Beim Kauf von Gehölzen und Stauden sind die Wurzelballen oft sehr trocken. Vor dem Pflanzen sollten sie gründlich gewässert werden, damit die Blätter nicht frühzeitig fallen oder angeknabbert aussehen.

Karin G., Lichtenrade: Ich habe Anfang letzten Jahres einen jungen Kirschlorbeerstrauch gepflanzt, der sich gut entwickelt hat. Schon im Spätsommer und auch im Winter habe ich einige gesunde grüne Blätter auf dem Rasen gefunden, die aussahen wie abgebissen. Jetzt im Frühjahr ist das wieder der Fall. Einige Zweige sind schon kahl und haben nur noch drei völlig gesunde Blätter als Spitze. Mir bleibt nur, den Strauch stark zurückzuschneiden. Wissen Sie, welches Tier diesen Schaden anrichtet?

Gabriele Kleuvers: Nach Ihren Beschreibungen zu urteilen nehme ich an, dass Ihr Kirschlorbeer unter Wassermangel leidet und deswegen ein Blatt nach dem anderen verliert. Oft sind schon beim Kauf der Gehölze und Stauden die Wurzelballen der Pflanzen sehr trocken.

Werden sie in diesem Zustand gepflanzt, ist es trotz intensiver Wässerung nicht immer sicher, dass das Wasser tief genug in diesen trockenen Ballen eindringen kann und die Wurzeln erreicht. Deshalb ist es immer ratsam, zuvor solche Pflanzen mit ihrem Wurzelballen zu tauchen, bis keine Blasen mehr aus dem Substrat aufsteigen. Sie sind jetzt auch deutlich schwerer als vorher. Dazu eignen sich Eimer und kleinere Gefäße bei Stauden und Kleingehölzen oder auch eine mit Wasser gefüllte Schubkarre für die größeren Exemplare.

Tiefgründiges Wässern auch nach der Pflanzung

Nach der Pflanzung ist ein tiefgründiges Wässern notwendig. Beim zwar täglichen, aber nur oberflächig durchgeführten Wässern dringt das Wasser oftmals nur wenige Zentimeter ins Erdreich ein. Der Boden erscheint ausreichend feucht zu sein, ist aber in Wirklichkeit unter der Erdoberfläche staubtrocken. Alle immergrünen Pflanzen wie auch Ihr Kirschlorbeer verdunsten auch im Winter. Gerade diese Gehölze sollten vor allem im Herbst nochmals ausreichend gewässert werden. Das Frühjahr ist bisher ebenfalls sehr trocken.

Wenn Ihre Pflanze noch nicht zu groß ist, sollten Sie sie jetzt nochmals ausgraben, tauchen, eventuell zurückschneiden (der Kirschlorbeer verträgt das) und dann erneut pflanzen. Bei dieser Gelegenheit schauen Sie sich Wurzeln und Wurzelansatz genau an und versichern sich, dass sich nicht doch ein tierischer Schädling an Ihrer Pflanze gütlich tut.

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