Nicht alle Gartenbesitzer werden mit ihren Rhododendren-Pflanzen glücklich. Wie man sie zu schönem Wuchs und prächtiger Blüte bringt, erklärt Gabriele Kleuvers, die Parkleiterin des Britzer Gartens.

Familie Holzmüller, Lichtenberg: Seit mehr als zehn Jahren wachsen in unserem Garten zwei Rhododendronbüsche. Da wir weder mit dem Wuchs noch mit der Belaubung zufrieden sind, möchten wir gern wissen, wie wir sie besser pflegen können.

Gabriele Kleuvers: Rhododendren bevorzugen zumeist eher einen „sauren“ Boden, der optimale ph-Wert liegt zwischen 4,2 bis 5,5. Mittlerweile gibt es Sorten, die kalkverträglicher sind. Es handelt sich um die sogenannten Inkarho-Rhododendren. Da Ihre Pflanzen aber bereits mehr als zehn Jahre in ihrem Garten stehen, werden es vermutlich „ältere“ Sorten sein, die diese Kalktoleranz nicht haben. Für das Vorgehen bei der weiteren Pflege ist folgende Checkliste hilfreich: Hat der Rhododendron eine ausreichende Beschattung – vor allem in der Mittagssonne? Falls dies nicht der Fall sein sollte, ist eine pflanzliche Beschattung mit tief wurzelnden Gehölzen wie Eiben, Obstbäumen, Magnolien oder ein Umpflanzen an schattigere Plätze sinnvoll. Birke, Buche, Kastanie, Linde, Pappel und Weide sind nicht als Nachbarn geeignet.

Leidet der Rhododendron an gelben oder sich in den Blattadern gelb verfärbenden Blättern? Diese Verfärbungen und spärliches Wachstum sind zumeist Anzeichen eines zu hohen ph-Wertes im Boden. Als Erstmaßnahme hilft eine Düngung mit einem Eisenspezialdünger, der über das Blatt ausgebracht wird. Das regelmäßige Aufbringen einer etwa fünf Zentimeter hohen Mulchschicht innerhalb des gesamten Wurzelbereiches mit saurem Torf, Humuserde, Rindenkompost oder auch aus zerkleinertem Eichen- und Walnusslaub senkt mittelfristig den ph-Wert und erhält die Bodenfeuchtigkeit.

Die erforderliche Pflege für eine Rhododendrenpflanzung lässt sich mit wenigen Worten oder Arbeitsgängen beschreiben: von April bis Oktober regelmäßig mit einem Rhododendrondünger oder physiologisch sauer wirkenden Mineraldünger düngen; auch im Herbst ausreichend bewässern; die Samenkapseln nach der Blüte entfernen, um junge Pflanzen nicht unnötig mit der Produktion von Samen zu belasten; ein (bei älteren Rhododendren ab zwei Meter Höhe ist dies nicht mehr erforderlich) Rückschnitt im zeitigen Frühjahr, um abgebrochene oder vertrocknete Pflanzenteile zu entfernen oder auch eine leichte Regulierung des Habitus durchzuführen. Stärkere Rückschnitte bis ins alte Holz sollten über mehrere Jahre verteilt werden.

Rhododendren können wie alle Lebewesen auch von verschiedenen Krankheiten befallen werden. Hierbei handelt es sich zumeist um Pilzinfektionen, den Befall durch den gefurchten Dickmaulrüssler oder auch Blattläuse und weiße Fliege. Kann das Schadbild nicht eingeordnet werden hilft zumeist auch eine Nachfrage beim Pflanzenschutzamt Berlin.

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