Leser fragen, Experten antworten: Wenn ein Rasen löchrig aussieht, kann düngen helfen. Doch ist jetzt noch die richtige Zeit dafür? Es antwortet Gabriella Pape, Leiterin der Königlichen Gartenakademie.

Ingrid Schöller, Treptow: Mein Rasen sieht in diesem Sommer so löchrig und moosig aus. Macht es jetzt noch Sinn, ihn zu düngen oder haben Sie einen anderen Rat für mich?

Gabriella Pape: Dieser Sommer war tatsächlich anders als die letzten. Regen, Sonne, Wärme, alles schön gemischt – das bedeutete für den Rasen eine große Anstrengung. Es ergibt durchaus Sinn, den Rasen jetzt noch zu düngen, es ist sogar wichtig. Die Dünger setzen sich aus drei Teilen zusammen: Stickstoff, Phosphor und Kalium. Essenziell bei der Düngung ist das Verhältnis der drei Elemente zueinander, das sich im Verlauf der Jahreszeiten verändert. Im Frühjahr sollte der Stickstoffanteil am höchsten sein (N:P:K 3:1:1), da er für das Wachstum der grünen Pflanzenteile wichtig ist.

Im Herbst sollte dann ein höherer Anteil an Phosphor und Kalium enthalten sein. Kalium hilft den Halmen, den Winter besser zu überstehen, und macht sie widerstandsfähiger gegen Kälte und Trockenheit. Für die Wurzelbildung ist Phosphor zuständig. Neben dem mineralischen Dünger ist es auch möglich, organischen Flüssigdünger zu verwenden. Der kann schneller aufgenommen werden, sodass man schnellere Erfolge erzielt. Wenn die Halme gut durchgewurzelt sind, können sie den Winter gut überstehen. Aber auch leichtes Vertikutieren mit einer langzinkigen Stahlharke würde ich empfehlen. Dabei werden altes Schnittgut und Moos entfernt. Der Rasen wird gut durchlüftet und kann die ihm angebotenen Nährstoffe besser aufnehmen.

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