United Airlines meldet Konkurs an

| Lesedauer: 2 Minuten

Chicago - Die US-Fluggesellschaft United Airlines hat am Montag Konkurs angemeldet und hofft auf eine Sanierung unter Gläubigerschutz. Es ist die größte Pleite einer Fluggesellschaft überhaupt. Vor vier Tagen hatte die US-Regierung eine Bürgschaft versagt, das Unternehmen wurde so zahlungsunfähig. United ist der wichtigste US-Partner der Deutschen Lufthansa im Luftfahrtbündnis Star Alliance. Die US-Fluggesellschaft, die zweitgrößte der Welt, bietet täglich 1700 Flüge an - ein Fünftel aller US-Flüge. Der Konzern sah sich nicht in der Lage, Schulden von rund einer Mrd. Dollar zu begleichen.

Ein Insolvenzantrag unter Kapitel elf des US-Konkursrechts schützt das Unternehmen vor Klagen seiner Gläubiger, während es versucht, seine Finanzen in Ordnung zu bringen und sich umzustrukturieren. Ein Konkursverfahren ist allerdings keine Garantie dafür, dass das Unternehmen überlebt. Fluggesellschaften wie Continental und America West überstanden es, Pan Am und Midway nicht.

Die in den USA eingeleiteten «Restrukturierungsmaßnahmen» beeinträchtigen nach Angaben von United «den Flugbetrieb von und nach Deutschland sowie die Verbindungen in alle anderen Teile der Welt in keiner Weise». Der Flugplan gelte weiter. Auch die Lufthansa erklärte: «Selbstverständlich behalten alle ausgestellten Tickets ihre Gültigkeit.» Ebenso bleibe es weiterhin möglich, bei beiden Fluggesellschaften Meilen zu sammeln und einzulösen.

Die United-Insolvenz ist auch eine Folge der Anschläge vom 11. September 2001 in New York und Washington, die die Krise der gesamten Branche verschärft hatten. Zwei der vier damals entführten Maschinen gehörten dem Unternehmen. United, die 83 000 Mitarbeiter beschäftigt, hat seitdem Verluste von rund vier Mrd. Dollar verbucht, wozu auch die schwache Konjunktur, hohe Kosten und niedrige Flugpreise beitrugen. Ein Ende der roten Zahlen ist nicht in Sicht. Im August hatte bereits US Airways Insolvenz beantragt. BM