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Garten: Gibt es ein Mittel gegen Hexenringe im Rasen?

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 Hexenringe auf einer Wiese  |

Hexenringe auf einer Wiese |

Foto: WILDLIFE/S.Muller / picture alliance / WILDLIFE

Hexenringe auf Rasenflächen werden durch Pilze hervorgerufen. Sie fühlen sich in verfilztem Grün besonders wohl. Es gibt Abhilfe:

Mein Rasen wird von Pilzen heimgesucht, die man wohl Hexenringe nennt. Gibt es ein Mittel gegen diese Pilze, die schon einen Großteil des Rasens kaputt gemacht haben? Gießen mit dem Rosenspritzmittel Saprol hat leider nichts geholfen.

Gabriele Kleuvers, Parkchefin im Britzer Garten: Die typischen Hexenringe im Rasen werden von einem sich ringförmig ausbreitenden Pilzmyzel verursacht, das vor allem ältere Rasenflächen befällt. Besonders wohl fühlt sich der Pilz in dichten, besonders verfilzten Rasenoberflächen, in denen er lebt und sich auch von dort aus verbreitet.

Das Pilzmyzel liegt an der Erdoberfläche und ist mit seiner weißen Struktur gut erkennbar. Häufig kann an den Stellen, an denen es sich ausgebreitet hat, wenig oder so gut wie kein Wasser in den Boden eindringen, was die Gräser mit der Zeit stark schädigt.

Den Rasen vertikutieren und lüften

Eine der ersten Maßnahmen sollte daher ein Vertikutieren des Rasens sein. Dabei werden mit einem speziellen Vertikutiergerät oder aber auch mit einem Metallrechen mit langen Zinken Moose und andere, dort nicht erwünschte Wildkräuter entfernt, sodass die Gräser wieder mehr Licht und Luft erhalten.

Sollten die befallenen Rasenflächen nur noch wenig Wasser aufnehmen können, hilft das Aerifizieren der Fläche. Hierzu werden Hand- oder Elektrogeräte verwendet, die mit ihren Dornen etwa acht bis zehn Zentimeter in den Boden eindringen und ihn belüften.

Auf kleinen Flächen kann mit einer Grabegabel derselbe Effekt erreicht werden, indem die Gabel mit wenig Abstand kreuz und quer in die Rasenoberfläche gestochen wird. Anschließend wird auf der Fläche eine wenige Zentimeter starke Sandschicht aufgebracht, die in die entstandenen Löcher und auf der gesamten Fläche eingefegt wird. Mit diesem Arbeitsschritt wird ein erneutes Zuschlämmen der „Luftlöcher“ vermieden. Danach wird sich eine Rasenfläche bei guter Wässerung und Düngung meistens schnell erholen.

Fungizide sind keine so gute Idee

Gelegentlich werden im Fachhandel auch Fungizide mit dem Versprechen angeboten, gegen Hexenringe zu helfen. Solch ein Einsatz sollte gut überlegt werden, da hierbei nicht ausschließlich nur die Pilze des Hexenrings, sondern gerade auch die Pilze abgetötet werden, die für ein funktionierendes Bodenleben wichtig sind.

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