Die „Oscars der Technikbranche“ werden sie gerne genannt, die Preise des Wettbewerbs „TheEuropas“. Am Dienstag Abend wurden sie in Berlin verliehen. Eis und Schnee zum Trotz waren mehr als 500 Gäste zur Verleihung des wichtigsten europäischen Gründerpreises nach Berlin gereist. Die Szene feierte sich und ihre Stars im Friedrichshainer Postbahnhof.
Im Wettbewerb „TheEuropas“ stellen sich die besten Internet-Start-ups aus Europa vor. Im Mittelpunkt stehen Gründungen in einem frühen Stadium. Die Jury steht unter der Leitung von Mike Butcher, dem Europa-Korrespondenten des Technologieblogs „Techcrunch“. Für den diesjährigen Award hatten sich mehr als 1000 Start-ups beworben. 600 schafften es in die Vorrunde. 200 stehen im Finale – aufgeteilt in 25 Kategorien. Aus Berlin war unter anderem die Foto-App „EyeEm“ nominiert und der 3D-Animateur „Zoobe“. Insgesamt nahmen 250.000 Personen an der Auswahl teil.
Die Berliner Spieleplattform Wooga konnte sich schon vor der Veranstaltung freuen. Das Unternehmen aus Prenzlauer Berg, gegründet von Jens Begemann und Philipp Moeser, wurde mit dem Preis der Publikumsjury ausgezeichnet. Wooga hat inzwischen schon sechs Spiele (unter anderem Diamond Dash oder Bibble Island) entwickelt, hat monatlich 50 Millionen aktive Nutzer und 250 Angestellte aus 35 Ländern, die in der Backfabrik an der Prenzlauer Allee arbeiten.
Bestes deutsches Startup wurde „MyTaxi“. Nutzer können hier mit ihrem Smartphone ein Taxi bestellen und am Ende der Fahrt ebenfalls mit dem Smartphone bargeldlos bezahlen. Die Appikation hatte in den vergangenen Monaten so schnell Nutzer gefunden, dass sie zeitweise keine neuen Fahrer aufnehmen konnte. Als bester Investor wurde Christophe Maire ausgezeichnet, der auch mehrere Berliner Start-ups unterstützt. Den Preis des besten pädagogischen Startup erhielt Scolibri, eine Web-App aus Berlin, die die Online-Kommunikation von Lehrern und Schülern in der Schule ermöglicht.
Bester Start-up-Accelerator wurde Seedcamp, bestes Entertainment Start-up „Intellitix“. Dieses Unternehmen bietet bargeldloses Bezahlen auf Events wie Rockkonzerten an. Den Preis des besten außereuropäischen Start-ups hat „Paymentwall“. Diese Anwendung bietet webbasierte Bezahlmöglichkeiten in mehr als 200 Ländern an. In der Klasse der „Lightweight“-Start-up wurde die 3D-Anwendung „Sketchfab“ Gewinner, eine Art dreidimensionales YouTube. „Transferwise“, ein Start-up, das den Devisenkauf günstiger machen will, wurde zum besten Start-up in der „Mittelgewicht“-klasse gewählt. Bei den „Schwergewichten“ siegte der Mikrokreditanbieter „Wonga“. Einen Preis für den besten Exit gab es für Face.com, ein Unternehmen, das an Facebook verkauft wurde. Der Grand Prix ging an die Plattform „Zeptolab“. Skype-Gründer Niklas Zennstrom wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet.