Berlin. Neukunden bekommen bei der Santander für sechs Monate einen Aktionszins. Wie gut ist das Angebot insgesamt? Wir haben es im Check.
- Neben einem Girokonto bietet die Santander auch zwei interessante Optionen für Sparer an: das Fest- und Tagesgeldkonto
- Neukunden profitieren bei beiden Anlageoptionen von attraktiven Zinsen – was ist speziell beim Tagesgeld zu beachten?
- Wir haben und neben dem Aktionszins auch die Bestandskonditionen und vergleichbare Angebote angeschaut
Neukunden stehen aktuell besonders lukrativen Zinssätzen für Fest- und Tagesgeldkonten gegenüber. Die Fülle an Angeboten macht einen Vergleich der Angebote umso wichtiger. Verschiedene Banken bieten gerade neuen Kunden verbesserte Konditionen an – oft geht es um mehr Zinsen in den ersten sechs Monaten nach Kontoeröffnung. Dazu zählt auch das Tagesgeld der Santander Bank* mit 3,50 Prozent Zinsen seit 6. Dezember. Zuvor hatte es noch 3,70 Prozent Zinsen gegeben. Wir haben uns die Voraussetzungen für die Aktion und die Konditionen für Bestandskunden angeschaut.
+++ Alle neuen Angebote finden Sie in unserem aktuellen Tagesgeld- und Festgeld-Blog +++
Tagesgeld der Santander: Aktionszins seit 6. Dezember gesunken – die Alternativen im Vergleich
Doch das Tagesgeld der Santander* mit 3,50 Prozent Zinsen für die Ersparnisse ist an Auflagen geknüpft. Zum einen greift der Aktionszins nur für neue Kunden – sechs Monate vor Kontoeröffnung darf kein Tagesgeld bei der Santander existiert haben. Zum anderen gibt es die 3,50 Prozent bloß für sechs Monate. Danach greift der variable Basiszinssatz von aktuell 0,30 Prozent pro Jahr – ein Nachteil, da andere Banken hier etwas mehr bieten. Ein Vergleich der Angebote für das Tagesgeld kann sich lohnen – zum Teil gibt es bessere Angebote.
Der Knackpunkt ist der Basiszinssatz nach Ablauf der sechs Monate. Selbst die Suresse Direkt Bank – ebenfalls ein Unternehmen der Santander-Gruppe – bietet mit einem Basiszinssatz von derzeit 2,8 Prozent bessere Konditionen für das Tagesgeld. Für Neukunden bietet auch die Suresse Direkt Bank aktuell 4,02 Prozent Zinsen* – befristet für sechs Monate.
Eine bedenkenswerte Alternative ist seit 19. Oktober das Tagesgeld der Consorsbank*. Hier warten vier 4 Prozent Zinsen p.a. für sechs Monate Laufzeit bei quartalsweiser Gutschrift auf Neukunden.
- Besonderheit 1: Der Aktionszinssatz gilt bis zu einer Einlage von einer Million Euro!
- Besonderheit 2: Bei Nutzung des Anlagedepots kann der Zinssatz auf 12 Monate verlängert werden. (Mehr dazu hier*)
- Besonderheit 3: Wer spätestens 8 Monate nach Kontoeröffnung ein Depotvolumen von mindestens 10.000 Euro vorweisen kann, erhält 150 Euro Prämie oben drauf. Wer bereits über Anlagevermögen bei einer anderen Bank verfügt, kann dieses zur Consorsbank übertragen.
Aus dem Rennen ist seit 17. Oktober das Angebot der C24, das wir zuvor in einem separaten Beitrag genauer betrachteten. Die Tochterfirma von Check24 gab ihren Aktionszins zum Stichtag auf.
Angebot der Santander: Tagesgeld in Anlagestrategie integrieren – hier gibt es mehr Rendite
Trotzdem kann das Tagesgeld der Santander interessant sein – etwa für Sparerinnen und Sparer mit einer kurzfristigen Anlageperspektive. Mittlerweile ist die Eröffnung eines Tagesgeldkontos eine schnelle und unkomplizierte Angelegenheit. Fast alle Direktbanken bieten die Kontoeröffnung digital an – lukrativ kann daher die Strategie "Zins-Nomade" sein. Also von Bank zu Bank wechseln und immer die Aktionszinssätze mitnehmen. Umgekehrt sollten Anleger mit einer mittel- bis langfristigen Anlagestrategie auf Angebote mit besseren Basiszinssätzen ausweichen.
Angebote mit hohen Basiszinsen:
- J&T Direktbank mit 3,7 Prozent Zinsen für alle*
- Suresse Direkt Bank 2,8 Prozent Basiszins*
- Renault Bank mit 2,9 Prozent Basiszins*
Wichtiger Hinweis: Auch Basiszinsen unterliegen Schwankungen. Nach wie vor sind die Zinsen für das Fest- und Tagesgeld im Verhältnis zur Inflation von derzeit 6,1 Prozent (August 2023) gering. Ein Tages- oder Festgeldkonto sollte deshalb immer Teil einer Anlagestrategie sein. Wertpapiere versprechen langfristig eine höhere Rendite. Umgekehrt eignen sich das Tages- und Festgeld für die kurz- und mittelfristige Kapitalanlage.
Lesen Sie hier: Experte wagt Prognose zur Zinsentwicklung beim Tages- und Festgeld.
Name | Santander Bank |
Hauptsitz | Boston in Massachusetts (Vereinigte Staaten) |
Zugehörigkeit | Santander-Gruppe (Spanien) |
Zinssatz für Neukunden | 3,50 Prozent p.a. seit 6. Dezember 2023 |
Laufzeit | 6 Monate |
Basiszinssatz | 0,30 Prozent |
Einlagensicherung | Ja – 100.000 Euro je Kunden und Konto |
- +++ Alle neuen Angebote finden Sie in unserem aktuellen Tagesgeld- und Festgeld-Blog +++
- Zinsen steigen:Alle Infos zum Angebot für Tagesgeld bei der Consorsbank
- Guide:Schritt für Schritt zum Tagesgeldkonto – was Sparer beachten sollten
- Angebot im Check: comdirect-Tagesgeld: Super-Zinsen und eine Besonderheit
- Check24: Tagesgeld bei der C24 Bank – wie Sparer an noch mehr Zinsen kommen
- Deutsche Kreditbank:Tagesgeld-Angebot bei der DKB hat einen großen Haken
- Vergleich:Die besten Tagesgeld-Deals für Neu- und Bestandskunden
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Verbraucherschützer oder auch Finanzberater können bei der Erarbeitung einer individuellen Anlagestrategie helfen. Speziell beim Tagesgeld ist noch zu beachten: Nicht immer ist das Angebot mit den höchsten Zinsen automatisch das bessere. Der Basiszinssatz nach Ablauf der Neukundenaktion oder der Sitz einer Bank sollten ebenfalls in die Entscheidung einfließen. Vergleichsrechner oder unser Übersichtsartikel zu den aktuell besten Angeboten für das Fest- und Tagesgeld können Orientierung geben.
- Bank Norwegian: Stiftung Warentest warnt vor dieser Kreditkarte – die besseren Alternativen
- Zins-Guide: Tagesgeld 06/2023 – diese Banken bezahlen die besten Zinsen
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- Über sechs Prozent: Girokonto der C24 im Check – mehr Zinsen dank simplem Trick
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1. Was ist Tagesgeld?
Tagesgeld ist eine klassische Form von Sparanlage. Bei dieser wird das Geld auf einem speziellen Konto (Tagesgeldkonto) bei einer Bank einbezahlt. Die Besonderheit: Der Sparer kann jederzeit auf sein Geld zugreifen und zusätzlich Zinsen auf den eingezahlten Betrag bekommen.
2. Was bedeutet Einlagensicherung?
Die Einlagensicherung ist ein Mechanismus, der das Geld bei einer Bank bis zu einem bestimmten Betrag absichert – falls die Bank insolvent werden sollte. In der Europäischen Union sind Einlagen von bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank durch gesetzliche Einlagensicherungssysteme geschützt. Zahlreiche Banken in Deutschland sind zusätzlich in freiwilligen Einlagensicherungsfonds organisiert – diese gewährleisten noch höhere Sicherungen.
3. Was ist der Unterschied zwischen Tagesgeld, Festgeld und Wertpapieren?
Der Hauptunterschied zwischen Tagesgeld und Festgeld besteht in der Verfügbarkeit des Geldes und der Zinsstruktur. Bei einem Tagesgeldkonto haben Sparer jederzeit Zugriff auf ihr Geld und die Zinsen werden in der Regel jährlich gutgeschrieben. Bei einem Festgeldkonto legen die Bankkunden ihr Geld für einen festen Zeitraum an und können während dieser Zeit nicht darauf zugreifen. Dafür ist der Zinssatz oft höher und für die gesamte Laufzeit garantiert.
Tagesgeld und Wertpapiere sind unterschiedliche Anlageformen. Tagesgeld ist sicher und flexibel – es bietet aber meist nur geringe Zinsen. Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen – sind aber auch mit einem höheren Risiko verbunden. Wertpapiere können im Wert schwanken und es ist möglich, dass beim Verkauf weniger zurückkommt als ursprünglich investiert wurde.
4. Worauf sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten achten?
Folgende Faktoren sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten berücksichtigen:
- Zinssatz: Ein höherer Zinssatz bedeutet mehr Ertrag für das Geld. Zu beachten ist: Einige Banken bieten nur für einen begrenzten Zeitraum hohe Zinssätze an.
- Zinszahlungsintervall: Manche Banken zahlen die Zinsen jährlich aus – andere quartalsweise oder monatlich. Eine mehrmalige Zinszahlung kann vorteilhaft sein – auf diese Weise profitiert man vom Zinseszinseffekt.
- Einlagensicherung: Die Bank sollte ein anerkanntes Einlagensicherungssystem haben. In der EU sind Einlagen bis 100.000 Euro per Gesetz geschützt.
- Gebühren: Einige Banken erheben Gebühren für die Kontoführung oder für bestimmte Dienstleistungen. Über diese Gebühren sollte man sich vor Abschluss informieren.
- Kundenservice: Guter Kundenservice kann wichtig sein – besonders, wenn es Probleme oder Fragen gibt. Im Idealfall bietet eine Bank verschiedene Kommunikationskanäle wie E-Mail, Telefon oder Live-Chat an.
- Online-Zugang: Ein gut gestaltetes Online-Banking-System kann das Verwalten des Kontos erleichtern. Es lohnt sich zu prüfen, ob die Bank eine benutzerfreundliche Webseite und gegebenenfalls eine mobile App hat.
- Mindest- und Höchstanlagebeträge: Manche Banken haben Vorgaben für den Mindest- oder Höchstbetrag, der auf dem Tagesgeldkonto liegen darf. Diese Limits sollten den individuellen Anforderungen entsprechen.
5. Sollte man nur auf das Tagesgeld setzen oder bieten sich andere Anlagenformen an?
Diese Entscheidung ist von den persönlichen Zielen, der Risikobereitschaft und der finanziellen Situation abhängig. Tagesgeld ist eine sichere Anlageform, die einen stetigen, wenn auch meist geringen Zinsertrag bietet und jederzeit verfügbar ist. Dies macht es zu einer guten Wahl für den Aufbau eines Notgroschens oder für Geld, das in absehbarer Zeit benötigt wird.
Für langfristige Sparziele oder zur Vermögensbildung kann es jedoch sinnvoll sein, auch andere Anlageformen zu berücksichtigen:
- Festgeld: Festgeldkonten bieten in der Regel höhere Zinsen als Tagesgeldkonten – aber man kann nicht jederzeit auf das Geld zugreifen. Das Festgeld kann eine gute Option sein, wenn Sparer wissen, dass sie das Geld für einen bestimmten Zeitraum nicht benötigen.
- Wertpapiere: Aktien, Anleihen und Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen als Tagesgeld – bringen aber auch mehr Risiko mit sich. Sie könnten an Wert verlieren und am Ende kann man weniger Geld zurückbekommen, als man ursprünglich investiert hat.
- Immobilien: Immobilien können eine gute langfristige Investition sein und bieten sowohl das Potenzial für Kapitalwachstum als auch für Mieteinnahmen. Allerdings sind sie auch mit Kosten und Verpflichtungen verbunden und man benötigt ein erhebliches Startkapital.
- Sparpläne: Sparpläne erlauben regelmäßige Einzahlungen in verschiedene Anlageformen wie Aktien oder Fonds. Diese können besonders für langfristige Ziele wie die Altersvorsorge geeignet sein.
Eine breit gestreute Anlagestrategie – ein sogenanntes "Diversifiziertes Portfolio" – kann dabei helfen, Risiken zu minimieren und die Renditechancen zu optimieren. Ein Finanzberater kann helfen, die individuell passende Anlagestrategie zu finden. Auch Verbraucherschützer können beratend unterstützen. Es ist wichtig, dass die Anlageentscheidung auf der Grundlage der eigenen Ziele, Bedürfnisse und Risikobereitschaft getroffen wird. Neben der Beratung sollte man sich daher immer auch selbst über das Thema Geldanlage informieren.
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