Air Berlin nicht zu bremsen

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Berlin - Der Ferienflieger Air Berlin hat sich im Jahr 2002 vom schwachen Branchentrend abgekoppelt. Während viele Fluggesellschaften «dramatische Einbrüche» verzeichneten, habe Air Berlin ein «glänzendes Jahr» hinter sich, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Umsatz sei um 22,5 Prozent auf 696 Mio. Euro und die Zahl der Passagiere um 20 Prozent auf 6,6 Millionen gestiegen. Zum Ertrag macht das Unternehmen nach eigenen Angaben «traditionell» keine Aussagen. Da das Ergebnis jedoch über dem Plan liege, erhielten die 1650 Mitarbeiter zusätzlich zum 13. Gehalt eine Prämie von 1500 Euro.

Das positive Ergebnis sei vor allem deshalb bemerkenswert, weil die Gesellschaft die Anlaufkosten für den am 30. September gestarteten City-Shuttle verkraften musste, hieß es in der Mitteilung. Im kommenden Jahr soll das Netz erweitert werden. Ab 1. Februar werden ab Berlin-Tegel täglich Rom, Wien und Zürich angeflogen. «Wir rechnen uns dabei sehr gute Marktchancen aus, weil Rom bisher nicht nonstop von Berlin aus angeflogen wird und wir dort auch noch auf dem stadtnahen Flughafen Ciampino landen», sagte Geschäftsführer Joachim Hunold. Wien und Zürich würden bislang von Mitbewerbern nur zu sehr hohen Preisen bedient. Die billigsten Tickets kosten 29 Euro pro Strecke, eingeschlossen Steuern, Gebühren und Essen an Bord. Wie bei anderen Billigfliegern können die Preise je nach Auslastung aber stark variieren.

Auch das touristische Liniennetz werde 2003 ausgedehnt, teilte Air Berlin mit. Derzeit startet die Fluggesellschaft nach eigenen Angaben von 18 deutschen Flughäfen zu 35 touristischen Zielen rund ums Mittelmeer, in Nordafrika, den Kanarischen Inseln, Portugal und Madeira. Hinzu kommen sechs City-Shuttle-Ziele. Zur Flotte gehören derzeit 32 Flugzeuge vom Typ Boeing. Gut 35 Prozent ihres Umsatzes macht die Airline mit dem Nur-Flug-Geschäft. Knapp 65 Prozent der Gäste waren Pauschalreisende.

Herzstück des Air-Berlin-Netzes ist nach wie vor der Mallorca-Shuttle, der täglich von elf deutschen Städten aus verkehrt. Mit Ablauf des Jahres 2002 wurde Air Berlin nach eigenen Angaben in Palma de Mallorca zum absoluten Marktführer. Während andere Airlines auf der Baleareninsel Rückgänge von bis zu 32 Prozent hinnehmen mussten, habe Air Berlin dort die Passagierzahl um sechs Prozent steigern können. BM