- Tagesgeld und Festgeld sind zurück: Grund dafür sind die zuletzt doch deutlich angestiegenen Zinsen
- In ihrer aktuellen Ausgabe hat sich "Finanztest", ein Ableger von Stiftung Warentest mit den aktuellen Angeboten für Tages- und Festgeld auseinander gesetzt
- Das sind die Empfehlungen der Finanzexperten
In Zeiten niedriger Zinsen war das Tagesgeld und Festgeld kaum attraktiv – zumindest bis vor Kurzem. Im Kampf gegen die Inflation hatte die Europäische Zentralbank (EZB) unter Präsidentin Christine Lagarde den Leitzins mehrfach angepasst. Seit dem 14. September 2023 liegt er bei 4,5 Prozent – diese für Sparerinnen und Sparer äußerst positive Entwicklung spiegelt sich auch in den aktuellen Angeboten vieler Banken wider. Immer mehr Banken bieten wieder mehr Zinsen für das Tagesgeld an. Auch die Konditionen für das Festgeld machen einen Vergleich wieder lukrativ.
Tagesgeld und Festgeld: Angebote im Vergleich – die Testsieger von Finanztest
Doch es gibt auch eine Schattenseite – viele der Angebote für Neukunden sind zeitlich befristet und bieten bloß für einen begrenzen Zeitraum die besseren Zinsen. Danach rutscht man als Bestandskunde in schlechtere Konditionen. Umso wichtiger ist ein guter Vergleich. Neben Vergleichsrechnern bietet auch der neue Test von Finanztest einen guten Überblick über seriöse Angebote mit den zugleich besten Konditionen am Markt. Dabei werden auch Faktoren wie der Zinseszins und die Einlagensicherung beachtet.
Die besseren Zinsen bietet aktuell das Festgeld – über vier Prozent sind schon ab einem Jahr Laufzeit möglich. Die höchste Rendite im Test bietet die J&T Direktbank – 4,20 Prozent Zinsen für das Festgeld* bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Bei einer Laufzeit von zwei bis fünf Jahren sind es noch mindestens vier Prozent. Fast identisch ist das Angebot von Klarna – für das Festgeld+ gibt es 4,18 Prozent Zinsen* bei einer einjährigen Laufzeit. Auch hier sinkt der Zinssatz bei längerer Anlagezeit. Und noch eine Besonderheit teilen sich die Angebote: Beide Banken haben ihren Sitz im Ausland.
Festgeld und Tagesgeld im Ausland: Zinsen oft höher – was es zu beachten gibt
Für die Anlegerinnen und Anleger muss das aber kein Nachteil sein. Im gesamten Euroraum greift eine Einlagensicherung. Maximal 100.000 Euro je Konto und Bank sind über den jeweiligen Sicherungsfond abgesichert. Aufgepasst werden muss bei Ländern mit anderer Währung. Hier gilt die Landeswährung als Referenzwert. Beim Tagesgeld zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Auch hier dominieren ausländische Direktbanken das Siegerpodest. Einen fairen Ansatz für Neu- und Bestandskunden verspricht das Tagesgeld der J&T Direktbank mit 3,7 Prozent Zinsen* für alle. Andere Geldhäuser, zum Beispiel die C24 Bank und Santander stechen mit höheren Zinsen für heraus. Mehr dazu in der Übersicht unterhalb
Ebenfalls gute Konditionen im Test der Stiftung Warentest bietet die in Deutschland noch recht unbekannte Bank quiron mit einem Zins von drei Prozent für das Tagesgeld*. Auch hier der Vorteil: Sowohl Neu- als auch Bestandskunden profitieren davon. Einige Banken bieten noch bessere Zinsen aufs Tagesgeld – werden im Test von Finanztest aber nicht berücksichtigt. Dazu zählt etwa das Tagesgeld der Santander Bank oder das Angebot der Suresse Direkt Bank mit 4,02 Prozent Zinsen*.
Santander Bank: Fast vier Prozent aufs Tagesgeld – doch es gibt einen Haken
Santander und Suresse Direkt zählen zu den Banken mit Lockangeboten. Die Zinsen gelten nur für Neukunden und sind auf wenige Monate befristet. Im Anschluss rutscht man in die deutlich schlechteren Konditionen für Bestandskunden. Unattraktiv macht das die Angebote aber nicht zwangsläufig. Nach der Aktion kann man ein Tagesgeldkonto bei einer anderen Bank eröffnen und sein Erspartes umschichten – man spricht auch von "Zins-Normaden". Umgekehrt können für weniger wechselfreudige Sparer die Testsieger von der Stiftung Warentest lukrativer sein.
Der Test listet auch einige Banken mit einer Niederlassung in Deutschland auf. Hierzu zählt das Festgeld der Creditplus Bank mit einer Laufzeit von zwölf Monaten und vier Prozent Zinsen* – mindestens 5.000 Euro müssen angelegt werden. Und auch die pbb direkt bietet 3,50 Prozent Zinsen für das Festgeld* – es gilt eine einjährige Laufzeit und eine Mindestanlagesumme von 1000 Euro. Wer sich sehr lange binden will, erhält ebenfalls bei der pbb direkt auf 10 Jahre Laufzeit sogar 4,25 Prozent. Wer die Besonderheit "USD-Festgeld" bestellt, kann auf 10 Jahre sogar 5 Prozent rausholen. Details auf der Webseite der pbb direkt.
Eigenschaft | Definition |
Verfügbarkeit | |
Tagesgeld | Jederzeit verfügbar |
Festgeld | Bindung für eine festgelegte Laufzeit |
Zinssatz | |
Tagesgeld | Variabel – kann sich je nach Marktlage ändern |
Festgeld | Fest für die gesamte Laufzeit |
Risiko | |
Tagesgeld | Niedriges Risiko – es gibt keine Laufzeitbindung |
Festgeld | Niedriges Risiko – aber Geld ist für eine festgelegte Zeit gebunden |
Ein- und Auszahlung | |
Tagesgeld | Flexible Ein- und Auszahlungen möglich |
Festgeld | Einmalige Einzahlung und Auszahlung am Ende der Laufzeit |
Einsatzgebiet | |
Tagesgeld | Kurzfristige Geldanlage und Liquiditätssicherung (Notgroschen) |
Festgeld | Mittel- bis langfristige Geldanlage |
Tagesgeld und Festgeld in Deutschland anlegen – alle Top-Angebote im Test
Ebenfalls unter die deutsche Einlagensicherung fällt das Tagesgeld der BMW Bank. Hier gibt es für Neu- und Bestandskunden drei Prozent Zinsen. An die Konditionen ausländischer Direktbanken reicht jedoch keines der nationalen Angebote. Daher lohnt sich für Anlegerinnen und Anleger der Blick ins Ausland umso mehr. Viele ausländische Banken bieten mittlerweile einen guten Kundenservice in deutscher Sprache an. Auch das Online-Banking funktioniert ohne Probleme – ebenso Überweisungen von und nach Deutschland.
Das Fazit: Der Test der Stiftung Warentest trennt den Spreu vom Weizen. Die Testexperten haben sich nicht bloß die Zinsen für das Tages- und Festgeld angeschaut. Auch Kriterien wie die Laufzeit oder die Einlagensicherung wurden beachtet. Der vollständige Test – online über "test.de" einsehbar – ist sehr umfangreich und zeigt zu jedem Angebot detaillierte Informationen. Ein kleiner Nachteil: Banken mit Lockangeboten wurden nicht berücksichtigt – für Sparer mit einer kurzen Anlageperspektive von wenigen Monaten können diese aber interessant ein.
- +++ Alle neuen Angebote finden Sie in unserem aktuellen Tagesgeld- und Festgeld-Blog +++
- Zinsen steigen: Alle Infos zum Angebot für Tagesgeld bei der Consorsbank
- Guide: Schritt für Schritt zum Tagesgeldkonto – was Sparer beachten sollten
- Check24: Tagesgeld bei der C24 Bank – wie Sparer an noch mehr Zinsen kommen
- Deutsche Kreditbank: Tagesgeld-Angebot bei der DKB hat einen großen Haken
- Vergleich: Die besten Tagesgeld-Deals für Neu- und Bestandskunden
- Santander: Tagesgeld der Direktbank im Check – Alternativen versprechen mehr Zinsen
Fazit zum Tages- und Festgeld: Testbericht ersetzt keinen Vergleich – unser Rat
Hinzu kommt die Dynamik am Finanzmarkt. Die Konditionen der Banken können sich täglich ändern. Produkttests haben daher bloß eine kurze Haltbarkeit. In unserem Blog zum Fest- und Tagesgeld versuchen wir alle aktuellen Angebote am Finanzmarkt für Sie festzuhalten. Der Beitrag wird von uns regelmäßig aktualisiert. Auch die regelmäßige Nutzung von Vergleichsrechnern ist in der aktuellen Situation sinnvoll. Der Vorteil hier: Angaben wie der Anlagebetrag und die Anlagedauer werden berücksichtigt und passende Angebote herausgefiltert.
FAQ zu Tagesgeld und Festgeld
Was ist Tagesgeld?
Das Tagesgeld ist eine klassische Geldanlage. Der Sparer legt sein Geld bei einer Bank zu einem variablen Zinssatz an. Er kann täglich über sein Geld verfügen und jederzeit Ein- und Auszahlungen vornehmen.
Was unterscheidet Tagesgeld von Festgeld?
Während das Tagesgeld eine flexible Verfügbarkeit des Kapitals bieten, ist das Kapital bei einem Festgeldkonto für einen festgelegten Zeitraum angelegt und nicht zugänglich.
Wie sicher sind Tages- und Festgeldkonten?
In vielen Ländern wie Deutschland sind Einlagen bis zu 100.000 Euro je Kunden und Bank über einen Einlagensicherungsfonds geschützt – beide Anlageformen sind daher eine sichere Investitionsoption.
Wie werden die Zinsen bei Tages- und Festgeld berechnet?
Tagesgeldzinsen werden oft variabel berechnet und können sich ändern – je nach Marktlage. Festgeldzinsen sind stattdessen für die zuvor vereinbarte Laufzeit des Vertrages festgeschrieben und ändern sich nicht.
Kann ich mehrere Tages- und Festgeldkonten gleichzeitig haben?
Ja – es gibt keine Begrenzung für die Anzahl der Konten. Allerdings sollten Sie Angebote und Konditionen sorgfältig vergleichen, um die besten Renditen zu erzielen.
Welche Gebühren fallen bei Tages- und Festgeldkonten an?
Normalerweise fallen keine Kontoführungsgebühren an. Jedoch sollten Sie immer das Kleingedruckte lesen, um sicherzustellen, dass keine versteckten Kosten anfallen.
Wie kann ich ein Tages- oder Festgeldkonto eröffnen?
Die meisten Banken und Finanzinstitute bieten eine einfache Online-Eröffnung an. Auch die Legitimation erfolgt bei vielen Banken mittlerweile digital. Allen voran Direktbanken bieten oft nur einen reinen digitalen Service an.
Ist mein Geld bei ausländischen Banken sicher?
Das ist von der jeweiligen Bank und dem Land abhängig. Innerhalb der Europäischen Union (EU) gilt flächendeckend eine Einlagensicherung von maximal 100.000 Euro je Kunde und Bank. Außerhalb der Eurozone können andere Bedingungen gelten. Daher ist es ratsam, sich über die Einlagensicherung des jeweiligen Landes zu informieren, ehe man eine Anlage tätigt.
Kann ich mein Festgeld vorzeitig kündigen?
Die vorzeitige Kündigung kann möglich sein – etwa bei flexiblen Verträgen. Oft gehen damit aber finanzielle Nachteile oder Strafzinsen einher. Daher sollte man zuvor die Vertragsbedingungen sorgfältig lesen.
Was passiert bei sich ändernden Zinsen?
Bei Tagesgeldkonten können sich die Zinsen ändern – oft angelehnt an die Entwicklung des Leitzinses. Bei Festgeldkonten bleibt der Zinssatz für die mit der Bank vereinbarte Laufzeit unverändert.
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