Insekten lieben ihn, doch für Hobbygärtner ist der rote Klee die Pest. Hat er sich einmal in Beet und Rasen angesiedelt, ist er sehr schwer wieder wegzubekommen. Gabriele Kleuvers erklärt wie es geht.

Christa Peuschel, Heiligensee: Seit einem Jahr hat sich roter Klee in meinem Garten breitgemacht, ein Teufelszeug. Alle Bemühungen ihn zu entfernen scheitern. Nicht nur in den Beeten, besonders auch im Rasen. Dort ist er gar nicht zu weg zu bekommen. Dieses Problem habe nicht nur ich, es betrifft viele Gartenbesitzer in Heiligensee. Was raten Sie uns?

Gabriele Kleuvers: Der Rotklee gehört zu den Wildkräutern, die nur mit großer Hartnäckigkeit im Zaum gehalten werden können, wenn sie sich an einem Standort erst einmal angesiedelt haben. Ich habe Ihren Herausforderer bewusst als Wildkraut bezeichnet, ist er doch, wenn auch oftmals verwünscht, in der Insektenwelt eine gern angeflogene Futterquelle. Es gilt, einen akzeptablen Umgang miteinander zu finden, denn selbst mit Unkrautvernichtungsmitteln kommt man häufig nicht weit.

Dennoch sollte dies kein Grund zur Mutlosigkeit sein und Vielleicht sollte hier eher ein Mittelweg beschritten werden: Wichtig ist es, den Klee , wie alle nicht erwünschten Kräuter allgemein, nicht zur Blüte kommen zu lassen. Im Rasen sorgt ein regelmäßiger Schnitt dafür, im Beet wird es schwieriger.

Zwischen Stauden und Einjährigen arbeiten Sie am besten mit einer Handgabel, die sie in den Boden einführen und mit der Sie vorsichtig den Boden lockern, ohne Wurzeln zu zerreißen. Greifen Sie mit der anderen Hand möglichst tief in den gelockerten Boden und ziehen Sie so weit wie möglich die Wurzeln des Klees heraus. Dies geht am besten, wenn der Boden gut durchfeuchtet ist.

Die Kleewurzeln sind recht lang und verzweigt und die Tücke besteht darin, dass die in der Erde verbleibenden Wurzelstücke oft wieder neu austreiben. Haben Sie aber in den Beeten den Klee relativ gründlich entfernt, ist die Beseitigung der neu austreibenden Wurzelstücke weniger aufwendig und wird mit der Zeit immer weniger, sofern Sie dranbleiben.

Beim Rasen hilft manchmal nur der Bodenaustausch

Im Rasen ist eine Entfernung des Klees mittels Handgabel weniger geeignet, zumal es dort eine körperliche Herausforderung ist und die Oberfläche dabei eher aufgewühlt wird. Hier kann mit einer richtigen Düngung und einer „Belüftung“ des Rasens schon viel erreicht werden. Rasen bevorzugt einen PH-Wert von 6,0 auf leichten und bis zu 7.0 auf schwereren Böden.

Nehmen Sie eine Bodenprobe und lassen den PH-Wert bei einem entsprechenden Institut überprüfen. Auf der Grundlage dieses Ergebnisses sollten Sie die zukünftige Düngung ausrichten und sich dazu im Fachhandel beraten lassen.

Im Frühjahr hilft es, den Rasen zu vertikutieren. Durch das Zerschneiden des Wurzelfilzes von Wildkräutern und Moos erhalten die Gräser mehr Luft. Sie können sich gegenüber ihren Konkurrenten dann schneller durchsetzen und wieder eine geschlossene Grasnarbe bilden. Ist der Kleebesatz im Rasen übermäßig hoch, wird eine Lösung womöglich nur in einer vollkommen neuen Rasenansaat liegen.

Zuvor ist es jedoch wichtig, sämtliche Wurzeln zu entfernen, beziehungsweise einen Bodenaustausch vorzunehmen, sodass keine Neubesiedelung stattfinden kann. Vielleicht entwickeln Sie und Ihre Nachbarn eine gemeinsame Strategie bei der weiteren Vorgehensweise und eine gewisse Toleranz gegenüber dem ungeliebten Geschöpf, sodass die zuletzt genannte Variante tatsächlich nur das letzte Mittel ist.

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