US-Forscher haben ein Modell entwickelt, das 21 Gesichtsausdrücke recht zuverlässig erkennt. Das Modell von Aleix Martinez von der Ohio State University könnte bei der Diagnose und Therapie von Problemen wie Autismus, Schizophrenie oder Traumata eingesetzt werden. Bislang untersuchten Forscher nur die Gesichtsausdrücke zu sechs Gefühlen: glücklich, traurig, ängstlich, wütend, überrascht und angeekelt.
Diese Zahl haben die Forscher mehr als verdreifacht. „Wir haben eine starke Übereinstimmung darin gefunden, wie Menschen ihre Gesichtsmuskeln bewegen, um 21 Gefühlskategorien auszudrücken“, so Martinez. Die Forscher konfrontierten 230 Personen mit jeweils einem Satz zu verschiedenen Gefühlen – etwa: Sie riechen einen üblen Geruch. Dabei fotografierten sie die Gesichter und analysierten dann die Aufnahmen auf typische Mimikänderungen. Am Ende fanden sie 21 Ausdrücke. So öffneten bei „überrascht“ 92 Prozent der Personen ihre Augen weit und ließen den Mund offen. Auch Widersprüchliches ließ sich zuordnen: „Freudig angeekelt“ kombiniert ein angedeutetes Lächeln mit einer gerümpften Nase.
Insgesamt identifizierte das erstellte Computerprogramm die sechs Grundgefühle zu 97 Prozent richtig. Bei den 15 Gefühlsverbindungen lag die Zuverlässigkeit noch bei 77 Prozent. Mit dem Modell könnten etwa Autisten lernen, die Gefühle anderer Menschen besser zu erkennen, sagen die Forscher.