Morgenpost-Ratgeber

Garten: Wie verlängere ich die Blühzeit meiner Pflanzen?

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Ein kleiner Bauerngarten mit Gemüse, Kräutern und Blumen

Ein kleiner Bauerngarten mit Gemüse, Kräutern und Blumen

Foto: picture-alliance / FLORA PRESS

Die starke Sommerblüte geht langsam vorbei, doch wer seine Blumenpracht richtig ausputzt, kann die Freude daran noch etwas verlängern.

Die Pflanzen auf meinem Balkon und im Vorgarten haben lange wunderbar geblüht, nach dem wechselhaften Wetter der vergangenen Wochen sind nun jedoch viele Blüten verwelkt, und es kommen viel weniger nach. Kann ich den Sommerblühern noch mal einen Schub verleihen?

Rita Suhrhoff, Parkschefin im Natur-Park Südgelände in Schöneberg: In der zweiten Hälfte des Sommers nimmt die Knospenbildung vieler Stauden und Sommerblumen schon ab, die ersten Anzeichen für den nahenden Herbst sind erkennbar. Bei vielen Stauden können wir mit wenig Aufwand durch einen Rückschnitt gleich nach der ersten Blüte oder mit kontinuierlichem Entfernen aller abgeblühten Stiele die Pflanze anregen, einen zweiten, wenn auch etwas dezenteren Flor zu bilden.

Sehr gut eignet sich diese Maßnahme etwa für Margeriten, Rittersporn, Astern und Salbei. Ähnlich reagieren einige Blütengehölze, so bildet der Sommerflieder den ganzen Sommer immer neue Blütenrispen, wenn verwelkte beseitigt werden.

Entfernen des Abgeblühten stärkt die Pflanze

Andere Arten wie Sonnenhut, Kokardenblume und Prachtkerze blühen nicht in jedem Fall wieder, jedoch stärkt das Entfernen des Abgeblühten die gesamte Pflanze, sodass Überwinterung und Neuaustrieb im nächsten Jahr leichter gelingen. Für ein ansprechendes Gesamtbild ist es oft ratsam, nicht nur die welken Blütenblätter, sondern den Pflanzenstiel bis zur nächsten Knospe oder bis zur Pflanzenbasis zurückzuschneiden.

Das Ausputzen von Sommerblumen kann den üppigen Blütenflor bis zum ersten Frost erhalten, da die kräftezehrende Ausbildung von Früchten und Samen verhindert wird und – bei ausreichend Wasser- und Düngergaben – genug Kraft zur Blütenbildung vorhanden ist. Cosmea, Margeriten, Petunien und Geranien erfreuen Sie bei dieser Pflege mit üppigem Flor bis in den Herbst.

Ausputzen verhindert Ausbreitung von Schädlingen

Ganz nebenbei sorgt man durch diese Maßnahme auch für die Gesundheit der Pflanze. Viele Schädlinge oder Krankheiten befallen welke oder „ältere“ Regionen, so kann mit dem Ausputzen eine Ausbreitung auf die noch gesunden Bereiche verhindert werden.

Möchten Sie Samen für die Sommerblumen-Aussaat im kommenden Jahr ernten? Ganz einfach ist das zum Beispiel bei Cosmea und Ringelblume; lassen sie einfach rechtzeitig einige Blütenstände bis zur Fruchtreife stehen. Und im Staudenbeet kann es im Herbst durchaus reizvoll sein, die letzten Blütenstände über den Winter stehen zu lassen, um sich an bizarren Raureif- und Schneebildern im Garten zu erfreuen.

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