Deutsche Touristen können im sizilianischen Palermo künftig guten Gewissens einkaufen gehen. Die deutsche Botschaft in Rom hat einen neuen Anti-Mafia-Stadtplan vorgestellt. Dieser verzeichnet Hotels, Restaurants und Geschäfte, die sich verpflichtet haben, kein Schutzgeld an die Cosa Nostra zu bezahlen.
Hanns-Jochen Kaffsack
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Wie wäre es denn mit einem „pizzo-freien“ Urlaub auf Sizilien? Nein, nicht Pizza, auf die muss keiner verzichten, der gen Süden reist. Es geht darum, etwas gegen das „Schutzgeld“ („il pizzo“) zu tun, das die Mafia unter Gewaltandrohung vieltausendfach den Händlern, Geschäftsleuten und Unternehmern abknöpft. In Palermo, Siziliens Hauptstadt und Hochburg der Cosa Nostra, können Urlauber jetzt mit einem ungewöhnlichen Stadtplan und Tourenführer in Deutsch selbst etwas gegen die „Krake Mafia“ tun: Verzeichnet sind Hotels und Geschäfte, die bei der Kampagne „Addiopizzo“ mitmachen, inde sie sich weigern, das organisierte Verbrechen zu finanzieren. Wer bei den dort aufgeführten Adressen einkauft, isst oder bucht, bereichert nicht noch nebenbei die Cosa Nostra.