Das Unternehmen steht unter Druck. Weltkonzerne wie Apple, Hewlett-Packard, Dell, Motorola, Nokia und Nintendo, die bei dem Unternehmen fertigen lassen, ermitteln wegen der Selbstmordserie. Sollten ihnen die Arbeitsbedingungen zu schlecht sein, könnten sie künftig keine Aufträge mehr vergeben.
Seit Jahresanfang haben sich im Werk in Shenzhen zehn Mitarbeiter selbst umgebracht und drei weitere einen Selbstmord versucht. In einer anderen Fabrik im südchinesischen Hebei brachten sich zwei Mitarbeiter um. Die Selbstmorde haben eine heftige Diskussion über die Arbeitsbedingungen, die niedrigen Löhne und auch den als "militärisch" beschriebenen Managementstil bei Foxconn ausgelöst.
Die Foxconn-Arbeiter in Shenzhen leben in einem Wohnkomplex auf dem Fabrikgelände und arbeiten in Schichten rund um die Uhr, um die neuesten Produkte für die großen Tech-Konzerne zu fertigen, darunter auch das sehr beliebte Multimediahandy iPhone von Apple.
Foxconn hatte zuvor schon alle Treppenaufgänge der Wohnheime nach außen vergittern und Abfangnetze um Wohn- und Fabrikgebäude legen lassen. Das Unternehmen ordnete zudem Einstellungstests für jeden neuen Arbeiter an, um labiles Verhalten frühzeitig zu entdecken. Zudem sollen Psychiater helfen, weitere Todesfälle zu vermeiden.
Chinesische Experten wiesen als mögliche Ursachen für die Selbstmorde auf den hohen Arbeitsdruck, ein mangelndes soziales Netz, die persönliche Isolation und Ausweglosigkeit vieler Wanderarbeiter wegen der schlechten Bezahlung hin.