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Fünf Raclette-Grills im Test: Womit schmeckt es am besten?

| Lesedauer: 7 Minuten
Gerald Sinschek
Die besten Raclette-Grills // IMTEST

Die besten Raclette-Grills // IMTEST

Zu festlichen Anlässen mit Freunden und Familie steht das Raclette hoch im Kurs: Doch welches Gerät macht die Runde glücklich?

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Raclette mit Pfännchen und Grillplatten sind beim festlichen Essen in großer Runde beliebt. Welcher Tischgrill sich am besten schlägt.

Berlin. 
  • Raclette ist für viele Menschen eine wichtige Tradition an Weihnachten und Silvester
  • Über das Gelingen entscheidet dabei vor allem der Raclette-Grill
  • Unser Test zeigt, welche Geräte überzeugen können

Wer hat’s erfunden? Die Schweizer! Dort wurde wohl zum ersten Mal Käse geschabt und vor dem Verzehr am Feuer geschmolzen. Heute dient ein elektrischer Heizstab als Wärmequelle im Raclettegrill. Mit seiner Strahlungswärme lässt sich nach unten Käse schmelzen und nach oben Gemüse, Fisch und Fleisch oder Fleischersatz grillen. Seit Jahren gilt Raclette als echter Klassiker für die Tage um Weihnachten und Silvester.

IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hat fünf Geräte getestet.

Raclette-Grills: Feuerknopf oder Hitzeregler – Was ist der Unterschied?

Die Heizkontrolle erfolgt bei den Testkandidaten auf zweierlei Weise: Klarstein etwa hat sein Gerät lediglich mit einem Ein- und Ausschalter ausgestattet, hier ist die Hitze nicht variabel. Bei Russell Hobbs, Stöckli und Unold hingegen lässt sich die Leistung mit Dreh- oder Schiebereglern verändern, ein Ausschalter jedoch fehlt diesen Geräten.

So kann es passieren, dass die Raclettegrills direkt nach dem Anschließen an die Steckdose losfeuern, wenn der Regler nicht auf null gesetzt wurde. Einzig das Modell von Steba verfügt über Schalter und Regler.

Hitzeregulation ist dann vorteilhaft, wenn zum Grillen und Raclettieren unterschiedliche Temperaturen erforderlich sein sollen. Fleisch etwa wird bei weniger als 200 Grad Celsius nicht schnell genug gegrillt, es würde zäh und blass. Käse hingegen schmilzt unten im Pfännchen schon bei deutlich weniger Hitze, ohne zu schnell zu bräunen, zumal dort auch dickere Zutaten wie Kartoffeln oder Gemüse langsam erwärmt werden müssen.

Im Test wird die Grillplatte von Russell Hobbs mit 240 Grad am heißesten, bei Steba zeigt das Messgerät 207 Grad an. Mit diesen Temperaturen lässt sich scharf anbraten, bei Russell Hobbs müsste der Regler für sehr gute Ergebnisse nicht einmal bis zum Maximum geschoben werden.

Lange Kabel erhöhen Sicherheit von Raclette-Grills

Ein langes Stromkabel, das im Idealfall bis weit auf den Fußboden reicht und nicht auf halber Strecke vom Tisch baumelnd verlängert werden muss, trägt enorm zur Sicherheit bei. Stöckli und Unold liefern großzügige Längen von 1,50 beziehungsweise 2 Metern, Russell Hobbs hat sein Gerät nur mit einem sehr kurzen 60-Zentimeter-Kabel ausgestattet.

Grundsätzlich sorgen weiche Gummifüße für Halt auf der Tischoberfläche – beim Raclette von Stöckli fehlen sie. Lesen Sie auch: Elektrische Milchaufschäumer – Welcher macht die beste Haube?

Raclette-Grills im Test: Genug Platz auf der Grillplatte?

Bei acht Personen am Tisch sollte ausreichend Fläche auf der Grillplatte zur Verfügung stehen. Stöckli hat mit 666 Quadratzentimetern die kleinste Platte im Testfeld, jeder Gast kann nur etwas mehr als die Fläche einer Spielkarte für sich beanspruchen.

Mit 1200 Quadratzentimetern findet sich bei Steba beinahe doppelt so viel Platz. Wenn die Grillflächen zudem wendbar sind oder aus glatten wie strukturierten beschichteten Metallplatten oder Stein bestehen, können alle am Tisch variabel garen und grillen.

Zwei Raclettegrills zu Flach für Pfännchen

Unterhalb der Heizelemente befindet sich die Etage für die Pfännchen: Dort wird geschmolzen, erwärmt und gebrutzelt. Wenn die Einschubhöhe allerdings – wie bei Klarstein oder Stöckli mit nur rund 3,5 Zentimetern – sehr niedrig ausfällt, muss das bei der Vorbereitung der Zutaten berücksichtigt werden. Auch interessant: Gutscheine zu Weihnachten verschenken – was gilt?

Schließlich dürfen die kulinarischen Experimente nicht allzu hoch aufragen, damit sie nicht von unten an die Heizstäbe oder Grillplatten reichen und dort verbrennen. Etwas mehr Möglichkeiten zur Pfännchenfüllung bieten Russell Hobbs (6 cm) und Steba (5 cm).

Ist der Käse dann geschmolzen und die Kartoffel heiß, wird das Pfännchen entnommen und der Inhalt mit einem Holz- oder Kunststoffspatel auf den Teller bugsiert. Die Griffe der getesteten Pfännchen sind alle so lang, dass keine Gefahr droht, sich beim Entnehmen der Pfännchen die Finger zu verbrennen.

Wenn mal eine kurze Pause eingelegt wird, fehlt oft ein Platz zum Abstellen der heißen Schmelztiegel. Unold und Stöckli haben eine „Parketage“ für ungenutzte Pfännchen eingezogen, dort sind sie sicher und gut verstaut. Lesen Sie auch: Fünf aktuelle Kontaktgrills im Test

Genug Leistung für Fleisch und Gemüse

Insgesamt zeigten Stöckli und Russell Hobbs sehr gute Grillergebnisse bei Fleisch und Gemüse, die anderen Geräte haben sich zumindest gut geschlagen. Bei Stöckli genügen dafür gemessene 1137 Watt Leistung, Russell Hobbs zieht unter Volllast immerhin 1395 Watt. Viel Leistung hilft zwar viel, ist aber nicht unbedingt erforderlich.

Am Raclettieren unter den Heizelementen gab es bei keinem der Geräte etwas auszusetzen, hier waren alle Käse gleichmäßig geschmolzen und die darunterliegenden Kartoffeln heiß. Auch interessant: Gasgrills im Test – Fünf kleine Küchen

Fazit: Fast alle Raclettegrills sorgen für leckere Festessen

Gut sind sie alle – doch das von vier Seiten zugängliche Gerät von Russell Hobbs mit 1400 Watt Leistung überzeugt auf ganzer Linie bei Ausstattung und Grillergebnissen. Allerdings dicht gefolgt vom Preis-Leistungs-Sieger Steba mit sehr großer Grillfläche.

1. Platz: Multi Raclette 3-in-1 – Russell Hobbs / Siegel: IMTEST Testsieger 12/2021

  • Preis: 69,99 Euro
  • Mit drei Grillflächen ist das leistungsstarke und von vier Seiten zugängliche Gerät beim Grillen und Schmelzen top!
  • + Pfännchen gut erreichbar, sehr rutschfest, leistungsstark.
  • - Kurzes Kabel, keine Pfännchenablage, ohne Ein-/Aus-Schalter.
  • Ergebnis: gut 1,8

2. Platz: RC 28 – Steba / Siegel: IMTEST Preis-Leistungssieger 12/2021

  • Preis: 60 Euro
  • Auf die riesige Grillfläche mit zwei Bereichen passt viel Gargut. Die Ausstattung ist top, die Ergebnisse gut bis sehr gut.
  • + Größte Grillfläche im Test, Pfännchen von vier Seiten zugänglich.
  • - Keine Spatel, kurzes Kabel, keine Pfännchenablage.
  • Ergebnis: gut 1,9

3. Platz: Raclette Finesse Basic – Unold

  • Preis: 84,99 Euro
  • Mit guten Grill- und sehr guten Schmelzergebnissen zeigt der Unold gute Werte. Praktische Abstell-Etage für die Pfännchen.
  • + Optionales Zubehör, gute Grundausstattung, sehr langes Kabel.
  • - Ohne Schalter, kleine Grillfläche, beschränkte Zugänglichkeit.
  • Ergebnis: gut 2,3

4. Platz: Tenderloin – Klarstein

  • Preis: 69,99 Euro
  • Mit drei möglichen Grillflächen ist das Gerät variabel und durch die Aufklappfunktion sehr praktisch an langen Tischen.
  • + Gute Grill- und Schmelzergebnisse, langes Kabel, rutschfest.
  • - Sehr niedrige Einschubhöhe der Pfännchen, keine Ablage.
  • Ergebnis: gut 2,5

4. Platz: Cheeseboard V8 Grill – Stöckli

  • Preis: 124,08 Euro
  • Trotz geringer Leistung liefert die dicke Grillfläche sehr gute Ergebnisse. Die Abstell-Etage für Pfännchen ist praktisch.
  • + Wärmespeicherung, gute Grill- und Schmelzergebnisse.
  • - Sehr niedrige Einschubhöhe, kleine Grillfläche, nicht rutschfest.
  • Ergebnis: gut 2,5