Berlin. Alle Jahre wieder beginnt im Frühling für viele Menschen das Tränen und Jucken von Neuem. Für Allergiker kann der Start in die warme Jahreszeit schnell zum Albtraum werden. Entspannung ist auch 2023 nicht in Sicht – ganz im Gegenteil: Der Klimawandel könnte viele Heuschnupfen-Geplagte in Zukunft noch mehr Niesen und Husten lassen. Denn die milden Wintermonate begünstigen eine längere Pollenflugzeit. Viele Allergiker greifen in dieser Zeit zu Augentropfen und Co. Doch wie gut sind die günstigeren Präparate?
Heuschnupfen-Mittel im Test der Stiftung Warentest: Diese Medikamente gibt es ohne Rezept
Die Stiftung Warentest hat sich im Februar 2023 mehrere Heuschnupfen-Mittel genauer angeschaut und in die Kategorien Augensprays, Nasensprays und Medizin zum Einnehmen unterteilt. Geordnet sind die rezeptfreien Medikamente nach ihrem Preis. Dabei zeigt sich: Qualität muss nicht teuer sein – so konnten sich günstige Präparate durchaus behaupten. Grundsätzlich sollten Verbraucher über die verschiedenen Einnahmeformen sowie deren Vor- und Nachteile Bescheid wissen.
Name | Stiftung Warentest |
Gründung | 4. Dezember 1964 in Berlin |
CEO | Hubertus Primus (seit 01/2012) |
Hauptsitz | Berlin |
Mitarbeiterzahl | 374 (2021) |
Umsatz | 63,7 Mio. Euro (2021) |
Nasensprays und Augentropfen wirken gezielt am Einsatzort. Tabletten oder Säfte werden wiederum geschluckt und wirken gegen eine ganze Bandbreite von Heuschnupfen-Symptomen. In allen drei Kategorien gibt es rezeptpflichtige und rezeptfreie Medikamente. Präparate ohne Rezeptpflicht können in der Apotheke oder online gekauft werden. Für rezeptpflichtige Medikamente muss ein Arzt ein Rezept ausstellen – das kann in einer Apotheke oder einer Online-Apotheke eingelöst werden. Rezeptfrei sind Heuschnupfen-Mittel mit folgenden Wirkstoffen:
- Cetirizin
- Levocetirizin
- Loratadin
- Desloratadin
Einnahmeformen von Schluckmedikamenten sind:
- Filmtabletten
- Tabletten
- Tropfen
- Säfte und Sirup
Heuschnupfen-Mittel gestestet: Das sind die besten Schnäppchen – laut Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest hat sich die Präparate von verschiedenen Herstellern angesehen. Die vollständige Tabelle auf "test.de" ordnet die besten Produkte nach Preis. Die Kombination aus Filmtabletten und dem Wirkstoff Cetirizin ist preislich am günstigsten. Für Säfte oder Tropfen müssen die Verbraucher tiefer in die Tasche greifen – ebenso für Präparate mit den anderen oben genannten Wirkstoffen. Die Schnäppchen unter den Cetirizin-Heuschnupfen-Medikamenten laut Stiftung Warentest zur oralen Einnahme sind:
Produkt | Preis |
Cetidex | rund 2,93 € |
Cetirizin AbZ | rund 2,93 € |
Cetirizin ADGC | rund 2,96 € |
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Bei den Nasensprays unterscheidet die Stiftung Warentest in ihrem Test zwischen vorbeugenden und akut wirkenden Heuschnupfen-Mitteln. Genau wie bei den Schluckmedikamenten kommen auch bei den Nasensprays verschiedene Wirkstoffe infrage. Grob lassen sich diese in Mittel ohne Cortison sowie in Mittel mit Cortison unterteilen. Cortison – oder Glukokortikoide – wirkt antientzündlich, antiallergisch und hemmt das körpereigene Immunsystem. Cortisonpräparate wirken akut und sollen primär bei schweren Allergiesymptomen zum Einsatz kommen.
Stiftung Warentest: Nasensprays für Allergiker – die besten Produkte für unter zehn Euro
Nicht cortisonhaltige Nasensprays sind mit den Wirkstoffen Cromoglicinsäure, Azelastin und Levocabastin ohne Rezept erhältlich – die Besonderheit bei Cromoglicinsäure: Der Arzneistoff wirkt vorbeugend. Azelastin und Levocabastin kommen stattdessen bei akuten Beschwerden zum Einsatz – ebenso die rezeptfreien Cortisonpräparate mit den Wirkstoffen Beclometason, Fluticason und Mometason. Im Test der Stiftung Warentest schneiden die folgenden Nasensprays am besten ab – und sind laut der Stiftung Warentest teils für weniger als zehn Euro erhältlich:
Produkt | Wirkstoff | Preis |
Pollicrom | Cromoglicinsäure | rund 7,97 € |
Levocamed | Levocabastin | rund 8,28 € |
Rhinivict Nasal | Beclometason | rund 8,28 € |
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Die dritte Kategorie im Test der Heuschnupfen-Mittel der Stiftung Warentest sind die Augentropfen. Sie können einzeln oder auch in Kombination mit den Nasensprays verwendet werden. Genau wie bei den Nasensprays gibt es vorbeugend wirkende und verschiedene akut wirkende Arzneistoffe zur Auswahl. Augentropfen mit Cromoglicinsäure sollten laut Stiftung Warentest "ein bis zwei Wochen vor dem erwarteten Pollenflug" angewendet werden. Die Wirkstoffe Azelastin und Levocabastin wirken akut. Heuschnupfen-Mittel mit Ketotifen sind Hybride.
Stiftung Warentest testet Augentropfen für Allergiker: beste Produkte zum günstigen Preis
Die Empfehlung der Experten der Stiftung Warentest: Möglichst auf Augentropfen ohne Konservierungsstoffe setzen – denn diese können auf Dauer die Hornhaut schädigen. Die günstigsten Augentropfen im Test erfüllen dieses Kriterium. Im Heuschnupfenmittel-Test listet Stiftung Warentest zu jedem einzelnen Wirkstoff die günstigsten Produkte auf. Die vollständige Tabelle kann über "test.de" oder in der Ausgabe von März 2023 eingesehen werden:
Produkt | Wirkstoff | Preis |
Cromo Micro Labs | Cromoglicinsäure | rund 4,88 € |
Azela-Vision Sine | Azelastin | rund 5,78 € |
Levocamed | Levocabastin | rund 11,58 € |
Ketotifen Stulln | Ketotifen | rund 6,19 € |
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Die hier im Artikel genannten Heuschnupfen-Mittel sind primär für Erwachsene vorgesehen. Bei Kindern ist besonders Vorsicht geboten. Für sie sind nicht alle Wirkstoffe geeignet. Die Experten der Stiftung Warentest empfehlen den Wirkstoff Lovocabastin. Diesen gibt es in Form von Nasen- und Augensprays. Vom Wirkstoff Mometason (Cortison) in nasalen Präparaten ist stattdessen abzuraten. Der Berufsverband der Kinder und Jugendärzte hält Mometason-Präparate bei Kindern nur in schweren Fällen für abgebracht.
Mometason bei Kindern sei – anders als bei Erwachsenen – deshalb ein Fall für die ärztliche Verordnung, berichtet die "Deutsche Apotheker-Zeitung" (DAZ). Ist die Nasenatmung stark behindert, können auch bei Kindern abschwellende Nasensprays zum Einsatz kommen. Hier sollen die Eltern aber auf eine altersgerechte Dosierung achten und die Präparate nicht länger als eine Woche anwenden, raten Kinder- und Jugendärzte. Grundsätzlich sei bei Kindern mit allergischen Reaktionen immer eine lokale Therapie vorzuziehen.
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Fazit zum Test der Stiftung Warentest: Für welche Personen sich ein Preisvergleich lohnt
Das Fazit zum Test der Stiftung Warentest: Gute Produkte müssen nicht teuer sein. Mit Preisen von zum Teil unter fünf Euro kommen Allergiker sogar unter die gesetzliche Zuzahlung von fünf Euro für rezeptpflichtige Medikamente – daher kann sich ein Versuch mit frei verkäuflichen Präparaten lohnen. Wie bei allen medizinischen Themen ist aber zu beachten: Bei starken Symptomen oder Beschwerden – die sich nicht bessern – sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Bei Arzneimitteln sollte zudem immer auf die Verträglichkeit geachtet werden.
Zum Teil sind die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Präparaten auch nicht groß. Dasselbe gilt bei der Einnahmeform: Wer Probleme mit Film- oder normalen Tabletten hat, fährt mit Tropfen oder Säften besser – und bezahlt im Zweifelsfall eben ein paar Euro mehr. Bei Unsicherheit sind Allergologen und Apotheker gute Ansprechpartner. Ärzte können zudem feststellen, ob die rezeptfreien Heuschnupfen-Mittel ausreichen – oder ob gegebenenfalls auf ein rezeptpflichtiges Präparat gewechselt werden sollte.
Der Test der Stiftung Warentest zu Heuschnupfen-Mitteln kann im Bereich der rezeptfreien Präparate aber eine gute Orientierung geben. Ein zusätzlicher Spartipp: Online können die Präparate unter Umständen günstiger als in einer stationären Apotheke erworben werden. Das ist primär dann interessant, wenn man schon länger auf ein Präparat setzt und weiß, dass es wirkt und man es verträgt. Gerade bei Arzneimitteln wichtig: Auf autorisierte Händler setzen und bei der Annahme der Lieferung auf eine unbeschädigte Verpackung achten.
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