Berlin. Am meisten Tagesgeld-Zinsen bietet aktuell die Openbank – wie gut ist das Angebot? Wir haben uns die Konditionen genau angeschaut.

Als Notgroschen, für einen Urlaub oder eine größere Anschaffung – es gibt viele Gründe, einen Teil seines Geldes zu sparen. Über Jahre waren das Fest- und Tagesgeld unattraktiv. Doch die jüngste Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat für einen regelrechten Boom an Angeboten gesorgt. An der Spitze in unserem Tagesgeld-Ranking: Das Tagesgeldkonto der Openbank* mit 4,02 Prozent Zinsen.

Tagesgeld mit Rekord-Zinsen: Die zwei Top-Angebote im Check

Die Openbank teilt sich Platz eins mit der Suresse Direkt Bank* – auch hier gibt es 4,02 Prozent Zinsen für bis zu sechs Monate Laufzeit. Beide Banken gehören zur spanischen Santander Gruppe, entsprechend werden auch die Ersparnisse im Ausland angelegt. Wie sicher ist die Geldanlage bei beiden Banken? Und gibt es vielleicht bessere Alternativen?

Die Konditionen im Überblick:

BankOpenbank/Suresse Direkt Bank
DachorganisationBanco Santander
Neukunden-Zinsen4,02 Prozent
Basiszinssatz nach sechs Monaten2,8 Prozent
ZinseinschränkungMaximal 1.000.000 Euro
Verzinsungmonatlich
Sitz der BankenMadrid, Spanien (Suresse in Brüssel)
EinlagensicherungSpanien

Die Konditionen für das Tagesgeld sind bei beiden Banken identisch – ebenso die gesetzliche Einlagensicherung von 100.000 Euro je Kunde und Bank. Genau hier zeigt sich ein großes Manko – denn das Fest- oder Tagesgeld im Ausland ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Grund dafür ist, dass die gesetzliche Einlagensicherung in der EU national organisiert ist. Es gibt keine gemeinsame Haftung.

Die Europäische Einlagensicherung

Stellen Sie sich vor, Sie haben Geld auf der Bank und hören plötzlich, dass ihre Bank Probleme hat. Was passiert mit Ihren Ersparnissen? Hier kommt die europäische Einlagensicherung ins Spiel – sie ist wie ein Rettungsring für Ihre Bankguthaben.

Was ist das? Die europäische Einlagensicherung ist ein Versprechen: Sollte Ihre Bank scheitern, ist Ihr Geld bis zu 100.000 Euro sicher. Das gilt für jeden Kunden und jede Bank in der EU.

Wie funktioniert es? Wenn eine Bank pleitegeht, sorgt das Einlagensicherungssystem dafür, dass Sie Ihr Geld schnell zurückbekommen – normalerweise innerhalb von sieben Arbeitstagen.

Was müssen Sie tun? Nichts! Dieser Schutz ist automatisch und kostet Sie keinen Cent. Die Banken zahlen in einen Fonds ein, der dieses Sicherheitsnetz finanziert.

Wichtig zu wissen: Die Einlagensicherung ist national organisiert. Im Falle einer Bankenpleite muss jeder Staat mit seiner eigenen Wirtschaftskraft aufkommen und die Schäden ersetzen. Dazu ist er nach EU-Recht verpflichtet. Ist der finanzielle Schaden aber größer als das, was ein Land aus eigenen Mitteln leisten kann, könnten Sparer im Extremfall leer ausgehen.

Tagesgeld mit gravierendem Nachteil: Deutliches Urteil von Finanztest

Das bedeutet: Bei einer großen Bankpleite müsste jedes Land mit seiner Wirtschaftskraft einspringen, sollte die Einlagensicherung nicht ausreichen. Wirtschaftlich schwächere Staaten könnten hier Probleme bekommen. Daher raten die Finanzexperten der Stiftung Warentest bloß zu Ländern, die eine gute Bewertung von den drei größten Ratingagenturen Fitch, Moody`s und Standard & Poor`s bekommen haben.

Spanien zählt nicht dazu, daher stehen die Suresse Direkt Bank und die Openbank bei der Stiftung Warentest auf der Liste nicht empfehlenswerter Banken. Eine Alternative ist das Tagesgeld für Neukunden der Consorsbank*– hier gibt es vier Prozent Zinsen für sechs Monate. Also nur geringfügig weniger als bei der Suresse Direkt Bank und der Openbank.

Was sind Ratingagenturen?

Ratingagenturen sind Firmen. Sie bewerten, wie sicher es ist, Geld an Länder, Städte, Firmen oder für Finanzprojekte zu verleihen. Sie geben Noten, die „Ratings“ genannt werden, damit Investoren besser entscheiden können, wo sie ihr Geld anlegen. Bekannte Ratingagenturen sind Standard & Poor’s (S&P), Moody’s und Fitch Ratings. Diese Agenturen haben einen großen Einfluss, weil sie beeinflussen, wie viel Zinsen jemand zahlen muss, wenn er sich Geld leiht.

Ein gutes Rating kann Vertrauen in die Wirtschaft eines Landes und seine Banken schaffen. Wenn Ratingagenturen einem Land oder seinen Banken ein gutes Rating geben, kann das bedeuten, dass das Risiko einer Bankpleite geringer ist. Das kann das Vertrauen der Menschen in die Sicherheit ihrer Einlagen stärken.

Alternativen zum Tagesgeld in Spanien: Auch hier gibt es Super-Zinsen

Interessant ist auch das Tagesgeld der J&T Direktbank* – hier bekommen sowohl Neu- als auch Bestandskunden 3,7 Prozent Zinsen. Grundsätzlich ist das Tages- oder auch Festgeld immer eine individuelle Entscheidung. Je nach Anlagesumme und gewünschter Laufzeit kann ein anderes Angebot attraktiver sein. Umso mehr lohnt sich immer ein Vergleich. Unsere Vergleichsrechner können hier helfen.

Auch Testberichte zum Fest- und Tagesgeld von Finanztest können eine Orientierung sein. Am Ende sollten sich Sparer immer ausrechnen, welches Angebot lukrativer ist. Angebote mit hohen Neukunden-Zinsen versprechen kurzzeitig höhere Zinserträge. Stabile Zinsen für längere Laufzeiten sind entsprechend für längere Anlagezeiträume interessant.

Fazit zum Tagesgeld der Openbank – Sparer sollten immer vergleichen

Unser Fazit: Das Tagesgeld der Openbank oder der Suresse Direkt Bank ist für Sparer attraktiv. Neu- wie auch Bestandskunden profitieren von höheren Zinsen als bei der Konkurrenz. Über das Risiko im Falle einer Bankpleite sollte man sich bewusst sein. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, findet auch in Deutschland attraktive Fest- und Tagesgeld-Angebote – vor allem bei Direktbanken.

1. Was ist Tagesgeld?

Tagesgeld ist eine klassische Form von Sparanlage. Bei dieser wird das Geld auf einem speziellen Konto (Tagesgeldkonto) bei einer Bank einbezahlt. Die Besonderheit: Der Sparer kann jederzeit auf sein Geld zugreifen und zusätzlich Zinsen auf den eingezahlten Betrag bekommen.

2. Was bedeutet Einlagensicherung?

Die Einlagensicherung ist ein Mechanismus, der das Geld bei einer Bank bis zu einem bestimmten Betrag absichert – falls die Bank insolvent werden sollte. In der Europäischen Union sind Einlagen von bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank durch gesetzliche Einlagensicherungssysteme geschützt. Zahlreiche Banken in Deutschland sind zusätzlich in freiwilligen Einlagensicherungsfonds organisiert – diese gewährleisten noch höhere Sicherungen.

3. Was ist der Unterschied zwischen Tagesgeld, Festgeld und Wertpapieren?

Der Hauptunterschied zwischen Tagesgeld und Festgeld besteht in der Verfügbarkeit des Geldes und der Zinsstruktur. Bei einem Tagesgeldkonto haben Sparer jederzeit Zugriff auf ihr Geld und die Zinsen werden in der Regel jährlich gutgeschrieben. Bei einem Festgeldkonto legen die Bankkunden ihr Geld für einen festen Zeitraum an und können während dieser Zeit nicht darauf zugreifen. Dafür ist der Zinssatz oft höher und für die gesamte Laufzeit garantiert.

Tagesgeld und Wertpapiere sind unterschiedliche Anlageformen. Tagesgeld ist sicher und flexibel – es bietet aber meist nur geringe Zinsen. Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen – sind aber auch mit einem höheren Risiko verbunden. Wertpapiere können im Wert schwanken und es ist möglich, dass beim Verkauf weniger zurückkommt als ursprünglich investiert wurde.

4. Worauf sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten achten?

Folgende Faktoren sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten berücksichtigen:

  • Zinssatz: Ein höherer Zinssatz bedeutet mehr Ertrag für das Geld. Zu beachten ist: Einige Banken bieten nur für einen begrenzten Zeitraum hohe Zinssätze an.
  • Zinszahlungsintervall: Manche Banken zahlen die Zinsen jährlich aus – andere quartalsweise oder monatlich. Eine mehrmalige Zinszahlung kann vorteilhaft sein – auf diese Weise profitiert man vom Zinseszinseffekt.
  • Einlagensicherung: Die Bank sollte ein anerkanntes Einlagensicherungssystem haben. In der EU sind Einlagen bis 100.000 Euro per Gesetz geschützt.
  • Gebühren: Einige Banken erheben Gebühren für die Kontoführung oder für bestimmte Dienstleistungen. Über diese Gebühren sollte man sich vor Abschluss informieren.
  • Kundenservice: Guter Kundenservice kann wichtig sein – besonders, wenn es Probleme oder Fragen gibt. Im Idealfall bietet eine Bank verschiedene Kommunikationskanäle wie E-Mail, Telefon oder Live-Chat an.
  • Online-Zugang: Ein gut gestaltetes Online-Banking-System kann das Verwalten des Kontos erleichtern. Es lohnt sich zu prüfen, ob die Bank eine benutzerfreundliche Webseite und gegebenenfalls eine mobile App hat.
  • Mindest- und Höchstanlagebeträge: Manche Banken haben Vorgaben für den Mindest- oder Höchstbetrag, der auf dem Tagesgeldkonto liegen darf. Diese Limits sollten den individuellen Anforderungen entsprechen.

5. Sollte man nur auf das Tagesgeld setzen oder bieten sich andere Anlagenformen an?

Diese Entscheidung ist von den persönlichen Zielen, der Risikobereitschaft und der finanziellen Situation abhängig. Tagesgeld ist eine sichere Anlageform, die einen stetigen, wenn auch meist geringen Zinsertrag bietet und jederzeit verfügbar ist. Dies macht es zu einer guten Wahl für den Aufbau eines Notgroschens oder für Geld, das in absehbarer Zeit benötigt wird.

Für langfristige Sparziele oder zur Vermögensbildung kann es jedoch sinnvoll sein, auch andere Anlageformen zu berücksichtigen:

  • Festgeld: Festgeldkonten bieten in der Regel höhere Zinsen als Tagesgeldkonten – aber man kann nicht jederzeit auf das Geld zugreifen. Das Festgeld kann eine gute Option sein, wenn Sparer wissen, dass sie das Geld für einen bestimmten Zeitraum nicht benötigen.
  • Wertpapiere: Aktien, Anleihen und Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen als Tagesgeld – bringen aber auch mehr Risiko mit sich. Sie könnten an Wert verlieren und am Ende kann man weniger Geld zurückbekommen, als man ursprünglich investiert hat.
  • Immobilien: Immobilien können eine gute langfristige Investition sein und bieten sowohl das Potenzial für Kapitalwachstum als auch für Mieteinnahmen. Allerdings sind sie auch mit Kosten und Verpflichtungen verbunden und man benötigt ein erhebliches Startkapital.
  • Sparpläne: Sparpläne erlauben regelmäßige Einzahlungen in verschiedene Anlageformen wie Aktien oder Fonds. Diese können besonders für langfristige Ziele wie die Altersvorsorge geeignet sein.

Eine breit gestreute Anlagestrategie – ein sogenanntes "Diversifiziertes Portfolio" – kann dabei helfen, Risiken zu minimieren und die Renditechancen zu optimieren. Ein Finanzberater kann helfen, die individuell passende Anlagestrategie zu finden. Auch Verbraucherschützer können beratend unterstützen. Es ist wichtig, dass die Anlageentscheidung auf der Grundlage der eigenen Ziele, Bedürfnisse und Risikobereitschaft getroffen wird. Neben der Beratung sollte man sich daher immer auch selbst über das Thema Geldanlage informieren.

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