- Die Leitzinsen klettern: Ein Comeback für das Tagesgeld als Sparoption?
- Viele europäische Banken winken nun mit Zinssätzen, die die 3-Prozent-Marke überschreiten
- In unserem Tagesgeld-Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie das optimale Angebot für Ihre Bedürfnisse finden
Von den Energiepreisen über den Urlaub bis zu einfachen Alltags-Produkten wie Lebensmittel – seit der Energiekrise hat sich in Deutschland gefühlt alles verteuert. Das allgemeine Preisniveau zieht an – in Zahlen wird das in der Inflationsrate abgebildet. Für Juli rechnet das Statistische Bundesamt (Destatis) mit einer Inflation von 6,2 Prozent. Im Juni hatte der Wert bei 6,4 Prozent gelegen. Weltweit erhöhen die Zentralbanken die Zinsen – das Ziel: die Inflation zu drücken. Auch im Euroraum ergreift die Europäische Zentralbank (EZB) unter Präsidentin Christine Lagarde diese Maßnahme.
Tagesgeld-Guide: Schritt für Schritt das passende Angebot finden
Jüngst hatte die EZB den Leitzinssatz mehrfach angepasst – aktuell liegt dieser bei über vier Prozent. Damit werden für Verbraucherinnen und Verbraucher Kredite teurer. Umgekehrt gibt es für die klassische Geldanlage wieder mehr Zinsen. Hiervon profitieren Sparer mit einem Tages- oder Festgeldkonto. Unser Tagesgeld-Check 08/2023 zeigt: Auch deutsche Banken bieten über drei Prozent Zinsen auf das Tagesgeld – oft aber bloß für Neukunden und nur für eine begrenzte Laufzeit.
Trotzdem lohnt sich der Vergleich – gerade viele Direktbanken bieten bessere Konditionen als die klassische Hausbank. Für ein Tagesgeldkonto müssen die Verbraucher auch nicht das Girokonto wechseln. Ein Tagesgeldkonto kann einfach und in wenigen Schritten zusätzlich zu bestehenden Konten eröffnet werden. Auf ein paar Dinge sollte man jedoch achten. Dazu zählt neben den Zinsen auch die Einlagensicherung oder der Kundenservice. Hier im Tagesgeld-Guide führen wir Sie Schritt für Schritt zum Tagesgeldkonto.
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1. Was ist ein Tagesgeldkonto?
Ein Tagesgeldkonto ist eine besondere Form eines Sparkontos. Es zeichnet sich durch Flexibilität und Unkompliziertheit aus. Das Prinzip ist einfach: Man legt Geld an und bekommt dafür Zinsen von der Bank. Diese Zinsen sind in der Regel höher als bei normalen Girokonten. Das Tagesgeld bietet sich daher als flexible Geldanlage neben einem Girokonto an – etwa für die finanzielle Notreserve.
Die Besonderheit dieses Kontotyps liegt in seinem Namen – "Tagesgeld". Im Unterschied zu vielen anderen Geldanlageprodukten ist das Geld auf einem Tagesgeldkonto täglich verfügbar. Man kann jederzeit über sein Geld verfügen, es einzahlen oder abheben – ohne dabei Zinsverluste in Kauf nehmen zu müssen. Daher ist das Tagesgeld auch ideal für die kurzfristige Geldanlage.
Ein weiterer Pluspunkt: die Sicherheit. In der Europäischen Union sind Einlagen auf Tagesgeldkonten bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Kunde und Bank durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Das bedeutet, dass das Ersparte bis zu diesem Betrag sicher ist – auch wenn eine Bank insolvent gehen sollte.
Ein Nachteil können die variablen Zinssätze sein. Diese können von der Bank jederzeit angepasst werden und sind oft an den Leitzins der EZB gekoppelt. Daher sollten Sparer die Zinsentwicklung regelmäßig im Blick behalten und gegebenenfalls Tagesgeld-Angebote vergleichen und zu einer Bank mit besseren Konditionen wechseln. Insgesamt bietet ein Tagesgeldkonto eine hervorragende Mischung aus Sicherheit, Flexibilität und Rendite, was es zu einer attraktiven Option für Sparer macht.
2. Die Vorteile vom Tagesgeld
Gegenüber anderen Anlageformen wie Wertpapieren bietet das Tagesgeld eine Reihe von Vorteilen. Grob lassen sich diese in vier Punkte aufteilen – eine Übersicht:
Kriterium | Definition |
Flexibilität | Die Sparer haben jederzeit vollen Zugriff auf ihr Geld – es gibt keine Strafgebühren oder finanzielle Nachteile. |
Sicherheit | Durch die gesetzliche Einlagensicherung sind Einlagen bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Kunde und Bank geschützt. |
Zinsen | Die Zinsen sind meist höher als bei einem Girokonto und werden monatlich oder jährlich gutgeschrieben – das wiederum führt zu einem Zinseszinseffekt. |
Einfachheit | Ein Tagesgeldkonto ist einfach zu eröffnen und zu verwalten. Es gibt keine komplexen Vertragsbedingungen oder versteckte Gebühren. |
3. Die Wahl der passenden Bank für das Tagesgeld
Nicht immer bietet die Hausbank auch die besten Konditionen. Gerade mit Blick auf das Tagesgeld sollten Verbraucher sich über Angebote informieren – und das für sie attraktivste wählen. Hier sind einige Faktoren, die Sie berücksichtigen sollten:
- Zinssatz: Die Zinsen variieren von Bank zu Bank und sind oft an den Leitzins der EZB gekoppelt. Daher sollten die Zinssätze verschiedener Direkt- und Filialbanken verglichen werden, um das beste Angebot zu finden. Bedenken sollte man dabei aber auch, dass ein hoher Aktionszinssatz oft nur für neue Kunden und einen begrenzten Zeitraum gilt. Entscheidend ist daher auch der Basiszinssatz nach Ablauf der Aktionskonditionen.
- Einlagensicherung: Die gewählte Bank sollte Mitglied in einer Einlagensicherung sein. In der Europäischen Union sind Einlagen auf Tagesgeldkonten bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Kunde und Bank durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Beachten sollte man den Wechselkurs, wenn man sein Geld in einem Mitgliedsstaat anlegt, der nicht den Euro als Währung führt.
- Kundenservice: Ein guter Kundenservice ist wichtig und kann bei Fragen oder Problemen unterstützen. Idealerweise bietet eine Bank verschiedene Kommunikationskanäle an – etwa Telefon, E-Mail oder Live-Chat. Auch die Servicezeiten und die Qualität des Kundenservice können relevant sein – ebenso die Funktionen im Online-Banking.
- Online- und Mobile-Banking: Jede Bank sollte in der heutigen Zeit Online-Banking anbieten. Mit diesen Diensten können Sparer ihr Konto jederzeit und von überall aus verwalten. Sowohl das Online-Banking als auch die Verwaltung der Apps sollte einfach sein. Auch die Sicherheit ist ein wichtiger Faktor.
- Gebühren: Einige Banken berechnen Gebühren für die Kontoführung oder für bestimmte Dienstleistungen innerhalb des Tagesgeldkontos. Zu achten ist daher auf das Kleingedruckte. Zusätzliche Gebühren sollten nach Möglichkeit vermieden werden – sie schmälern den Gewinn und sind in Zeiten der steigenden Zinsen nicht mehr zeitgemäß.
4. Tagesgeldkonto eröffnen – so funktioniert es
Die Eröffnung eines Tagesgeldkontos ist ein unkomplizierter Prozess. Im Folgenden haben wir die Schritte aufgelistet, die Sparer normalerweise durchlaufen müssen, um ein Tagesgeldkonto zu eröffnen:
- Angebot wählen: Nach einem sorgfältigen Vergleich – etwa über den Tagesgeldrechner der Berliner Morgenpost – sollte man ein Angebot wählen, das am besten zu den individuellen Bedürfnissen passt. Dabei sollte auf die Höhe der Zinsen, die Sicherheit der Einlagen, den Kundenservice und mögliche Gebühren für das Tagesgeldkonto geachtet werden.
- Online-Formular: Auf der Website der Bank muss in der Regel ein Online-Formular ausgefüllt werden, um ein Tagesgeldkonto zu eröffnen. In diesem Formular werden typischerweise persönliche Informationen wie der Name, die Adresse, das Geburtsdatum und die Steuer-Identifikationsnummer abgefragt – alle Angaben sollten wahrheitsgemäß ausgefüllt werden.
- Identitätsprüfung: Nachdem das Formular ausgefüllt wurde, muss der Kunde seine Identität nachweisen – das ist gesetzlich vorgeschrieben. Viele Banken bieten dafür ein Video-Ident-Verfahren online an. Hier muss man seinen Personalausweis oder Reisepass in einer Videokonferenz vorzeigen. Eine andere Möglichkeit ist das Post-Ident-Verfahren. Hier geht man in eine Postfiliale seiner Wahl und lässt die Identität von einem Mitarbeiter bestätigen. Das Video-Ident-Verfahren geht in der Regel schneller, setzt aber ein Endgerät mit Kamera und Mikrofon voraus.
- Referenzkonto: Bei der Eröffnung eines Tagesgeldkontos muss oft ein Referenzkonto angeben werden – in der Regel das Girokonto. Über dieses Referenzkonto laufen dann alle Ein- und Auszahlungen. Überweisungen oder Auszahlungen über andere Wege sind dann nicht möglich.
- Kontoeröffnung bestätigen: Nachdem die Bank die Identität überprüft und alle Informationen erhalten hat, eröffnet sie das Tagesgeldkonto und sendet die Kontodaten zu. In vielen Fällen bekommt man die Zugangsdaten auch über das Online-Banking, das von der Bank nach abgeschlossener Prüfung freigeschaltet wird.
Sobald das Tagesgeldkonto eröffnet ist, kann Geld eingezahlt und mit dem Sparen begonnen werden. Die Zinsen sollte man regelmäßig überprüfen, um sicherzustellen, dass das Angebot noch immer attraktiv ist. Wenn die Zinsen sinken oder es bei einer anderen Bank bessere Konditionen gibt, kann man sein Geld jederzeit abheben und auf ein anderes Tagesgeldkonto mit höheren Zinsen einzahlen.
5. Das Tagesgeld verwalten
Nach der Kontoeröffnung muss das Tagesgeld effektiv verwaltet werden. Im Unterschied zu anderen Anlageformen wie Wertpapieren muss man aber nicht ständig auf die Entwicklung schauen. Ein paar Punkte sollten Sparer aber doch regelmäßig prüfen – dazu zählen:
- Ein- und Auszahlungen: Ein Tagesgeldkonto verspricht die Flexibilität, jederzeit Geld einzuzahlen oder abzuheben. Und je mehr Geld eingezahlt wird, desto höher sind Ihre Zinserträge. Die gesetzlich geschützte Höhe von 100.000 Euro sollte man jedoch nicht überschreiten, um im Falle einer Insolvenz der Bank nicht sein Geld zu verlieren. Das Geld zwischen Tagesgeld- und Girokonto zu verschieben ist einfach, Sparer sollten von dieser Funktion Gebrauch machen – etwa, wenn am Monatsende doch etwas Geld übrig geblieben ist.
- Regelmäßig Zinssätze prüfen: Die Zinssätze für das Tagesgeld sind variabel und können sich im Laufe der Zeit ändern. Es ist daher wichtig, dass Sparer regelmäßig die aktuellen Zinssätze überprüfen. Wenn der aktuelle Anbieter die Zinsen senkt und andere Banken bessere Zinssätze anbieten, sollte ein Kontowechsel in Erwägung gezogen werden. Oft kann man bei einem Wechsel auch von Neukunden-Angeboten profitieren.
- Online- und Mobile-Banking: Die meisten Banken bieten Online- und Mobile-Banking an, mit denen Sparer ihr Tagesgeldkonto bequem verwalten können. Diese Dienste sollte man nutzen, um regelmäßig den Kontostand und die Zinserträge zu überprüfen. Auch Transaktionen lassen sich heute bequem über das Online-Banking abwickeln.
- Sparpläne: Einige Banken ermöglichen, automatische Sparpläne einzurichten. Mit dieser Funktion wird zu einem festgelegten Zeitpunkt – etwa monatlich – ein fixer Betrag auf das Tagesgeldkonto eingezahlt. Sparpläne sind eine gute Möglichkeit, regelmäßig zu sparen und die Ersparnisse kontinuierlich zu erhöhen. Der Vorteil: Ein Sparplan muss nur einmalig angelegt werden – danach läuft im Hintergrund alles automatisch.
Die genannten Punkte können dabei helfen, das Tagesgeldkonto effektiv zu verwalten und das Beste aus der Geldanlage herausholen. Bedenken sollte man, dass es sich beim Tagesgeld um eine sichere und flexible Geldanlage handelt – aber die Zinssätze sind oft niedriger als bei anderen Anlageprodukten. Es ist daher sinnvoll, Tagesgeld als einen Teil in der gesamten Anlagestrategie zu sehen. Ein gutes Anlagekonzept umfasst neben der kurzfristigen und flexiblen Geldanlage auch langfristige Anlageprojekte wie das Festgeld oder Wertpapiere.
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