Berlin. Die Inflation ist gesunken und viele Angebote für das Fest- und Tagesgeld liegen wieder oberhalb der Inflationsrate – eine Übersicht.

Die Kombination aus hoher Inflation und zugleich niedriger Leitzinsen war der Grund für lange miserable Tages- und Festgeldkonditionen. Doch dank der mehrfachen Zinsanpassungen der Europäischen Zentralbank und der sinkenden Inflationsrate werden viele Angebote am Finanzmarkt wieder attraktiv. Die Sparerinnen und Sparer können ihr Geld wieder zu Konditionen oberhalb der Inflationsrate von voraussichtlich 3,2 Prozent im November anlegen. Wir haben die derzeit besten Angebote im aktuellen Beitrag unseres Finanzratgebers für Sie herausgesucht.

Weitere Tests zu diversen Produkten und Trends finden Sie auf der Themenseite der Berliner Morgenpost.

Fest- und Tagesgeld-Zinsen über der Inflation – Top-Deals im Dezember

Festgeld- und Tagesgeldangebote mit Zinsen über 3,2 Prozent bescheren wieder einen realen Gewinn. Am Finanzmarkt findet sich aktuell eine Vielzahl von solchen Angeboten. Doch Vorsicht: Allen voran beim Tagesgeld bieten viele Banken nur in den ersten Monaten nach der Kontoeröffnung die attraktiven Zinsen. Im Anschluss gelten die schlechteren Basiskonditionen. Sparer, die ihr Tagesgeld längerfristig anlegen möchten, finden aktuell aber auch Angebote mit langfristig stabilen Zinsen – dazu zählen:

➣ Die J&T Direktbank* mit 3,7 % für Neu- und Bestandskunden

➣ Unitplus mit 3,73 Prozent Zinsen* für das CashPlus-Konto

➣ Die Banca Progetto* mit 3,5 % Zinsen für alle Kundengruppen

Viele weitere attraktive Angebote haben wir in unserem großen Vergleich der besten Tagesgeldangebote im Dezember aufgelistet. Noch mehr Angebote oberhalb der Inflationrate finden sich beim Festgeld. Hier bieten die meisten Banken über 3,2 Prozent Zinsen bei einer Laufzeit von einem Jahr oder länger. Angebote mit einer Laufzeit von zehn Jahren bringen bei einer Bank sogar schön fünf Prozent Festgeld-Zinsen* ein. Eine gute Übersicht bietet hier unser Vergleichsrechner:

Verbraucherschützer zur Geldanlage: Wie Sparer jetzt reagieren sollten

Generell gilt: Die Konditionen der eigenen Bank sollten Sparer regelmäßig prüfen und mit den Top-Angeboten am Markt vergleichen. Bei deutlich besseren Konditionen kann sich der Wechsel zu einer anderen Bank lohnen. Die Finanzexperten des Verbraucherzentrale Bundesverbands empfehlen den Tages- und Festgeldvergleich von Finanztest als Übersicht. "Wer nicht andauernd seine Bank wechseln will, kann sich etwa auf solche Banken beschränken, die in der Vergangenheit dauerhaft gute Konditionen geboten haben."

Tagesgeld mit langfristig guten Zinsen:

➣ Die J&T Direktbank* bietet 3,7 % für Neu- und Bestandskunden

➣ Unitplus bietet dauerhaft 3,73 Prozent Zinsen* für das CashPlus-Konto

➣ Die Openbank* und Suresse Direkt Bank* bieten für Bestandskunden 2,8 % Zinsen

Für das Festgeld raten die Verbraucherschützer eher zu einer mehrgleisigen Anlagestrategie. "Dritteln Sie beispielsweise den für eine Anlage per Festgeld verfügbaren Betrag und legen es für ein, zwei und drei Jahre an. So können Sie bei steigenden Zinsen zumindest mit einem Teilbetrag reagieren." Aktuell gibt es bei vielen Banken für kürzere Laufzeiten oft die besten Zinssätze. Der Vorteil hier: Die Verbraucher kommen schneller wieder an ihr Geld und können es nach Ende der Laufzeit zu neuen Konditionen anlegen.

Creditplus zieht Zinsen für das Festgeld an – bei einer Laufzeit

Die in Stuttgart ansässige Creditplus Bank hat ihre Zinsen für das Festgeld* erneut angepasst. Für einige Laufzeiten gibt es mehr und für anderen weniger Zinsen. Die Konditionen für ein drei bis neunmonatiges Festgeld bleiben unverändert. Für zwölf Monate Laufzeit gibt es ab sofort 3,85 Prozent Verzinsung für die Ersparnisse – die 3,80 Prozent für 18 Monate ändern sich nicht. Gesenkt werden die Zinsen für 24 und 36 Monate – damit gibt es die meisten Zinsen jetzt ab sofort bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die Konditionen im Überblick:

  • 3 Monate: 3,10 % p.a.
  • 4 Monate: 3,15 % p.a.
  • 6 Monate: 3,60 % p.a.
  • 9 Monate: 3,60 % p.a.
  • 12 Monate: 3,85 % p.a. (Erhöhung)
  • 18 Monate: 3,80 % p.a.
  • 24 Monate: 3,80 % p.a. (Senkung)
  • 36 Monate und mehr: 3,70 % p.a. (Senkung)

Hier geht es zum Festgeld der Creditplus*

Scrabel Capital bessert bei den Tagesgeld-Konditionen deutlich nach

Vier statt 2,6 Prozent Zinsen für das Tagesgeld – Scrabel Capital* legt nach und katapultiert sich damit im Vergleich der aktuell besten Tagesgeldangebote weit nach oben. Nur das Tagesgeld der Suresse Direkt Bank* und das der Openbank* ist mit jeweils 4,05 Prozent Zinsen etwas besser. Ein Manko bei Scrabel Capital ist die kurze Laufzeit von vier Monaten. Zudem greift wie bei vielen Banken das Angebot ausschließlich für Neukunden. Trotzdem kann sich der Zins-Deal für den ein oder anderen Sparer lohnen.

Denn vor der Tagesgeld-Option sind Wertpapiere das Hauptgeschäft des Finanzdienstleisters. Scalable Capital ist ein digitaler Vermögensverwalter – das heißt: Der Konzern hat sich auf die Bereitstellung von Robo-Advisory-Diensten und Online-Brokerage spezialisiert. Sie planen in Wertpapiere zu investieren und sind ohnehin auf der Suche nach einem Broker? Dann ist das Tagesgeld ein nettes Benefit. Andernfalls sind Angebote wie von der Suresse Direkt oder der Openbank interessanter. Hier gibt es die Neukunden-Zinsen für insgesamt sechs Monate.

Festgeld: Die besten Angebote

Klarna hat die Zinsen für das Festgeld angepasst

➣ Top-Angebote für lange Laufzeiten: Das 10-jährige Festgeld der Banca Sistema – fünf Prozent und das der pbb direkt*

➣ Hier finden Sie weitere Angebote zu Tages- und Festgeld noch einmal im Schnelldurchlauf:

➣ Die Renault Bank* hat die Zinsen für das Festgeld für zwei Jahre Laufzeit auf vier Prozent erhöht.

➣ Konstant über vier Prozent Zinsen beim Festgeld gibt es für Sparer bei der Crédit Agricole*.

➣ Die Renault Bank dreht an der Zinsschraube beim Festgeld. Zum Angebot für das Festgeld bei der Renault Bank* geht es hier.

➣ Die BMW-Bank BMW Bank der erste Anbieter seine Zinsen für das Festgeld deutlich erhöht. Um ganze 0,5 Prozentpunkte steigen die Zinsen dort.

Creditplus zahlt sogar über längere Zeiträume über vier Prozent Zinsen* auf das Festgeld.

➣ Den höchsten Zinssatz beim Festgeld mit deutscher Einlagensicherung bietet im Moment die pbbdirekt (Deutsche Pfandbriefbank) mit 4,25 Prozent pro Jahr* bei einer Anlagedauer von 10 Jahren. Wer bei der pbbdirekt sein Geld für 10 Jahre in US-Dollar anlegt, bekommt sogar 5 Prozent

Tagesgeldkonto-Zinsen: Hier gibt es die besten Zinsen

➣ Die N26 steigt ins Tagesgeldgeschäft ein* und bietet Neukunden 2,6 Prozent Zinsen für 12 Monate

➣ Die besten Zinsen für Neukunden am Markt bietet neben der Suresse Direkt Bank die Openbank* mit 4,05 Prozent

➣ Auch für das bunq Tagesgeldkonto (Easy Savings) gibt es mehr Zinsen

➣ Alternative für Bestandskunden: Das "Tagesgeld 2.0" – hier kommen Sie zum Angebot CashPlus von UnitPlus*

➣ Die Suresse Bank*, eine Tochter der Santander Bank, hat ihre Zinsen für das Tagesgeldkonto deutlich erhöht

➣ Nun reiht sich auch Barclays* in die Liste der Banken ein, die derzeit fleißig an der Zinsschraube drehen.

➣ Die J&T Direktbank* hat kürzlich eine Anpassung ihrer Zinssätze bekannt gegeben, die sowohl Neu- als auch Bestandskunden betrifft. Der Tagesgeldzins, der zuvor bei 3,65 Prozent p.a. lag, wurde leicht auf 3,70 Prozent angehoben.

➣ Die Consorsbank* hat ihre Tagesgeldzinsen auf 3,75 Prozent p. a. angehoben.

➣ Die TF Bank* hat ihre Zinsen fürs Tagesgeld deutlich erhöht. Statt bislang 3,6 Prozent p.a. erhalten Sparer nun 4 Prozent Zinsen.

➣ Die Renault Bank hat auch ihre Zinsen beim Tagesgeld erhöht. Für das Tagesgeldangebot erhalten Neukunden einen Zinssatz von 4,00 Prozent p. a. bis zu einem Betrag von 250.000 Euro. Das Angebot zum Tagesgeld bei der Renault Bank* finden Sie hier.

➣ Die comdirect* reagiert auf den aktuellen Trend steigender Zinsen und passt ihr Angebot für das Tagesgeldkonto „Tagesgeld PLUS“ an. Neukunden von einem Zinssatz von 3,75 Prozent p.a. profitieren.

Santander bietet Neukunden 3,7 Prozent Zinsen auf Tagesgeld für sechs Monate*, danach sinken die Zinsen auf den variablen Basiszinsatz von 0,30 Prozent

Die Bank of Scotland hat eine Bonuszinsaktion für ihr Tagesgeldkonto* gestartet. Die Aktion ist für Neukunden verfügbar. Neben dem regulären Tagesgeldzins von 2,5 Prozent p.a. erhalten Kunden während der Aktion einen zusätzlichen Zins von 1,5 Prozent. Die Aktion geht bis zum 25. September.

➣ Allerdings gibt es Alternativen wie die Suresse Direkt Bank mit einem Basiszinssatz von 2,8 Prozent und einem Aktionszins von 3,7 Prozent für sechs Monate* oder die C24 Direktbank, die 4 Prozent Zinsen auch für Bestandskunden bietet*

1. Was ist Tagesgeld?

Tagesgeld ist eine klassische Form von Sparanlage. Bei dieser wird das Geld auf einem speziellen Konto (Tagesgeldkonto) bei einer Bank einbezahlt. Die Besonderheit: Der Sparer kann jederzeit auf sein Geld zugreifen und zusätzlich Zinsen auf den eingezahlten Betrag bekommen.

2. Was bedeutet Einlagensicherung?

Die Einlagensicherung ist ein Mechanismus, der das Geld bei einer Bank bis zu einem bestimmten Betrag absichert – falls die Bank insolvent werden sollte. In der Europäischen Union sind Einlagen von bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank durch gesetzliche Einlagensicherungssysteme geschützt. Zahlreiche Banken in Deutschland sind zusätzlich in freiwilligen Einlagensicherungsfonds organisiert – diese gewährleisten noch höhere Sicherungen.

3. Was ist der Unterschied zwischen Tagesgeld, Festgeld und Wertpapieren?

Der Hauptunterschied zwischen Tagesgeld und Festgeld besteht in der Verfügbarkeit des Geldes und der Zinsstruktur. Bei einem Tagesgeldkonto haben Sparer jederzeit Zugriff auf ihr Geld und die Zinsen werden in der Regel jährlich gutgeschrieben. Bei einem Festgeldkonto legen die Bankkunden ihr Geld für einen festen Zeitraum an und können während dieser Zeit nicht darauf zugreifen. Dafür ist der Zinssatz oft höher und für die gesamte Laufzeit garantiert.

Tagesgeld und Wertpapiere sind unterschiedliche Anlageformen. Tagesgeld ist sicher und flexibel – es bietet aber meist nur geringe Zinsen. Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen – sind aber auch mit einem höheren Risiko verbunden. Wertpapiere können im Wert schwanken und es ist möglich, dass beim Verkauf weniger zurückkommt als ursprünglich investiert wurde.

4. Worauf sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten achten?

Folgende Faktoren sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten berücksichtigen:

  • Zinssatz: Ein höherer Zinssatz bedeutet mehr Ertrag für das Geld. Zu beachten ist: Einige Banken bieten nur für einen begrenzten Zeitraum hohe Zinssätze an.
  • Zinszahlungsintervall: Manche Banken zahlen die Zinsen jährlich aus – andere quartalsweise oder monatlich. Eine mehrmalige Zinszahlung kann vorteilhaft sein – auf diese Weise profitiert man vom Zinseszinseffekt.
  • Einlagensicherung: Die Bank sollte ein anerkanntes Einlagensicherungssystem haben. In der EU sind Einlagen bis 100.000 Euro per Gesetz geschützt.
  • Gebühren: Einige Banken erheben Gebühren für die Kontoführung oder für bestimmte Dienstleistungen. Über diese Gebühren sollte man sich vor Abschluss informieren.
  • Kundenservice: Guter Kundenservice kann wichtig sein – besonders, wenn es Probleme oder Fragen gibt. Im Idealfall bietet eine Bank verschiedene Kommunikationskanäle wie E-Mail, Telefon oder Live-Chat an.
  • Online-Zugang: Ein gut gestaltetes Online-Banking-System kann das Verwalten des Kontos erleichtern. Es lohnt sich zu prüfen, ob die Bank eine benutzerfreundliche Webseite und gegebenenfalls eine mobile App hat.
  • Mindest- und Höchstanlagebeträge: Manche Banken haben Vorgaben für den Mindest- oder Höchstbetrag, der auf dem Tagesgeldkonto liegen darf. Diese Limits sollten den individuellen Anforderungen entsprechen.

5. Sollte man nur auf das Tagesgeld setzen oder bieten sich andere Anlagenformen an?

Diese Entscheidung ist von den persönlichen Zielen, der Risikobereitschaft und der finanziellen Situation abhängig. Tagesgeld ist eine sichere Anlageform, die einen stetigen, wenn auch meist geringen Zinsertrag bietet und jederzeit verfügbar ist. Dies macht es zu einer guten Wahl für den Aufbau eines Notgroschens oder für Geld, das in absehbarer Zeit benötigt wird.

Für langfristige Sparziele oder zur Vermögensbildung kann es jedoch sinnvoll sein, auch andere Anlageformen zu berücksichtigen:

  • Festgeld: Festgeldkonten bieten in der Regel höhere Zinsen als Tagesgeldkonten – aber man kann nicht jederzeit auf das Geld zugreifen. Das Festgeld kann eine gute Option sein, wenn Sparer wissen, dass sie das Geld für einen bestimmten Zeitraum nicht benötigen.
  • Wertpapiere: Aktien, Anleihen und Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen als Tagesgeld – bringen aber auch mehr Risiko mit sich. Sie könnten an Wert verlieren und am Ende kann man weniger Geld zurückbekommen, als man ursprünglich investiert hat.
  • Immobilien: Immobilien können eine gute langfristige Investition sein und bieten sowohl das Potenzial für Kapitalwachstum als auch für Mieteinnahmen. Allerdings sind sie auch mit Kosten und Verpflichtungen verbunden und man benötigt ein erhebliches Startkapital.
  • Sparpläne: Sparpläne erlauben regelmäßige Einzahlungen in verschiedene Anlageformen wie Aktien oder Fonds. Diese können besonders für langfristige Ziele wie die Altersvorsorge geeignet sein.

Eine breit gestreute Anlagestrategie – ein sogenanntes "Diversifiziertes Portfolio" – kann dabei helfen, Risiken zu minimieren und die Renditechancen zu optimieren. Ein Finanzberater kann helfen, die individuell passende Anlagestrategie zu finden. Auch Verbraucherschützer können beratend unterstützen. Es ist wichtig, dass die Anlageentscheidung auf der Grundlage der eigenen Ziele, Bedürfnisse und Risikobereitschaft getroffen wird. Neben der Beratung sollte man sich daher immer auch selbst über das Thema Geldanlage informieren.

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