dort gemachten Erfahrungen werden im naturwissenschaftlichen Unterricht vorgestellt und ausgewertet.

Die Grundschule kooperiert mit dem OSZ für Technische Informatik, Industrie Elektronik und Energie Management. Die Grundschülerinnen erhalten dadurch die Möglichkeit in Workshops des OSZ ihr Interesse an informationstechnischen und naturwissenschaftlichen Inhalten zu vertiefen. Das Thema „Rollenbilder“ wird gezielt im Sach- und Deutschunterricht behandelt. Für die Zukunft plant die Schule ein Angebot für Jungen am GirlsDay.

Hugo-Gaudig-Schule

In der Hugo-Gaudig-Schule, einer Integrierten Sekundarschule in Tempelhof-Schöneberg, nehmen ebenfalls über fünfzig Prozent der Schülerinnen in den relevanten Jahrgangsstufen am GirlsDay teil. Jeder Mädchen-Zukunftstag wird im WAT (Wirtschaft, Arbeit, Technik)-Unterricht vorbereitet und im Anschluss werden die Erfahrungen der Schülerinnen in Form von Präsentationen ausgewertet.

Der GirlsDay ist mittlerweile im Schulprogramm verankert. Das Profil der Schule enthält weiterführende Angebote in Form von Notebook-Klassen, einem verstärkten Unterrichtsangebot in den Naturwissenschaften im Wahlpflichtbereich und verstärkte Berufsorientierungsangebote.

Lilienthal-Gymnasium

Dem Lilienthal-Gymnasium in Steglitz-Zehlendorf ist die Erhöhung der Berufs- und Studienwahlkompetenz ihrer Schülerinnen und Schüler ein Anliegen. Dabei sollen sie insbesondere im Rahmen der Teilnahme am GirlsDay (und am BoysDay) Gelegenheit erhalten, geschlechteruntypische Berufe kennenzulernen und ihr Berufswahlspektrum zu erweitern. Die Eltern werden in diesen Prozess einbezogen und um Unterstützung gebeten.

Die Teilnahme am GirlsDay wird vor- und nachbereitet und die Ergebnisse und Bewertungen sind im Rahmen einer Wechselausstellung in der Schule ganzjährig zu sehen. Weiterführende berufs-und studienorientierende Angebote in den unterschiedlichen Jahrgangsstufen sind besondere Trainingseinheiten zur Vorbereitung auf persönliche Laufbahnentscheidungen, die Teilnahme am Betriebspraktikum und in der Oberstufe ein gemeinsamer Tag im November zur Berufs- und Studienorientierung mit Lehrkräften, Eltern und ehemaligen Schülerinnen und Schülern.