Wer nach Neuruppin reist, kommt nicht am großen Sohn der Stadt vorbei - an Theodor Fontane. Doch nicht nur der Apotheker, Schriftsteller und Vater von “Effi Briest“ macht den Besuch in der märkischen Kleinstadt interessant.

Fontane, immer wieder Fontane. Der Berliner, Märker, Europäer. Der Schriftsteller, Journalist, Lebenskünstler. Ohne seinen Namen scheint in Neuruppin, seiner Geburtsstadt, nichts zu gehen. Von seinem 1907 eingeweihten Denkmal mal abgesehen, scheint praktisch alles vom Wohlklang dieses Namens zu profitieren. Fontane-Devotionalien mit seinem Konterfei oder seiner Signatur, wohin man blickt.

In Restaurants gibt es Fontane-Menüs, Motorsportler der Ruppiner Rennsportgemeinschaft frönen der Fontane-Rallye, dazu gibt es natürlich Fontane-Apotheke, Fontane-Buchhandlung, Fontane-Festspiele, eine Fontane-Gesamtschule und - für Erholungssuchende besonders interessant - eine Fontane-Therme sowie das "Seehotel Fontane". Für die Stadt Neuruppin sind die historischen Aushängeschilder mehr denn je ein Segen.

Nicht nur Fontane (der sich selbst immer französisch mit stummem "e" aussprach, Vorfahren seines Vaters waren Hugenotten), auch Karl Friedrich Schinkel, der große Baumeister und Maler, wurde in der Stadt am Ruppiner See (am 13. März 1781) geboren. Dessen Kindheit fällt in die Jahre des Wiederaufbaus der Stadt - ein Brand im August 1787 vernichtete 400 Häuser und 38 Scheunen (woraufhin die Stadt nach Plänen von König Friedrich Wilhelm II. als streng konzipiertes Ensemble und "preußischste Stadt Preußens" neu aufgebaut wurde). Auch die Neuruppiner Bilderbogen, eine im besten Sinne "Yellow Press" des 19. Jahrhunderts, wurden als informative wie auch lehrhafte Druckerzeugnisse weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Fontanes Apotheke gibt es noch

Unbedingt ansehen: Louis Henri und Emilie Fontane bezogen im Frühjahr 1819 das Haus mit der Löwen-Apotheke in der Hauptstraße Neuruppins (heute Karl-Marx-Straße 84). Am 30. Dezember jenes Jahres wurde ihr erstes Kind Theodor Fontane geboren. Sieben Jahre später musste der Vater die Immobilie wieder veräußern - er hatte sich schlichtweg verzockt. Noch ein Fontane-Muss ist sein Denkmal. Dahinter schließen sich die überwachsenen Wallanlagen an; folgt man ihnen, gelangt man zum kleinen, feinen Tempelgarten - eine grüne Verweiloase.

Unbedingt einkehren: Das "Uphus". In der engen, kopfsteingepflasterten Siechenstraße befindet sich das mittelalterliche Siechenhospital mit Siechenkapelle und Uphus. Nach einer aufwendigen Restaurierung kann man jetzt in der Siechenstraße 4 nicht nur übernachten, sondern auch in urigem Fachwerk-Ambiente gut speisen: Das rustikal eingerichtete, winzige Uphus-Restaurant befindet sich in einem der ältesten Häuser der Stadt - es wurde 1692/94 erbaut.

Der besondere Tipp: Fontane-Therme sowie das "Seehotel Fontane" bilden gemeinsam das "Resort Mark Brandenburg", das das Hotel-, Tagungs- und Wellnessangebot Neuruppins auf ein völlig neues Niveau hebt. Der Clou ist die haushohe Glasfront zum See hin: Schon beim Betreten des Hotels wirkt der Ruppiner See zum Greifen nah, die Lobby wird zum lichtdurchfluteten Blickfang. Über einen verglasten "Bademantel-Gang" gelangt der Hotelgast in die öffentliche Fontane-Therme (der Besuch ist im Zimmerpreis enthalten; ab 185 Euro für ein Doppelzimmer mit Seeblick und gut sortiertem Frühstück).

Die Saunalandschaft lässt mit Deutschlands größter schwimmender Seesauna, finnischer Sauna, Biosauna, Dampfbad, separatem Saunabereich nur für Damen, Kräuterbad mit duftendem Wasserdampf, Laconium mit erwärmten Steinliegen und einem Eisraum kaum Wünsche offen. Dazu kommen ein Schwimmbecken (innen), Sole-Außenbecken, Schwebebecken und ein See-Tauchbecken (Tel. 03391/403 50, www.seehotel-fontane.de).

Anreise: Über die A 24 (Berlin-Hamburg) bis Ausfahrt Neuruppin. Mit der Bahn bis Neustadt (Dosse), weiter per Bus.

Auskunft: Tourismus-Service BürgerBahnhof, Tel. 03391/454 60

www.neuruppin.de