Das Auge rötet sich plötzlich, die Bindehaut schwillt an, es brennt und juckt, als säße ein Fremdkörper im Auge. Die Symptome der sogenannten Augengrippe sind unangenehm. Ärzte nennen die hochansteckende Erkrankung Keratokonjunktivitis epidemica.
Auslöser sind Adenoviren
Ausgelöst wird sie von sogenannten Adenoviren. Die Inkubationszeit der tückischen Viren beträgt zwölf Tage, daher ist die Ansteckungsrate der Augengrippe ziemlich hoch.
Die Augengrippe Schmierinfektion
Die Augengrippe überträgt sich per Schmierinfektion – "jemand reibt sich am Auge, infizierte Tränenflüssigkeit gerät an die Hände und so auf Türklinken oder beim Händeschütteln auf andere" sagt Dr. Georg Eckert, Sprecher des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA).
Daher ist Hygiene auch die wichtigste Maßnahme um einer Infektion vorzubeugen. Händewaschen ist unverzichtbar und Gegenstände in die Nähe der Augen kommen, sollten mit niemandem geteilt werden.
Meldepflichtige Krankheit
Wegen ihrer hohen Ansteckungsrate ist eine Ansteckung mit Adenoviren meldepflichtig.
Viele Fälle werden nach Einschätzung der Experten jedoch gar nicht erst bekannt, weil Patienten die Erkrankung für eine gewöhnliche Bindehautentzündung halten.
Behandlung der Augengrippe mit Medikamenten und Hausmitteln
Grundsätzlich kommen Antibiotika bei der Behandlung der Augengrippe nicht in Frage, da sie bei einer Viruserkrankung wie der Augengrippe nicht helfen. Generell gibt es bisher keine wirksamen Medikamente gegen Augengrippe. Patienten können sich zur Linderung Augentropfen oder Augensalbe in der Apotheke besorgen.
Künstliche Tränenflüssigkeit oder kühlende Auflagen, zum Beispiel aus Kamille, können Schmerz lindernd wirken.
Folgen der Augengrippe
Tatsächlich komme es nach ein bis zwei Wochen auch "fast immer zur vollständigen Ausheilung", erklärt das Robert-Koch-Instituts (RKI), doch in seltenen Fällen könne es zu einer dauerhaften Minderung der Sehschärfe kommen.
"Auch eine über Wochen oder Monate anhaltende Trübung der Hornhaut ist möglich", sagt Dr. Christian Ohrloff, Sprecher der Gesellschaft für Augenheilkunde (DOG). Meist beginne die Infektion an einem Auge mit heftigen Beschwerden: "Das Auge schmerzt und tränt, insgesamt kann sich der Patient unwohl fühlen, Fieber und geschwollene Lymphknoten können dazu kommen."
Wer die Symptome bemerke, sollte in jedem Fall zum Augenarzt gehen, da dieser feststellen muss, ob eine Behandlung mit Kortison-Tropfen sinnvoll ist.
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