Morgenpost-Ratgeber

Wie siedele ich Salamander in meinem Garten an?

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Zwei Feuersalamander auf einem Stein

Zwei Feuersalamander auf einem Stein

Foto: W. Layer / picture alliance / blickwinkel/W

Insekten und Lurche fühlen sich in einem Garten mit heimischen Pflanzen und einem Teich besonders wohl. Wie ein Naturgarten gelingt.

Wir haben im Berliner Speckgürtel einen Garten hinter dem Haus und ich würde neben möglichst vielen Insekten auch gerne Salamander und andere Amphibien „ansiedeln“. Welche Lebensbedingungen und Unterschlupfmöglichkeiten müsste ich ihnen anbieten? Wandern die Tiere irgendwann von selbst ein? Und müsste ich auf jeden Fall auch einen Teich anlegen oder könnten sich auch Arten ansiedeln, die keine offene Wasserfläche benötigen?

Rita Suhrhoff, Parkchefin im Naturpark Schöneberger Südgelände: Viele verschiedene Insekten werden Sie in Ihrem Garten beobachten, wenn es dort vom Frühjahr bis in den Herbst heimische Blütenpflanzen gibt und die Fläche insgesamt relativ offen und besonnt ist. Zum einen hilft Geduld – offene Bodenflächen begrünen sich in der Regel in kurzer Zeit – oder Sie achten bei der Auswahl Ihres Saatgutes und beim Einkauf von Stauden und Gehölzen darauf, bevorzugt solche Arten zu wählen, die auch in der Natur vorkommen.

Verzichten Sie auf exotische Züchtungen, auf gefüllte Blütenformen und Pflanzen, deren Gedeihen nur mit hohen Standort- und Pflegeansprüchen gelingt. An der Vielfalt der Pflanzen werden Sie sich dann sicher ebenso erfreuen wie an der Vielzahl unterschiedlicher Insekten.

Gartenflächen möglichst vielfältig gestalten

Zur Förderung der Fauna ist es förderlich, die Gartenflächen auch bezüglich der Bodenbeschaffenheit möglichst vielfältig zu gestalten. Keine Sorge, das bedeutet in diesem Fall nicht, dass Sie besonders viel dafür arbeiten und anlegen müssen! Ganz im Gegenteil – für manche Insekten und viele Reptilien ist eine karge, sonnige Fläche im Garten ein idealer Lebensraum. Da dürfen gerne Steine und Hölzer (sofern sie unbehandelt sind, auch Reste vom Hausbau) lose aufgeschichtet liegen, Sand- oder Kiesreste den Boden partiell bedecken. Auch alte Gefäße werden gern als Rückzugsort genutzt, wenn sie auf dem Boden liegen.

Zu Beginn mögen solche Flächen manchem zu wenig gärtnerisch aussehen, aber sobald sich Gräser und trockenheitsliebende Pflanzen angesiedelt haben wird es auch optisch reizvoller. Dabei kann eine sich auf einem Stein wärmende Eidechse durchaus so faszinierend sein wie eine schöne Blüte! Salamander, hier können Teich- und Kammmolch vorkommen, Frösche, Kröten und einige Insekten benötigen feuchte Flächen und dauerhafte Gewässer in Ihrem Lebensraum.

Einen Teich anzulegen, ist aufwendiger

Das Anlegen eines Teiches ist jedoch aufwendiger, als die zuvor beschriebenen Arbeiten, aber Sie können die Flächen im Laufe der Zeit auch langsam um weitere Lebensbereiche ergänzen. Kombinieren Sie, vorausgesetzt, die zur Verfügung stehende Fläche ist ausreichend groß, die offenen und blühenden Areale mit einem Teich, dessen Ränder sumpfig in den trockeneren Bereich übergehen, dann haben Sie die größtmögliche Wahrscheinlichkeit, viele verschiedene Individuen in Ihrem Garten beobachten zu können.

Auf jeden Fall sollten Sie abwarten, welche Tiere sich von selbst einfinden, denn dann können Sie sicher sein, dass die Bedingungen „passen“ und es durch Nachkommen immer lebendiger wird.

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