- Flächendeckende Maßnahmen folgten noch im September, bekräftigte eine Allianz von 24 freien Ärzteverbänden am Dienstag. Derzeit ließen die Verbände eine Urabstimmung über Praxisschließungen anlaufen. In einzelnen Verbänden sei die Befragung abgeschlossen. Ergebnis: große Zustimmung.
Je nach Gesamtergebnis sollten die Praxen möglicherweise deutschlandweit dicht gemacht werden. Wenn nicht alle mitmachen, würden die Proteste auf einzelne Arztgruppen beschränkt. Patienten müssen sich auf lange Wartezeiten für Termine und auf Klinik- statt Praxisbehandlung einstellen. Die Bundesärztekammer kündigte im Honorarstreit mit den Krankenkassen einen "heißen Herbst" an für den Fall, dass die Kassen nicht einlenken.
Keinen deutschlandweit gültigen Beschluss über eine Beteiligung an Protesten gibt es indes bei den Hausärzten. Hintergrund ist, dass der Hausärzteverband auf eine Differenzierung setzt. Vor allem die Ärzte, die sich im Sinne "sprechender Medizin" intensiv um Patienten kümmerten, müssten gestärkt werden. Der Verband will Praxisschließungen zunächst nicht propagieren, aber protestierenden Ärzten auch nicht in den Rücken fallen.