Morgenpost-Ratgeber

Garten: Rhododendron am selben Standort?

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Rhododendron eignen sich gut für den Halbschatten, aber sie stellen Ansprüche

Rhododendron eignen sich gut für den Halbschatten, aber sie stellen Ansprüche

Foto: dpa Picture-Alliance / Horst Gal / picture-alliance / Horst Galusch

Wenn die Wurzeln eines Rhododendrons verfaulen, muss das nicht an Nässe liegen. Vielleicht wurde der Ballen so stark mit Erde überdeckt, dass er nicht belüftet wurde.

Mir ist leider ein langjähriger Rhododendron eingegangen. Beim Nachgraben stellte ich fest, dass seine Wurzeln verfault waren. Darf ich an der selben Stelle im Frühjahr erneut einen Rhododendron pflanzen? Oder können Sie mir einen anderen lange blühenden Busch für den Vorgarten empfehlen? Am dem Platz herrscht Halbschatten. Auf ihn sind 210 Liter neue Rhododendronerde gekommen.

Gabriele Kleuvers: Offenbar stand der alte Rhododendron an einer Stelle im Garten, die ihm gefiel, und deswegen wird es wohl keine Probleme geben, wenn ein neuer Rhododendren den Platz einnimmt. Allerdings sollten bei der Pflanzung einige Dinge berücksichtigt werden.

Das alte Pflanzloch sollte etwa in der dreifachen Größe des Pflanzenballens ausgehoben und mit einem Gemisch aus Lauberde-Kompost oder Torf und dem Bodenaushub im Mischungsverhältnis 1:1 aufgefüllt werden. Beim Einstellen des Ballens in das Pflanzloch sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanze nicht tiefer steht, als sie in der Baumschule gestanden hat.

Erde nicht zu dick auftragen

Rhododendren vertragen eine Ballenüberdeckung von maximal fünf Zentimetern mit Erde. Wird die Erdschicht zu stark, hemmt der Luftmangel die Wurzelentwicklung. Anschließend wird der Ballen leicht angetreten und die Pflanze gewässert, damit der Bodenschluss hergestellt wird.

Im vorliegenden Fall liegt die Ursache für das Absterben der Pflanze wahrscheinlich in der falschen Handhabung der beschriebenen Pflege. Es wird geschildert, dass die Pflanze 210 Liter neue Rhododendrenerde erhalten hat und dass beim Nachgraben verfaulte Wurzeln festgestellt wurden. Der Gedanke, dem Schützling etwas Gutes angedeihen zu lassen, ist hier leider durch einen häufig anzutreffenden Fehler ins Gegenteil verkehrt worden.

Anschütten immer vermeiden

Wahrscheinlich wurde die Erde in gut gemeinter Absicht in einer besonders starken Schicht im direkten Wurzelbereich auf den Ballen aufgebracht, das neue Substrat sicherlich noch gut angefeuchtet, sodass der Pflanze zum Schluss keine Luft zum Atmen mehr blieb.

Obwohl manche Arten toleranter sind, sollte im Grunde bei jeder Pflanze das Anschütten vermieden werden.

Als Alternative zum Rhododendron in ihrem Vorgarten gibt es verschiedene Schneeballarten, die hübsche Blüten zeigen. Als immergrüne Gewächse haben Kirschlorbeer und Taxus (Eibe) zwar keine spektakulären Blüten, aber ähnliche Ansprüche wie der Rhododendron. Taxus kann auch gut beschnitten werden.

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